Petrus-und-Paulus-Kirche (Timmel)

Die evangelisch-lutherische Petrus-und-Paulus-Kirche ist ein Kirchengebäude im ostfriesischen Timmel (Großefehn) aus dem Jahr 1736.

Petrus-und-Paulus-Kirche

Geschichte

Die erste Kirche war eine schlichte Holzkirche. Sie wurde im 13. Jahrhundert durch eine Backsteinkirche ersetzt.[1] Reste der früheren Holzkirche und die Fundamente der Backsteinkirche wurden im Jahre 1976 entdeckt. Im Mittelalter gehörte Timmel zur Propstei Leer im Bistum Münster. Im Zuge der Reformation wandte sich die Gemeinde dem lutherischen Bekenntnis zu.[2] Im Jahre 1717 wurde die Kirche durch die Weihnachtsflut stark beschädigt und im Jahr 1727 abgebrochen. Die neue Kirche, errichtet von Baumeister Andreas Lampert aus Tirol, wurde nach neunjähriger Bauzeit im Jahr 1736 eingeweiht.[3] Der alte Glockenturm wurde erst 1850 durch den heutigen Westturm ersetzt,[4] der drei Glocken beherbergt, eine vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, zwei weitere von 1968.[2]

Baubeschreibung und Ausstattung

Altarretabel
Innenraum mit Hillebrand-Orgel
Kanzel

Die rechteckige, lang gestreckte Einraumkirche aus Backstein besitzt eine Empore im Westen und gotische Fenster mit bunten Wappenscheiben und ungeklärten Inschriften.[1] Die ursprünglich vorhandene Ostempore wurde bei der Aufstellung des neuen Altars im Jahre 1884 abgerissen. Das alte Retabel aus den 1640er Jahren blieb jedoch erhalten.[2] Die Kanzel aus dem Jahr 1695, die noch aus der alten Kirche stammte und von H. Vellage aus Aurich geschaffen wurde, wurde in den Neubau übernommen.[3] In der Kirche befindet sich eine Gedenktafel, die an den im Alter von neun Jahren verstorbenen Jonas Eilers (* 26. September 1768, † 23. Juli 1778) erinnert, der bereits als Kind in Timmel gepredigt haben soll.[5] Von der Orgel, die Johann Friedrich Constabel im Jahr 1740 erbaute, ist nur noch der Prospekt des Hauptwerks erhalten. Das neue Orgelwerk im alten Gehäuse und das ganze Rückpositiv stammen von Gebr. Hillebrand aus dem Jahr 1962. Seither verfügt die Orgel über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal.[2][6]

Siehe auch

Literatur

  • Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3.
  • Hans-Bernd Rüdiger/Heinz Ramm: Friesische Kirchen im Auricherland, Norderland, Brokmerland und im Krummhörn. Band II. Jever 1990, ohne ISBN.
  • Robert Noah: Gottes Häuser in Ostfriesland. SKN-Verlag, Norden 1989, ISBN 3-922365-80-9.
Commons: Petrus-Paulus-Kirche (Timmel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genealogie-Forum: Timmel (Memento des Originals vom 10. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genealogie-forum.de, gesehen 13. Mai 2011.
  2. Siegfried Lüderitz (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Timmel, Gemeinde Großefehn, Landkreis Aurich, abgerufen am 7. Januar 2024.
  3. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 244.
  4. Dieter Rogge, Hartmut Schoon, Gerd Simmering: Timberlae-Timmel. Hrsg. Dorfverein „Uns Timmel“, 2011.
  5. Gerrit Albers: Es ist ein Junge hier, der fünf Brote und zwei Fische hat, S. 16ff.
  6. Orgelbeschreibung auf Organ index, abgerufen am 7. Januar 2024.

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