Phönix (Wappentier)

Der Phönix steht in der Heraldik als Wappentier eher selten in der Reihe der gemeinen Figuren oder als Helmkleinod.

Phönix im Wappen von Buko

Bedeutung

In der Heraldik bedeutet der Phönix unter anderem:

  • Etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint (zum Beispiel ein Land, eine Dynastie, ein Reich o. ä.)
  • Wiedergeburt, Unsterblichkeit (zum Beispiel eines Familiengeschlechts)
  • Feuer

In den Jahren 1932 und 1974 war er Wappentier im Wappen der Republik Griechenlands. Auch das Kaiserreich Haiti[1] und die Stadt Cirencester in England führten ihn im Wappen.

Darstellung und Blason

In der Wappenkunde ist der Phönix ein aus der Asche, Glut oder Feuer aufsteigender Vogel, meist dem Adler oder einem pfauenartigen Wesen angelehnt. Zuweilen befindet sich unter dem Feuer, aus dem der Phönix aufsteigt, ein Scheiterhaufen.

Die heraldische Darstellung erfolgt stets im Profil, gewöhnlich nach rechts (heraldisch) sehend. Zwei grundsätzliche Darstellungen sind heraldisch von Bedeutung: aus den Flammen aufsteigend und über den Flammen fliegend.

Der Phönix wird oft als weiße Taube mit roten Flügeln in den Wappen der Grafen und Fürsten von Hohenlohe unbelegt blasoniert.[2] Der Wappenspruch derer von Hohenlohe lautet „ex flamis orior“ (deutsch: Aus Flammen erhebe ich mich). Fürst Philipp Ernst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst gründete 1754 den Hausorden Von der goldenen Flamme, in dessen Mitte des Ordenskreuzes der Hohenlohe-Phönix abgebildet ist. Sein Sohn, Fürst Karl Albrecht I., erneuerte den Orden 1775 mit der Bezeichnung Haus- und Ritterorden vom Phoenix mit dem Wahlspruch „ex flammis orior“.[3]

Erstes Auftreten im Wappen wird auf Mitte des 15. Jahrhunderts datiert, ist aber erst ab dem Anfang 17. Jahrhundert wirklich in der heutigen Darstellung in Anwendung.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.
  2. Martin Carl Wilhelm von Wölckern auf Kalchreuth: Beschreibungen aller Wappen der fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adelichen jeztlebenden Familien im Königreich Baiern. Abtheilung 1. Tyroff'sche Kunstverlagshandlung, Nürnberg 1821, S. 18.
  3. www.ehrenzeichen-orden.de: Hohenlohe – Fürstentum. Abgerufen am 28. Februar 2020.
  4. Joseph Albrecht: Das Hohenlohische Wappen. In: Archiv für hohenlohische Geschichte. Bd. 1, 1857/1860, ZDB-ID 211410-0, S. 269–320, hier S. 292 ff. (Rezension dazu in: Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Bd. 54, Nr. 14, 1861, ISSN 0179-0781, S. 222–224).
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