Peter Thomsen (Reiter)
Peter Thomsen (* 4. April 1961 in Flensburg) ist ein deutscher Vielseitigkeitsreiter.
Peter Thomsen Medaillenspiegel | ||
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Peter Thomsen mit Barny, Europameisterschaften 2011 | ||
Deutschland | ||
Olympische Sommerspiele | ||
Gold | 2008 | Mannschaft (mit The Ghost of Hamish) |
Gold | 2012 | Mannschaft (mit Barny) |
Weltreiterspiele | ||
Bronze | 1994 | Mannschaft (mit White Girl) |
Europameisterschaften | ||
Silber | 1999 | Mannschaft (mit Warren Gorse) |
Deutsche Meisterschaften | ||
Bronze | 2003 | Einzel (mit Bordou) |
Silber | 2005 | Mannschaft |
Leben
Peter Thomsen begann mit 14 Jahren auf Turnieren zu reiten. Im Jahr 1987 nahm er erstmals an einer deutschen Meisterschaft teil und belegte Platz 15.[1][2]
Mit der Schimmelstute White Girl startete er 1993 bei seiner ersten Europameisterschaft und war hier in der Einzelwertung bester deutscher Reiter. In Achselschwang belegte er den vierten Rang mit der Mannschaft und den fünften Platz im Einzel. In diesem Jahr wurde White Girl zum „Pferd des Jahres 1993“ gewählt.
Mit seiner Frau Kirsten Thomsen wurde er deutscher Vizemannschaftsmeister 2005. Im Jahr 2007 gewann er mit der Mannschaft den Vielseitigkeitswettbewerb beim CHIO Aachen.
Insgesamt trat Peter Thomsen bei fünf Welt- und Europameisterschaften an. 1996 war für Thomsen das Jahr seiner ersten Olympiateilnahme, White Girl verletzte sich jedoch in der Dressurprüfung.[3] In den Jahren 2000 und 2004 war er Reservereiter und nahm somit nicht an den Spielen teil.
Im August 2008 wurde Thomsen in der Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen in Hongkong zusammen mit Ingrid Klimke, Hinrich Romeike, Andreas Dibowski und Frank Ostholt Olympiasieger mit der Mannschaft und feierte damit seinen größten Erfolg. Da sein Pferd The Ghost of Hamish im Geländeritt scheute, konnte er allerdings im Einzelwettbewerb keine vordere Platzierung erreichen. Vier Jahre später nahm er in London erneut an Olympischen Spielen teil, dieses Mal mit Barny. Mit der Mannschaft gewann er erneut die Goldmedaille. Bei den Europameisterschaften 2011, 2013 und 2015 war Thomsen jeweils als Einzelreiter am Start
Zum Jahreswechsel 2022 löst er Hans Melzer als Cheftrainer der deutschen Vielseitigkeitsreiter ab.
