Peter I. (Alençon)
Peter von Frankreich (Pierre de France) (* 1251 in Atlit; † 6. April 1283 in Salerno) war ein französischer Prinz aus der Dynastie der Kapetinger. Er war von 1269 bis 1283 Graf von Alençon und Le Perche sowie von 1272 bis 1283 ein Graf von Blois und Chartres und Herr von Guise (iure uxoris).
Biographie
Peter war ein Sohn des französischen Königs Ludwig IX. des Heiligen und der Margarete von der Provence. Er wurde im Heiligen Land auf der Burg Pèlerin geboren, getauft wurde er aber in der Kathedrale von Caesarea; sein Taufpate war der Templergroßmeister Renaud de Vichiers. Peter war das zweite von drei Kindern des Königspaares, das im Verlauf des Sechsten Kreuzzuges geboren wurde. Sein Vater betrieb nach den Kämpfen in Ägypten (1249–1250) vier Jahre lang die Reorganisation des Königreichs Jerusalem (1250–1254).
Nach der Rückkehr nach Frankreich lebte Peter in Paris und erhielt 1269 von seinem Vater die Grafschaften Alençon und Le Perche als Paragium. Nach dem Willen des Vaters hätte er dem Orden der Franziskaner beitreten sollen, dem widersetzte sich Peter aber erfolgreich. Er begleitete seinen Vater nach Tunis auf den Siebten Kreuzzug (1270), der zur Katastrophe wurde, da kurz nach der Landung in Nordafrika eine Dysenterie-Epidemie im Heer ausbrach, der sowohl Peters Vater als auch sein Bruder Johann von Damiette erlagen. Von seinem ältesten Bruder und nunmehrigen König, Philipp III. den Kühnen, wurde Peter zum designierten Regenten ernannt für den Fall, dass auch der neue König unerwartet sterben sollte, was aber nicht eintrat.
Nach seiner Rückkehr heiratete Peter 1272 Johanna von Châtillon (* 1258; † 1291), welche die Grafschaften Blois und Chartres sowie die Herrschaft Guise in die Ehe mitbrachte. Peter gehörte 1281 zu den Zeugen des Verfahrens Papst Martins IV., das zur Heiligsprechung seines Vaters führte.
Nach der Sizilianischen Vesper 1282 ging Peter ins Königreich Neapel, um seinen Onkel Karl von Anjou zu unterstützen. Er starb 1283 in Salerno, wurde aber nach Paris überführt und dort im Couvent des Cordeliers bestattet. Nach seinem Tod ohne Nachkommen fiel die Apanage (Alençon und Le Perche) an die Krone zurück, seine Frau heiratete nicht erneut und verkaufte 1286 Chartres an König Philipp IV. den Schönen. Blois und Guise erbten Verwandte aus dem Haus Châtillon.
Vorfahren
Philipp II. August (1165–1223) | Isabelle von Hennegau (1170–1190) | Alfons VIII. von Kastilien (1155–1214) | Eleonore Plantagenet (1161–1214) | Alfons II. von der Provence (1180–1209) | Garsende II. von Sabran (1180–1242) | Thomas I. von Savoyen (1180–1233) | Margarete von Genf (?–1258) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ludwig VIII. der Löwe (1187–1226) | Blanka von Kastilien (1188–1252) | Raimund Berengar V. (1205–1245) | Beatrix von Savoyen (?–1265) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ludwig IX. der Heilige (1214–1270) | Margarete von der Provence (1221–1295) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Peter von Frankreich (1251–1283) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachkommen
Mit Johanna von Châtillon (* 1258; † 1291) hatte er zwei Söhne, die beide nicht lange lebten und in der Abtei Royaumont bestattet und 1791 nach Saint-Denis überführt wurden:
- Louis (* 1276, † 1277)
- Philippe (* 1278, † 1279)