Phil Housley

Phillip Francis „Phil“ Housley (* 9. März 1964 in South St. Paul, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1982 und 2003 unter anderem 1580 Spiele für die Buffalo Sabres, Winnipeg Jets, St. Louis Blues, Calgary Flames, New Jersey Devils, Washington Capitals, Chicago Blackhawks und Toronto Maple Leafs in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Im Jahr 2015 wurde er mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame geehrt. Von Juni 2017 bis April 2019 fungierte er als Cheftrainer der Buffalo Sabres und ist aktuell seit Juni 2023 als Assistenztrainer bei den New York Rangers tätig.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Phil Housley
IIHF Hall of Fame, 2012
Hockey Hall of Fame, 2015

Geburtsdatum 9. März 1964
Geburtsort South St. Paul, Minnesota, USA
Größe 178 cm
Gewicht 84 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1982, 1. Runde, 6. Position
Buffalo Sabres

Karrierestationen

1980–1982 South St. Paul High School
1982–1990 Buffalo Sabres
1990–1993 Winnipeg Jets
1993–1994 St. Louis Blues
1994–1995 Zürcher SC
1995–1996 Calgary Flames
1996 New Jersey Devils
1996–1998 Washington Capitals
1998–2001 Calgary Flames
2001–2003 Chicago Blackhawks
2003 Toronto Maple Leafs

Karriere

Phil Housley spielte für die South St. Paul High School und die St. Paul Vulcans in der USHL, ehe er im NHL Entry Draft 1982 von den Buffalo Sabres in der ersten Runde an sechster Stelle ausgewählt wurde. Er wechselte daraufhin sofort in die National Hockey League, wo er gleich in seiner ersten Saison seine Fähigkeiten als offensivstarker Verteidiger unter Beweis stellte, da er in 77 Spielen 67 Punkte erreichte und dafür ins NHL All-Rookie Team gewählt wurde. Bis 1990 spielte er für die Buffalo Sabres und lag bei seiner Punkteausbeute nie unter 62 Punkten. Im Sommer 1990 wurde er zu den Winnipeg Jets transferiert, wo er noch häufiger punktete als in Buffalo. In der Saison 1992/93 erreichte er mit 97 Punkten, den höchsten Wert seiner Karriere.

In den folgenden Jahren war er oft Teil von Transfergeschäften. 1993 wurde er zu den St. Louis Blues transferiert, wo er aber nur ein Jahr spielte. Bereits im Sommer 1994 wurde er weitergegeben zu den Calgary Flames, die ihn eineinhalb Jahre behielten, aber im Februar 1996 gemeinsam mit Dan Keczmer im Tausch für Tommy Albelin, Cale Hulse und Jocelyn Lemieux weiter zu den New Jersey Devils transferierten. Im Sommer 1996 war er ohne Vertrag und schloss sich den Washington Capitals an. In Washington ließen seine Qualitäten als Scorer langsam nach, trotzdem verlief die Zeit relativ positiv für ihn und das Team. In der Saison 1997/98 konnten die Capitals das Stanley-Cup-Finale erreichen, unterlagen aber den Detroit Red Wings deutlich. Nach der Saison wollten ihn jedoch die Capitals abgeben und fanden bei Calgary Flames, für die er ja schon gespielt hatte, einen Abnehmer.

In seinen ersten beiden Jahren fand er noch einmal zu alter Stärke zurück, holte 54 und 55 Punkte in den beiden Spielzeiten, konnte aber in der Saison 2000/01 nicht mehr daran anknüpfen, sodass er schließlich das Team verließ und zu den Chicago Blackhawks wechselte. Dort empfahl er sich für das US-Team, das die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2002 gewinnen konnte. Im Februar 2003 transferierten ihn die Blackhawks zu den Toronto Maple Leafs, für die er noch einmal während der Regulären Saison und drei Mal in den Playoffs zum Einsatz kam. Im Sommer 2003 beendete er schließlich seine Karriere.

Phil Housley gilt als einer der besten US-amerikanische Eishockeyverteidiger aller Zeiten, zusammen mit Chris Chelios und Brian Leetch. Trotzdem gewann er nie die James Norris Memorial Trophy für den besten Verteidiger einer NHL-Saison, da er das Pech hatte zur selben Zeit seine besten Eishockeyjahre zu haben, wie Ray Bourque, Paul Coffey, Brian Leetch oder Chris Chelios, die zusammen die James Norris Memorial Trophy von 1985 bis 1997 gewannen. Er gilt deshalb als einer der am meisten unterbewerteten Verteidiger der Eishockeygeschichte, da er in vielen Saisons der beste Scorer unter den Verteidigern war. Hinzu kommt, dass er nie den Stanley Cup gewinnen konnte. Mit seinen insgesamt 1580 absolvierten Spielen war er gut 15 Jahre lang der Spieler mit den meisten absolvierten Spielen, ohne den Stanley Cup gewonnen zu haben. Mit dem Rücktritt von Shane Doan am 30. August 2017 übernahm dieser mit insgesamt 1595 absolvierten Spielen diese Marke.