Privates
Thomsen lebt in Lindewitt. Zusammen mit seiner Frau hat er zwei Kinder. Er ist gelernter Diplom-Verwaltungswirt (FH).[4] Neben der Reiterei ging er als Beamter der Deutschen Post AG bis 2019 seinem Beruf im Vertrieb- und Logistikbereich nach.[2][5][6]
Erfolge
- 1996, Atlanta: mit White Girl, aufgrund einer Verletzung seines Pferdes aufgegeben
- 2008, Hongkong: mit The Ghost of Hamish 1. Platz mit der Mannschaft und 37. Platz in der Einzelwertung[4]
- 2012, London: mit Barny 1. Platz mit der Mannschaft und 31. Platz in der Einzelwertung
- 1994, Den Haag: mit White Girl 3. Platz mit der Mannschaft, in der Einzelwertung im Gelände aufgegeben[7]
- 1998, Rom: Warren Gorse 43. Platz in der Einzelwertung
- 1994, Achselschwang: mit White Girl 4. Platz mit der Mannschaft und 5. Platz in der Einzelwertung
- 1999, Luhmühlen: Warren Gorse 2. Platz mit der Mannschaft
- 2007, Pratoni del Vivaro: mit The Ghost of Hamish 7. Platz mit der Mannschaft und 15. Platz in der Einzelwertung
- 2011, Luhmühlen: mit Barny 15. Platz in der Einzelwertung
- 2013, Malmö: mit Cayenne 5. Platz in der Einzelwertung
- 2015, Blair Castle: mit Barny 10. Platz in der Einzelwertung
- Deutsche Meisterschaften[4]
- 1996, Luhmühlen: mit Kopernikus 5. Platz
- 1998, Luhmühlen: mit Warren Gorse 9. Platz
- 2001, Luhmühlen: mit Vilano 6. Platz
- 2003, Luhmühlen: mit Bordou 3. Platz
- 2004, Bonn-Rodderberg: mit The Ghost of Hamish 8. Platz
- 2006, Schenefeld: mit The Ghost of Hamish 6. Platz
- 2009, Schenefeld: mit Parko 4. Platz
- 2013, Schenefeld: mit Barny 3. Platz
- 2019, Luhmühlen: mit Casino 13. Platz
Pferde
Ehemalige Erfolgspferde
- Horseware's Barny (* 2002), brauner Holsteiner Wallach, Vater: Barnaul xx, Muttervater: Cornetto; nach 2016 von Kaya Thomsen geritten[8]
- Horseware's Parko (* 2000), dunkelbrauner Holsteiner Wallach, Vater: Parco xx, Muttervater: Alcatraz, seit Beginn 2012 von Mattia Luciani geritten[9]
- The Ghost of Hamish (* 1996; † 2010), Spitzname Mickey, Vollblüter aus Neuseeland, im Februar 2010 an einer Darmverschlingung verstorben[10][11]
- Warren Gorse (* 1988), brauner britischer Wallach, Vater: Skippy, Muttervater: Quiet Fling[12]
- White Girl 3 (* 1983; † 2010), Trakehner Schimmelstute, Vater: Bajar, Muttervater: Marengo[13][14]
Auszeichnungen
2009 erhielt Peter Thomsen die Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein.[15] Im November 2012 wurde ihm zusammen mit 163 weiteren Sportlern das Silberne Lorbeerblatt verliehen.[16]
Weblinks
- Internetseite von Peter Thomsen
- Peter Thomsen in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Peter Thomsen – der Routinier im Team
Einzelnachweise
- Über Peter (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive) auf Peter Thomsens Internetseite
- Mit White Girl kam der Durchbruch (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive), Merrit Hinrichs / buschreiter.de
- Peter Thomsen: Im besen Alter für die Vielseitigkeit, Wedel-Schulauer Tageblatt, 25. Juli 2012
- Starporträt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung: Peter Thomsen (Memento vom 4. August 2012 im Internet Archive)
- Porträt: Peter Thomsen, reitwelten.de, 16. August 2008
- Peter Thomsen unterstützt das DOKR als engagierter Vorruheständler, buschreiter.de, 6. Februar 2020
- Weltreiterspiele 1994, Ergebnis Einzelwertung Vielseitigkeit (Memento vom 20. August 2012 im Internet Archive) (PDF; 193 kB)
- FEI-Pferdedatenbank: Horseware's Barny
- FEI-Pferdedatenbank: Horseware's Parko
- FEI-Pferdedatenbank: The Ghost of Hamish
- The Ghost of Hamish ist tot, St. Georg, 8. Februar 2010
- FEI-Pferdedatenbank: Warren Gorse
- FEI-Pferdedatenbank: White Girl
- Abstammung von White Girl
- schleswig-holstein.de: Landessportehrungen verliehen: Ministerpräsident und Innenminister würdigen Spitzensportler und ehrenamtliches Engagement im Verein (Memento vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) vom 10. März 2009, abgerufen am 18. Mai 2013
- Olympiareiter vom Bundespräsidenten geehrt, St. Georg, 9. November 2012