Peter Rabenalt
Peter Rabenalt (* 16. Juli 1937 in Semlin bei Rathenow) ist ein deutscher Filmkomponist und -wissenschaftler.
Leben
Rabenalt wuchs in Rathenow auf. Er legte 1956 das Abitur ab und studierte von 1956 bis 1960 Filmproduktion an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg sowie von 1970 bis 1975 Komposition und Tonsatz an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten Wolfgang Hohensee und Jürgen Wilbrandt. Er begann nach einem kurzen Auftritt als Schauspieler 1966 im Spielfilm Fräulein Schmetterling im selben Jahr mit dem Schreiben von Filmmusik. Seine Kompositionen wurden nicht nur für Spielfilme genutzt, sondern auch für Lehr- und (Kurz-)Dokumentarfilme. Eine Besonderheit wurde seine Arbeit zum Film Zille und ick – eines der wenigen Film-Musicals der DEFA. Rabenalt arbeitete zudem als Redakteur im Deutschen Fernsehfunk.
Rabenalt arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Assistent an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ und war hier ab Mitte der 1980er-Jahre Dozent für Ton- und Musikdramaturgie sowie später Professor für Film- und Fernsehdramaturgie. Auch nach seiner Emeritierung war er weiterhin als Gastprofessor für Dramaturgie an der HFF tätig.
Rabenalt lebt in Berlin-Johannisthal.
Filmmusik (Auswahl)
- 1966: Fräulein Schmetterling (auch Darsteller)
- 1966: Es genügt nicht 18 zu sein (Kurzdokumentarfilm)
- 1966: Der Onkel ist tot (Kurzfilm)
- 1967: Freunde vom Werbellinsee (Kurzdokumentarfilm)
- 1967: Kaule
- 1968: Die Nacht im Grenzwald
- 1969: Arbeiterfamilie (Dokumentarfilm)
- 1969: Das siebente Jahr
- 1969: Mohr und die Raben von London
- 1969: Wie heiratet man einen König?
- 1969: Weite Straßen – stille Liebe
- 1970: Aus unserer Zeit (Episode 3)
- 1971: Kalle – Eine Geschichte für Neugierige (Kurzdokumentarfilm)
- 1971: Männer ohne Bart
- 1972: Sechse kommen durch die Welt
- 1972: Der Dritte
- 1973: Auf bald in Berlin (Dokumentarfilm)
- 1975: Looping
- 1976: Lasset die Kindlein… (Fernsehfilm)
- 1977: Tambari
- 1979: Blauvogel
- 1980: Seitensprung
- 1982: Das Fahrrad
- 1982: Dein unbekannter Bruder
- 1983: Olle Henry
- 1983: Zille und ick
- 1985: Die Gänse von Bützow
- 1990: Lasst mich doch eine Taube sein
- 1990: Ich war ein glücklicher Mensch (Dokumentarfilm)
- 1990: Versteckte Fallen
- 1992: Miraculi
- 1992: Abstecher (Dokumentarfilm)
Musik für Fernsehspiele und -Filme
- 1967 Geschichten aus dem letzten Urlaub
- 1968 Ringe
- 1970 Folge einem Stern (2 Teile)
- 1971 Standesamt - Eintritt frei
- 1972 Ein Mann, der sterben muss (2 Teile)
- 1976 Lasset die Kindlein...
- 1976 Dorotheenstädtische Monologe
- 1992 Die Brut der schönen Seele
Musik für Theater
- 1967 Irische Geschichten. (Volksbühne Berlin)
- 1967 Und das soll Liebe sein? (Potsdam)
- 1967 Der Mond scheint auf Kylenamoe (Halle)
- 1974 Weibervolksversammlung (Schwerin u. a.)
- 1975 Wintermärchen (Landestheater Magdeburg)
- 1975 Aufstieg oder das Paradies (Schwerin)
- 1977 Leonce und Lena (Prenzlau)
- 1977 Der Revisor (Schwerin)
- 1979 Concerto dramatico (verschiedene, auch TV)
- 1980 Die beiden Veroneser (Halle)
- 1980 Turandot (Zwickau)
- 1981 Eine Jungfrau in der City (Zwickau)
- 1982 Undine (Theater der Freundschaft Berlin)
- 1983 Die Frau zum Wegwerfen (Schauspielschule Berlin)
- diverse Lieder und Chansons für Kabarett „Distel“
Werke
- 1982: Die auditiven Gestaltungsmittel in der Film- und Fernsehkunst. Hochschule für Film und Fernsehen der DDR Potsdam-Babelsberg
- 1983: Die Elemente filmkünstlerischer Gestaltung in ihrem funktionellen Zusammenhang. Hochschule für Film und Fernsehen der DDR, Potsdam-Babelsberg
- 1986: Dramaturgie der Filmmusik, VEB DEFA Studio für Spielfilme
- 1999: Filmdramaturgie. VISTAS Verlag Berlin, ISBN 3-89158-245-5
- 2004: Drei Kalendergeschichten aus der Frühzeit. In: Orangemond im Niemandsland. (Hrsg. Torsten Schulz) VISTAS Verlag Berlin, ISBN 3-89158-395-8
- 2005: Filmmusik. Form und Funktion von Musik im Kino. VISTAS Verlag Berlin, ISBN 3-89158-392-3
- 2011: Filmdramaturgie. Veränderte Neuausgabe mit einem Vorwort von Detlev Buck. Alexander Verlag Berlin/Köln, ISBN 978-3-89581-243-9
- 2014: Der Klang des Films. Dramaturgie und Geschichte des Filmtons, Alexander Verlag Berlin/Köln ISBN 978-3-89581-324-5
Abhandlungen
- 1987: Die audiovisuelle Einheit in Film und Fernsehen. Die auditiven Elemente als Bestandteil des film- und fernsehkünstlerischen Abbildes. Henschelverlag Berlin
- 1995: Film sehen und hören. Dramaturgie des Tons und der Musik im Film. In: Beiträge zur Film- und Fernsehwissenschaft Band 47, VISTAS Verlag Berlin, ISBN 3-89158-135-1
- 2001: Ästhetik der Filmmusik - oder: Wo, wie und warum erklingt welche Musik im Film? in: MUSIKFORUM, Schott Musik International, Mainz ISSN 0935-2562
- 2003: Filmmusik mit Ulrich Weiß. In: apropos: Film 2003, DEFA-Stiftung/Bertz Verlag Berlin ISBN 3-929470-28-4
Literatur
- Peter Rabenalt. In: Eberhard Berger, Joachim Gliese (Hrsg.): 77 Märchenfilme. Ein Filmführer für jung und alt. Henschel Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-362-00447-4, S. 400.
- Die jazzige Art gefiel den jungen Leuten - Peter Rabenalt im Gespräch. In: Klaus-Dieter Feldmann (Hg.) Klang der Zeiten. Musik im DEFA-Spielfilm - Eine Annäherung. DEFA-Stiftung/Bertz +Fischer Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-86505-402-9
Weblinks
- Peter Rabenalt bei IMDb
- Peter Rabenalt bei filmportal.de
- Peter Rabenalt Kurzbiografie auf der Website der DEFA-Stiftung