Petroșani

Petroșani (ungarisch Petrozsény, deutsch Petroschen, ehem. dt. Steinthal) ist eine Stadt in Rumänien; sie liegt im Kreis Hunedoara in den Karpaten Transsylvaniens. Der Ort ist Mittelpunkt eines Bergbaureviers und bekannt als „Stadt der Kohle“, außerdem aber eine Universitätsstadt.

Petroșani
Petroschen (Steinthal)
Petrozsény
Wappen von Petroșani
Petroșani (Rumänien)
Petroșani (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Hunedoara
Koordinaten: 45° 25′ N, 23° 22′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:431 m
Fläche:195,56 km²
Einwohner:31.044 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:159 Einwohner je km²
Postleitzahl: 330001
Telefonvorwahl:(+40) 02 54
Kfz-Kennzeichen:HD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Munizipium
Gliederung:4 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Dâlja Mare, Dâlja Mică, Peștera Bolii, Slătinioara
Bürgermeister:Florin-Tiberiu Iacob-Ridzi (PNL)
Postanschrift:Str. 1 Decembrie 1918, nr. 93
loc. Petroșani, jud. Hunedoara, RO–330001
Website:
Petroșani (rotes Viereck) – Rumänien – Nachbarorte: Târgu Jiu, Drobeta Turnu Severin, Hunedoara, Deva, Sibiu, Râmnicu Vâlcea

Lage und Bevölkerung

Petroșani hatte im Jahr 2002 45.195 Einwohner. 89,4 Prozent der Bevölkerung waren Rumänen, 8,44 Prozent Ungarn, 1,16 waren Roma. Die Stadt liegt im Jiu-Tal am Fluss Jiul de Est. Das Tal ist von den Karpaten-Massiven Retezat-Gebirge (NNW), Șureanu-Gebirge (ONO), Vâlcan-Gebirge (S) und Parâng (OSO) umgeben.

Geschichte

Der Name der Stadt leitet sich von Petros ab, er war vermutlich ein ehemaliger Bewohner des heutigen Petroșani. Der Ort wurde im Jahr 1768 gegründet, seit dem Jahr 1896 ist eine evangelische Gemeinde bekannt. Der bekannte Schriftsteller der phantastischen Literatur Jules Verne hat in seinem Buch „Das Karpatenschloss“, das in einem Bergdorf im nahen Gebirge unter dem Retezat spielt, die Gegend beschrieben.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt besitzt ein Theater und ein Bergwerksmuseum. Am Parâng befindet sich ein beliebtes Skigebiet. Das Retezat-Gebirge auf der anderen Seite ist das westlichste Hochgebirge (2509 m) der rumänischen Karpaten und in wichtigen Teilen in Rumäniens ältestem Nationalpark geschützt. Petroschen stellt einen wichtigen Zugang zu diesem Nationalpark Retezat dar, dessen Südseite am direktesten von dort über das benachbarte Tal des Jiul de Vest, über die Städte Vulcan und Lupeni erreichbar ist.

Wirtschaft

Petroșani ist ein rumänisches Zentrum der Kohleförderung. 60 Prozent der Bevölkerung arbeitet in den Kohleminen. Viele der Minenarbeiter haben im Jahr 1999 bei den so genannten Mineriaden gegen die von der Regierung angeordneten Schließung von insgesamt 140 Minen im Jiu-Tal protestiert. Die Bergarbeiter waren aber mindestens seit der Revolution 1989, die zum Sturz des Diktators Nicolae Ceaușescu führte, Werkzeug des Missbrauchs politischer Gruppierungen und des damaligen Geheimdienstes Securitate.[3][4]

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Commons: Petroșani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 26. November 2020 (rumänisch).
  3. Daniel Guţă: Mărturiile jurnaliştilor străini ajunşi în Valea Jiului, în 1990: iadul din subteran şi răzbunarea minerilor. adevarul.ro, 8. Januar 2021, abgerufen am 10. September 2022 (rumänisch).
  4. Daniel Guţă: Coloşii Văii Jiului, prefăcuţi în ruine. Cum au dispărut definitiv minele Petrila, Paroşeni şi Uricani. adevarul.ro, 12. November 2020, abgerufen am 10. September 2022 (rumänisch).
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