Philip H. Lathrop

Leben

Lathrop war seit 1934 in den Universal Studios in Hollywood tätig und durchlief dort die traditionellen Stufen einer Karriere als Kameramann: ab 1938 war er 2. Kameraassistent (clapper loader), unter anderem für Kameramann Joseph Valentine; später 1. Kameraassistent (focus puller) und seit 1948 Camera Operator. Als Camera Operator arbeitete er 9 Jahre für Russell Metty; aus dieser Zusammenarbeit entstanden sowohl Technicolor-Produktionen mit ungewöhnlich komplexer Farbgestaltung[2] wie Douglas Sirks All That Heaven Allows (1955) als auch Schwarzweißfilme wie Orson Welles’ kameratechnisch innovativer[3] Touch of Evil (gedreht 1957).

Seit 1957 war Lathrop schließlich Director of Photography. Er wurde zum Stammkameramann des Regisseurs Blake Edwards und drehte mit ihm Erfolgsfilme wie Days of Wine and Roses (1962) und The Pink Panther (1963). Neben der Arbeit mit Edwards war er an weiteren stilprägenden Werken der 1960er Jahre beteiligt: Für Arthur Hillers The Americanization of Emily wurde er 1965 für den Oscar nominiert, es folgten Klassiker wie Norman Jewisons The Cincinnati Kid (1965), John Boormans Point Blank (1967) und Sydney Pollacks They Shoot Horses, Don’t They? (1969).

In den 1970ern wurde Lathrop vor allem bei kommerziellen Großproduktionen eingesetzt, darunter Mark Robsons Earthquake (1974), für den Lathrop seine zweite Oscar-Nominierung erhielt. Daneben kam es aber auch zu interessanteren Arbeiten wie Sam Peckinpahs The Killer Elite (1975) und Walter Hills The Driver (1978). Von seinen wenigen Kinofilmen in den 1980er Jahren wurde besonders die gemeinsam mit Joseph Biroc[4] ausgeführte Kameraarbeit an Wim WendersHammett (1982) von der Kritik hervorgehoben.

Für seine Fernseharbeiten der späten 1980er wurde er zweimal mit dem Emmy und zweimal mit dem ASC Award ausgezeichnet. 1992 erhielt er, nunmehr bereits im Ruhestand, zudem den Lifetime Achievement Award der ASC.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Nachruf in: American Cinematographer. Juni 1995.

Einzelnachweise

  1. Zu seinen Lebzeiten gab er sein Geburtsjahr mit 1916 an; diese Angabe findet sich auch in: Ephraim Katz: The Film Encyclopedia.
  2. Vgl. Mary Beth Haralovich: “All That Heaven Allows”: Color, Narrative Space, and Melodrama. In: Peter Lehman (Hrsg.): Close Viewings. An Anthology of New Film Criticism. Florida State University Press, Tallahassee 1990, ISBN 0-8130-0967-7, S. 57–72 (GBS)
  3. Für die elaborierte Kamerafahrt in der Anfangssequenz des Films wurde Lathrop 1999 postum mit einem Preis der Society of Camera Operators (SOC) geehrt.
  4. Der Kameramann des 1980 gedrehten Films war Biroc; Lathrop war 1981 für die vom Produzenten geforderten Neuaufnahmen zuständig.
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