Pfaffstätt

Pfaffstätt ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel mit 1255 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen.

Pfaffstätt
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Pfaffstätt
Pfaffstätt (Österreich)
Pfaffstätt (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 9,20 km²
Koordinaten: 48° 5′ N, 13° 9′ O
Höhe: 471 m ü. A.
Einwohner: 1.255 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 136 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5223
Vorwahl: 07742
Gemeindekennziffer: 4 04 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 1
5223 Pfaffstätt
Website: www.pfaffstaett.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister Wolfgang Gerner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Pfaffstätt im Bezirk Braunau
Lage der Gemeinde Pfaffstätt im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Pfaffstätt im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Pfaffstätt liegt auf 471 Meter Höhe an der Mattig und steigt nach Westen bewaldet zum 541 Meter hohen Siedelberg an. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,8 km, von West nach Ost 3,3 km.[1] Die Gemeinde ist rund neun Quadratkilometer groß, davon wird beinahe die Hälfte landwirtschaftlich genutzt, mehr als ein Drittel ist bewaldet.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

  • Erlach (6)
  • Fludau (8)
  • Kitzing (16)
  • Kuglberg (113)
  • Pfaffstätt (978)
  • Sollern (134)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Pfaffstätt.

Nachbargemeinden

Pischelsdorf am Engelbach Mattighofen
Auerbach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Munderfing
Kirchberg bei Mattighofen Jeging

Geschichte

Im 8. Jahrhundert wurde das Gebiet von Pfaffstätt von Salzburg aus christianisiert. Die erste Kirche stand an der Mattig und war dem hl. Vitus geweiht.

Die erste urkundliche Erwähnung von Pfaffstätt stammt aus dem Jahr 1150, wo ein „Herrant de Phafstete“ genannt wird. Ihm folgten ein „Gerhart de Pfaffenstetin“ (1147–1167), Heinrich von Pfaffstätt (1154), Amelrich und Otto (1170–1180), Albert (1188) und Albero (1222) nach. Die Herren von Pfaffstätt lebten in einem Schloss auf dem Siedelberg. Sie waren Ritter und hatten die patrimoniale Gerichtsbarkeit inne. Die Spuren dieses Schlosses verlieren sich. Zwar wird 1843 noch beschrieben, dass Ruinen und Reste von Gräben zu sehen sind, heute kann man nur noch Spuren von Gräben erkennen.

In der Zeit um 1500 wurde vom Geschlecht der Reuter das Schloss im Ort Pfaffstätt gebaut. Zur gleichen Zeit dürfte auch die heutige Kirche errichtet worden sein. Der erste bekannte Besitzer des Schlosses ist Georg Reuter zu Pfaffstätt, dessen Grabstein mit Wappen in der Propsteikirche zu sehen ist. Das Schloss war damals von einem Weiher umgeben, was man auf einem Stich von 1721 erkennen kann. Als bald darauf Gräfin Maria von Wartenberg das Wasserschloss kaufte, ließ sie es nach Plänen, die angeblich von Fischer von Erlach stammten, umbauen. Dabei wurde der Wassergraben zugeschüttet.

Die älteste Kirche des Ortes, die Veitskapelle, wurde 1787 abgetragen.[4][5]

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war Pfaffstätt bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich.

Bis 1904 war Pfaffstätt ein Teil der Pfarre Kirchberg. Bei der Erlangung der Selbständigkeit wurde ein neuer Pfarrhof gebaut. Das Schloss wurde nach mehreren Besitzerwechseln von Adolf Graf von Peckenzell 1909 bis 1910 grundlegend renoviert, wobei es sein heutiges Aussehen erhielt.[4][5]

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 888 Einwohner, 2001 dann 946 Einwohner. Da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv waren, stieg die Einwohnerzahl weiter auf 1.000 im Jahr 2011 und auf einen neuen Höchststand von 1.152 im Jahr 2020.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren, Arbeitsplätze

Im Jahr 2010 gab es in Pfaffstätt siebzehn landwirtschaftliche Betriebe. Davon wurden elf im Haupt- und sechs im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor beschäftigten vier Betriebe des Bereiches Warenherstellung fast 600 Erwerbstätige. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor war der Handel (Stand 2011).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 17 24 16 340
Produktion 8 6 593 24
Dienstleistung 39 18 102 76

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 501 Erwerbstätige in Pfaffstätt. Davon arbeiteten 116 in der Gemeinde, 385 pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 616 Menschen zur Arbeit nach Pfaffstätt.[10]

Verkehr

  • Bahnhof: Der näheste Bahnhof liegt vier Kilometer nördlich in Mattighofen.[11]
  • Straße: Knapp östlich des Gemeindegebietes verläuft die Braunauer Straße B147.
  • Rad: Durch Pfaffstätt führt der Mattigtalradweg R24.[12]
Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Partei 2015[15] 2009[16] 2003[17] 1997[18]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
ÖVP 69,35 9 53,73 7 47,10 6 52,56 7
SPÖ 30,65 4 33,67 5 45,69 6 30,12 4
FPÖ 8,93 1 7,21 1 17,32 2

Bürgermeister

  • bis 2009 Susanne Lanzer (SPÖ)
  • seit 2009 Wolfgang Gerner (ÖVP)[19]

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Zwischen zwei grünen, von silbernen Wellenstäben gesäumten Wellenflanken in Blau ein goldener Taufstein, bestehend aus Säulenbasis, Säule, siebeneckigem Becken und Deckel in Form eines oben mit einem lateinischen Kreuz besteckten, siebenseitigen Pyramidenstumpfes. Die Gemeindefarben sind Gelb-Grün-Gelb.[20]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Pfaffstätt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Land Oberösterreich – Geografische Daten der Gemeinde Pfaffstätt.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Februar 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Schloss Pfaffstätt. Gemeinde Pfaffstätt, abgerufen am 11. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  5. Allgemeine Information. Gemeinde Pfaffstätt, abgerufen am 11. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Februar 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Februar 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Februar 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Pfaffstätt, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Februar 2021.
  11. Entfernungsrechner – Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 11. Februar 2021 (deutsch).
  12. Mattigtalradweg R24 – BERGFEX – Fernradweg – Tour Oberösterreich. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  13. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  14. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40400.htm?g=40431
  15. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 11. Februar 2021.
  16. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 11. Februar 2021.
  17. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 11. Februar 2021.
  18. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 11. Februar 2021.
  19. Gemeinde Pfaffstätt, Politik, Bürgermeister. Abgerufen am 6. April 2019.
  20. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 6. April 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.