Peter Herrmann (Maler)
Peter Herrmann (* 18. Mai 1937 in Großschönau) ist ein deutscher Maler.
Biographie
Herrmann wurde in Großschönau bei Zittau geboren und wuchs in Breslau und Dresden auf. Ab 1951 machte er im neugegründeten Dresdner Sachsen-Verlag eine Lehre als Chemigraph, auch sein Vater war Chemigraph. In Dresden arbeitete er bis 1970 unter anderem in diesem Beruf. Ab 1953/54 bildete er sich an der Volkshochschule Dresden bei Jürgen Böttcher (Strawalde) als Künstler aus. Seine Mitschüler und Freunde sind Winfried Dierske, Peter Graf, Ralf Winkler (A. R. Penck) und Peter Makolies. Jürgen Böttcher (Strawalde) porträtierte ihn, Peter Graf und Peter Makolies 1961 in seinem Kurzdokumentarfilm Drei von vielen. Die Dreharbeiten endeten einen Tag vor dem 13. August 1961, danach wurde der Film in der DDR verboten. Ab 1971 war er als freischaffender Maler tätig. Er gehörte zum Arbeitskreis Leonhardi-Museum, der unkonventionelle Ausstellungen initiierte. Zusammen mit Eberhard Göschel, Jochen Lorenz, Bernhard Theilmann und A. R. Penck gründete er 1978 am Obergraben 9 in Dresden-Neustadt die Obergrabenpresse mit, die sich als Verlag, Galerie und Künstlervereinigung verstand. Herrmann fertigte dort eine Holzschnittmappe zu Gedichten von Michael Wüstefeld an. Ab 1971 gehörte er zur Künstlergruppe Lücke. Herrmann war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und neben weiteren Ausstellungen in der DDR 1977/1978 in Dresden an der VIII. Kunstausstellung der DDR beteiligt. Er verließ 1984 die DDR, zog nach Hamburg und lebt seit 1986 in Berlin. Sein Atelier befindet sich im Wedding.
Werk
Dauerausgestellte Werke Peter Herrmanns befinden sich in der Berlinischen Galerie[1], der Galerie Neue Meister[2], Kunstmuseum Magdeburg, im Museum Ludwig in Köln sowie im Museum Junge Kunst in Frankfurt (Oder).
Mit dem Bildhauer Hans Scheib bildete er eine Ateliergemeinschaft, aus der drei namhafte Ausstellungen hervorgingen. Die Ausstellung Bleu de Prusse wurde 1989 sogar im Goethe-Institut in Paris gezeigt. Der Goldene Topf wurde 1995 im Oktogon des ehemaligen Sächsischen Kunstvereins auf der Brühlschen Terrasse ausgestellt. 2002 zeigte die Bonner Zentrale der Deutschen Forschungsgemeinschaft Peter Herrmann – Hans Scheib, ein Überblick.
Peter Herrmann wurde 1998 mit dem Preis der Villa Romana (Florenz) ausgezeichnet; 2001 erhielt er den Fred-Thieler-Preis für Malerei.
Ausgewählte Werke
- Meine Freunde 110 cm × 130 cm Öl auf Leinwand (1976)
- Kampfgruppe 185 cm × 250 cm Öl auf Leinwand (1995)
- Brühlsche Terrasse 185 cm × 250 cm Öl auf Leinwand (1995)
- In den sächsischen Wäldern – August 1968 125 cm × 250 cm Öl auf Leinwand (2003)
Literatur
- Herrmann, Peter. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 355.
- Hans-Hendrik Grimmling: Der Maler am Fluss, in: ders.: Die Umerziehung der Vögel. Ein Malerleben, Halle 2008, S. 224–228.
- Doris Liebermann: „Das Entscheidende war, dass wir malen konnten und dadurch eine größere Sicht auf die Welt bekamen.“ Ein Atelierbesuch bei dem Maler Peter Herrmann. In: Gerbergasse 18, Heft 88, Jena 2018.
- Kito Nedo: Kleine Helden. In: art - Das Kunstmagazin, August 2019, S. 36–47.
- Peter Herrmann. Malergrüße aus Berlin, Publikation zur Ausstellung im Kunstmuseum Magdeburg hrsg.v. Annegret Laabs, Uwe Gellner, Deutscher Kunstverlag 2016, ISBN 978-3-422-07414-9
Weblinks
- Peter Herrmann auf Kunstderstun.de (Memento vom 6. März 2007 im Internet Archive)
- Peter Herrmann auf Kunstaspekte
- Peter Hermann in der Galerie am Savignyplatz (Berlin)
- Literatur von und über Peter Herrmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Suche nach Peter Herrmann (Maler). In: Deutsche Digitale Bibliothek
Einzelnachweise
- Sammlung Online | Berlinische Galerie | Ihr Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Berlin. Abgerufen am 20. Februar 2024.
- SKD | Online Collection. Abgerufen am 20. Februar 2024.