Petra Pinzler

Petra Pinzler (* 1965 in Landsberg am Lech) ist eine deutsche Journalistin und Autorin.

Petra Pinzler, 2016

Leben

Pinzler wuchs in Iserlohn-Sümmern auf.[1] Ihre Mutter engagierte sich in der Politik als Stadträtin der SPD.[1][2] Pinzler studierte Wirtschafts- und Politikwissenschaft an der Universität zu Köln und besuchte die Kölner Journalistenschule. 1994 begann sie in der Wirtschaftsredaktion der Zeit. Von 1998 bis 2001 war sie für die Zeit Korrespondentin in den Vereinigten Staaten und bis 2007 Europakorrespondentin in Brüssel. Seither ist sie Hauptstadtkorrespondentin in Berlin für den Politik- und Wirtschaftsbereich.[3][4]

Mit ihrem Buch Immer mehr ist nicht genug (2011) erläutert sie, warum Wirtschaftswachstum als Leitgedanke der Politik keine Zukunft hat.[5] Sie stellt die Ergebnisse der modernen Glücksforschung sowie die Entwicklung neuer Wohlstandsindikatoren vor und hat sich weltweit auf die Suche nach Politikern gemacht, die „jetzt schon neue Wege beschreiten“ .

Im September 2015 veröffentlichte sie „Der Unfreihandel. Die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien“ (Rowohlt), ein – so die Frankfurter Rundschau – „ernstzunehmender, kritischer und auch wissenschaftlich fundierter Blick auf die europäische Handelspolitik“ . In dem Band analysiert sie die rechtlichen, demokratischen und wirtschaftlichen Bedenken an geplanten Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA und TISA.

Petra Pinzler schreibt für Die Zeit unter anderem über Klima- und Umweltpolitik.[6][7]

„Klima – seien wir ganz ehrlich – ist ja nur ein Teil des Problems. Wir haben eine „Mensch-Natur-Krise“. Wir haben das Problem mit dem Artensterben, mit dem Rückgang der Biodiversität, mit dem Boden, der so nicht mehr da ist – wo wir immer mehr Leute haben, die immer mehr Eigenheime auf immer weniger Wiesen bauen wollen –, also, wir haben zu wenig an Planeten für Menschen, die immer mehr davon wollen.“

– Petra Pinzler: Taz lab Talk, Privater Klimaschutz 2021[8]

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)
  • Scheinriese Europa? – Eine Zusammenfassung. In: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Euroland auf dem Prüfstand – Die Währungsunion und die Finanzmarktkrise. Berlin 2009, ISBN 978-3-86872-098-3, S. 3–6 (PDF; 401 kB).
  • mit Günther Wessel: George W. Bush – Wende in Amerika. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-22857-2.
  • Immer mehr ist nicht genug! Vom Wachstumswahn zum Bruttosozialglück. Pantheon, München 2011, ISBN 978-3-570-55163-9.
  • Wir Postmaterialisten. Mitten im Euro-Chaos wünschen sich viele Deutsche eine neue Wirtschaftsordnung und mehr Nachhaltigkeit, in: Die Zeit Nr. 34, 16. August 2012, S. 23.
  • Der Unfreihandel. Die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien, Rowohlt Polaris, Reinbek 2015, ISBN 978-3-499-63105-4.
  • Petra Pinzler, Günther Wessel: Vier fürs Klima. wie unsere Familie versucht, CO2-neutral zu leben. Droemer Taschenbuch, München 2018, ISBN 978-3-426-27732-4, S. 301 (droemer-knaur.de).
Commons: Petra Pinzler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten
  1. Zu viel Blech, zu viel toter Raum. Abgerufen am 12. April 2022.
  2. Torsten Lehmann: Mit „Verkehrskollaps“ contra Moscheebau. 29. März 2010, abgerufen am 15. April 2023 (deutsch).
  3. Profilseite Petra Pinzler – Die Zeit (Memento vom 13. Januar 2010 im Internet Archive)
  4. Petra Pinzler (Autorin) - Pantheon. 5. März 2016, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 21. November 2022.
  5. Petra Pinzler: Wachstum: Noch mehr ist nicht genug. In: Die Zeit. Nr. 39, 22. September 2011
  6. Petra Pinzler: Klimapolitik der USA: Was Joe Bidens Klimashow gebracht hat. In: Die Zeit. 24. April 2021, abgerufen am 25. April 2021.
  7. Petra Pinzler: Klimaschutz: Und was ist jetzt mit dem Klima? In: Die Zeit. 21. April 2020, abgerufen am 25. April 2021.
  8. taz lab Talk: Viel weniger CO2: Wie geht privater Klimaschutz 2021? Ein Gespräch über Emission und Emotion mit Petra Pinzler, Franziska Wessel und Michael Bilharz, moderiert von Martin Unfried. In: www.youtube.com. Die Tageszeitung, 20. April 2021, abgerufen am 23. November 2023 (Minute 49:55 – 50:17).
  9. Hamburger Abendblatt: Karl-Klasen-Preis: Das Plädoyer des Präsidenten für den Euro. 10. Februar 2000, abgerufen am 21. November 2022 (deutsch).
  10. Deutsche Umwelthilfe e.V.: Die Preisträger. Abgerufen am 27. November 2018.
Normdaten (Person): GND: 122636686 | LCCN: no2002076540 | VIAF: 10732474 |
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