Blauducker

Der Blauducker (Philantomba monticola, Syn.: Cephalophus monticola), auch Blauböckchen genannt, ist eine Antilopenart, die in ganz Afrika südlich des Äquators verbreitet ist.

Blauducker

Blauducker (Philantomba monticola)

Systematik
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ducker (Cephalophini)
Gattung: Philantomba
Art: Blauducker
Wissenschaftlicher Name
Philantomba monticola
(Thunberg, 1789)

Erscheinungsbild

Mit einem Körpergewicht von bis zu 4,7 Kilogramm und einer Schulterhöhe von 35 Zentimetern ist der Blauducker die kleinste Antilopenart im südlichen Afrika. Die Weibchen sind tendenziell etwas schwerer als die Männchen, die nur selten mehr als vier Kilogramm wiegen.[1] Die Oberseite ist schiefergrau bis dunkelbraun, hat jedoch einen graublauen Glanz. Die Bauchseite und die Schwanzunterseite sind weißlich. Durch diese Fellfärbung ist der Blauducker im gedämpften Licht der Wälder gut getarnt. Ein Merkmal ist, dass der Ducker ständig mit dem kurzen, buschigen schwarz-weißen Schwanz wedelt. Beide Geschlechter tragen winzige (durchschnittlich 3 cm lange), spitze Hörner, die manchmal von einem Haarschopf verborgen werden.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet des Blauduckers erstreckt sich von den Küstenregionen des östlichen Kaps bis nach Westafrika. Der Blauducker hat damit eines der größten Verbreitungsgebiete aller Antilopen.[2] Auf Grund der Habitatanforderungen ist das Verbreitungsgebiet lückig. Er kommt unter anderem in den Naturschutzgebieten St.-Lucia-Komplex, Ndumo, Kafue, Südluangwa, Upemba, Mt. Elgon und Garamba vor. Durch Zerstörungen und Abforstung der Wälder schrumpfen die Vorkommen.

Diese Antilope benötigt dichte Wälder und Buschwerk, äst jedoch häufig auf Lichtungen. Wasser ist eine unabdingbare Voraussetzung für ihren Lebensraum. Auf Grund der geringen Größe und des verborgenen Habitats bekommt man den Blauducker selten zu Gesicht. Kothäufchen und die winzigen Trittsiegel (24 Millimeter) sind oft die einzigen Anzeichen seiner Anwesenheit.

Lebensweise

Blauducker leben vorwiegend paarweise und besetzen dauerhaft ein Territorium zwischen 0,4 und 0,8 Hektar.[1] Die Reviergrenze wird von beiden Geschlechtern markiert, indem die Duftdrüsen an Blättern, Zweigen, Baumstämmen und anderen Stellen gerieben werden. Blauducker pflanzen sich ganzjährig fort und sind tag- und nachtaktiv. Es wird jeweils ein Jungtier nach einer Tragzeit von 210 Tagen geboren. Dieses wiegt etwa 400 Gramm. Mit drei bis vier Monaten wird das Jungtier entwöhnt und in einem Alter von etwas mehr als einem Jahr aus dem elterlichen Revier vertrieben.

Quellen

Literatur

  • Gus Mills, Lex Hes: Säugetiere des Südlichen Afrikas. Eine illustrierte Enzyklopädie. Könemann, Köln 1997, ISBN 3-8290-3610-8.
  • Clive A. Spinage: The Natural History of Antelopes. Croom Helm, London 1986, ISBN 0-7099-4441-1.

Einzelnachweise

  1. Mills et al., S. 259
  2. Spinage, S: 175
Commons: Blauducker (Cephalophus monticola) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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