Peter Gall
Peter Gall (* 1983 in Bad Aibling) ist ein deutscher Jazzmusiker (Schlagzeug, Komposition).
Leben und Wirken
Gall, der jüngere Bruder des Pianisten Chris Gall,[1] absolvierte sein Diplomstudium an der Hochschule der Künste Berlin; zusätzlich studierte er bis zum Master an der Manhattan School of Music. Er studierte bei John Riley und John Hollenbeck Schlagzeug und bei Phil Markowitz, Dave Liebman sowie Jim McNeely Komposition.
Gall gehörte zunächst zum Landesjugendjazzorchester Bayerns und von 2004 bis 2006 zum Bundesjazzorchester unter Peter Herbolzheimer. Seit 2005 ist er Mitglied von Subtone; mit dieser Band tourte er international, trat bei Jazz Baltica auf und spielte bis 2014 vier Alben ein. Im Trio seines Bruders trat er beim Montreux Jazz Festival auf. Weiter war er Mitglied des Münchner Uptown Orchestra und der Bands von Anna Maria Sturm, Roman Ott, Gabriel Rios und Jasmin Tabatabai. Auch trat er mit den New York Voices, Take 6, Nils Landgren, der NDR Big Band, Seamus Blake, dem Kurt Rosenwinkel Trio, Thomas Quasthoff, Kim Sanders, Ben Street, Fabian Almazan, Pablo Held, Linda Oh oder Peter Fessler auf. Zudem ist er auf Alben von Frankzone, Roman Ott/Kurt Rosenwinkel, Torsten Goods, Rainer Böhm und Sebastian Böhlen zu hören. Seit 2017 spielt er in der Band Web Web mit Roberto Di Gioia, Tony Lakatos und Christian von Kaphengst. Mit seinem neu formierten Quintet (mit Wanja Slavin, Reinier Baas, Rainer Böhm und Felix Henkelhausen) gewann er im Juli 2021 den BMW Welt Jazz Award.[2]
Seit dem Wintersemester 2021/2022 ist Gall als Professor für Jazz-Schlagzeug und -Ensembleleitung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim tätig.[3]
Diskographische Hinweise
- Chris Gall Trio feat. Enik: Hello Stranger (ACT 2010, mit Axel Kühn)
- Chris Gall Trio feat. Enik: Climbing Up (2008, ACT)
- Torsten Goods: 1980 (ACT, 2008)
- Subtone: Morningside (Enja, 2010; mit Magnus Schriefl, Malte Dürrschnabel, Florian Höfner, Ruben Samana sowie Christine Carter)
- Subtone: Roswitha’s Revenge (Laika, 2012; mit Magnus Schriefl, Malte Dürrschnabel, Florian Höfner, Matthias Pichler)
- Rainer Böhm Quartet: Familia (2014, Laika/Edition Longplay, feat. Johannes Enders, Phil Donkin)
- Anna Maria Sturm: Tales of Woe (2014, Why Play Jazz)
- Subtone: Moose Blues (2018, Laika)
- Blume: (Unit Records 2015; mit Magnus Schriefl, Wanja Slavin, Bernhard Meyer)
- Jasmin Tabatabai: Was sagt man zu den Menschen wenn man traurig ist (2016, Jadavi)
- Web Web: Oracle (compost, 2017)
- Paradox Dreambox (Traumton 2018; mit Wanja Slavin, Rainer Böhm, Reinier Baas, Matthias Pichler sowie Ben Kraef, Kalle Zeier)
- Lutz Krajenski: Plays Hits Agogo (2018, Agogo Records)
- Chris Gall Trio: Cosmic Playground (2018, GLM)
- Web Web: Dance of the Demons (compost, 2019; mit Roberto Di Gioia, Tony Lakatos, Christian von Kaphengst, Majid Bekkas)
- Web Web: Worshippers (Compost Records, 2020. u. a. mit Joy Denalane)
- Web Web & Max Herre: Web Max (Compost Records, 2021, u. a. mit Max Herre, Yusef Lateef, Brandee Younger, Charles Tolliver)
- Roman Ott (feat. Kurt Rosenwinkel): Hey Ro (Fresh Sound New Talent)
- David August: VIS (99 Chant)
- Lord Huron and Ben Schneider: Music For The Starling Girl (2023, Whispering Pine Studios / Mercury Records)
Weblinks
- Webpräsenz
- Peter Gall bei Discogs
- Peter Gall bei AllMusic (englisch)
Einzelnachweise
- Chris Gall mit Trio im »Le Pirate« (OVB online)
- Peter Gall Quintet gewinnt BMW Welt Jazz Award 2020
- Prof. Peter Gall Jazz-Schlagzeug und Ensembleleitung. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, abgerufen am 21. Februar 2022.