Am 21. Januar 2000 übertraf Housley in seinem 1.257. Spiel die Bestmarke von Craig Ludwig, der bis dahin der US-Amerikaner mit den meisten NHL-Spielen war. Housley hatte am Ende seiner Karriere 1.495 Spiele in der NHL bestritten. Im November 2006 wurde diese Bestmarke durch Chris Chelios gebrochen. Mit 1.232 Scorerpunkten war er zudem bester US-amerikanischer Scorer aller Zeiten, ehe Mike Modano am 8. November 2007 einen neuen Rekord aufstellte. Am 7. Februar 2007 wurde Housley im Rahmen eines Heimspiels seines Ex-Teams, den Buffalo Sabres, in die teaminterne Hall of Fame aufgenommen.

2008 wurde ihm die Lester Patrick Trophy für seine Verdienste rund um den Eishockeysport in den Vereinigten Staaten verliehen; darüber hinaus wurde er im Juni 2015 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Im September 2016 stand er als Co-Trainer des Team USA beim World Cup of Hockey 2016 hinter der Bande, schied mit der Mannschaft allerdings bereits in der Gruppenphase aus. Von 2013 bis 2017 fungierte Housley als Assistenztrainer bei den Nashville Predators, bevor er im Juni 2017 seine erste Cheftrainer-Position in der NHL übernahm und dabei zu den Buffalo Sabres zurückkehrte. An alter Wirkungsstätte war der US-Amerikaner in der Folge zwei Jahre tätig, in denen die Sabres die Playoffs jeweils verpassten, sodass er im April 2019 entlassen wurde. Knapp zwei Monate später wurde er bei den Arizona Coyotes als neuer Assistent von Rick Tocchet angestellt. In Arizona war er anschließend drei Jahre aktiv, ehe man sich einvernehmlich trennte. Im Juni 2023 wurde er anschließend in gleicher Funktion von den New York Rangers verpflichtet.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1980/81 South St. Paul High School High School 18 28 26 54
1980/81 St. Paul Vulcans USHL 6 7 7 14 6 10 5 5 10 0
1981/82 South St. Paul High School High School 22 31 34 65 18
1982/83 Buffalo Sabres NHL 77 19 47 66 39 10 3 4 7 2
1983/84 Buffalo Sabres NHL 75 31 46 77 33 3 0 0 0 6
1984/85 Buffalo Sabres NHL 73 16 53 69 28 5 3 2 5 2
1985/86 Buffalo Sabres NHL 79 15 47 62 54
1986/87 Buffalo Sabres NHL 78 21 46 67 57
1987/88 Buffalo Sabres NHL 74 29 37 66 96 6 2 4 6 6
1988/89 Buffalo Sabres NHL 72 26 44 70 47 5 1 3 4 2
1989/90 Buffalo Sabres NHL 80 21 60 81 32 6 1 4 5 4
1990/91 Winnipeg Jets NHL 78 23 53 76 24
1991/92 Winnipeg Jets NHL 74 23 63 86 92 7 1 4 5 0
1992/93 Winnipeg Jets NHL 80 18 79 97 52 6 0 7 7 2
1993/94 St. Louis Blues NHL 26 7 15 22 12 4 2 1 3 4
1994/95 Zürcher SC NLA 10 6 8 14 34
1994/95 Calgary Flames NHL 43 8 35 43 18 7 0 9 9 0
1995/96 Calgary Flames NHL 59 16 36 52 22
1995/96 New Jersey Devils NHL 22 1 15 16 8
1996/97 Washington Capitals NHL 77 11 29 40 24
1997/98 Washington Capitals NHL 64 6 25 31 24 18 0 4 4 4
1998/99 Calgary Flames NHL 79 11 43 54 52
1999/00 Calgary Flames NHL 78 11 44 55 24
2000/01 Calgary Flames NHL 69 4 30 34 24
2001/02 Chicago Blackhawks NHL 80 15 24 39 34 5 0 1 1 4
2002/03 Chicago Blackhawks NHL 57 6 23 29 24
2002/03 Toronto Maple Leafs NHL 1 0 0 0 0 3 0 0 0 0
High School gesamt 40 59 60 119
NHL gesamt 1495 338 894 1232 822 85 13 43 56 36

International

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1982 USA Jun.-WM 6. Platz 7 1 0 1 6
1982 USA WM 8. Platz 7 1 0 1 4
1984 USA Canada Cup 4. Platz 6 0 2 2 0
1986 USA WM 6. Platz 10 2 6 8 4
1987 USA Canada Cup 5. Platz 5 0 2 2 4
1989 USA WM 6. Platz 7 3 4 7 2
1996 USA World Cup 1. Platz, Gold 1 0 1 1 0
2000 USA WM 5. Platz 7 2 3 5 0
2001 USA WM 4. Platz 9 0 1 1 4
2002 USA Olympia 2. Platz, Silber 6 1 4 5 0
2003 USA WM 13. Platz 6 1 1 2 4
Junioren gesamt 7 1 0 1 6
Herren gesamt 64 10 24 34 22

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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