Petar Kosturkow

Petar Kosturkow (auch Petar oder Peter Kosturkov geschrieben, bulgarisch Петър Костурков; * 17. September 1969 in Breschani) ist ein bulgarischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Ab 1997 verbrachte er einen Großteil seiner Spielerkarriere sowie bisher alle seiner Trainerstationen in Deutschland und Österreich. Als aktiver Mittelfeldspieler bestritt er zwei Länderspiele für die bulgarische Nationalmannschaft.

Petar Kosturkow
Personalia
Geburtstag 17. September 1969
Geburtsort Breschani, Bulgarien
Größe 174 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1981–1988 Lewski Sofia
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1988–1990 Pirin Raslog
1990–1992 Pirin Blagoewgrad
1992–1994 Spartak Plewen
1994–1996 Lewski Sofia
1996–1997 FK Dobrudscha
1997–2000 SC Austria Lustenau
2000–2006 TSV Crailsheim
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Bulgarien 2 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2005–2008 TSV Crailsheim
2008–2012 VfR Aalen II
2012–2014 TSV Crailsheim (A-Junioren)
2014–2016 TSV Crailsheim (Frauen)
2016–2017 TSV Ilshofen
2017 BV Cloppenburg
2017–2019 Sportfreunde Schwäbisch Hall
2020–2022 VfR Aalen U19
2022– VfR Aalen (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere

Als Spieler

Im Jahr 1981 begann Petar Kosturkow seine Karriere in der Jugend des bulgarischen Vizerekordmeisters Lewski Sofia. Seine erste Station als aktiver Fußballer war der Drittligist Pirin Raslog, zu dem er 1988 im Alter von 18 Jahren wechselte. Mit dem Verein erreichte er den Aufstieg in die B Grupa, die zweite Liga. Nach zwei Jahren wechselte er 1990 in die A Grupa, zum Erstligisten Pirin Blagoewgrad aus der rund 30 km von Raslog entfernten Stadt Blagoewgrad. Mit dem Team erreichte er in der Saison 1991/92 das Finale des bulgarischen Pokals, unterlag dort jedoch seinem Jugendklub Lewski Sofia. Nach zwei Spielzeiten schloss er sich 1992 dem Zweitligisten Spartak Plewen an. Zur Saison 1994/95 kehrte Kosturkow zu Lewski Sofia zurück und konnte mit der Mannschaft die bulgarische Meisterschaft gewinnen. 1996 wechselte er zum Ligakonkurrenten FK Dobrudscha.

1997 wechselte Kosturkow international zu dem österreichischen Bundesliga-Aufsteiger SC Austria Lustenau. Dort wurde er auf Anhieb zum Stammspieler und war somit am zweimaligen Klassenerhalt der Vorarlberger beteiligt. Als der Verein nach der Saison 1999/2000 als Tabellenletzter, abgeschlagen mit 16 Punkten Abstand auf den Vorletzten, abstieg und gleichzeitig eine neue Ausländerregelung in Kraft trat, verließ Kosturkow, der zuvor wegen einer Verletzung pausieren musste, den Verein. Schließlich wechselte er nach Deutschland zum damaligen Landesligisten TSV Crailsheim. Eigenen Aussagen zufolge war ihm dabei nicht bewusst, sich einem Sechstligisten angeschlossen zu haben.[1] So war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein bis 2003 von der sechstklassigen Landesliga in die viertklassige Oberliga durchmarschierte und dort bereits im ersten Jahr der Ligazugehörigkeit um den Aufstieg mitspielte. 2006 beendete Kosturkow seine aktive Karriere. Seit 2011 spielt er in seiner Freizeit für den Kreisliga A-Ligisten TSV Goldbach.

An der Seite von nationalen Fußballgrößen wie Jordan Letschkow, Marian Christow und Daniel Borimirow spielte Petar Kosturkow zwei Mal für die bulgarische Nationalmannschaft.[2]

Als Trainer

Bereits noch während seiner aktiven Zeit als Spieler beim TSV Crailsheim stieg Petar Kosturkow in der Jugendarbeit des Vereins mit ein, als Trainer der C- und B-Junioren erreichte er mehrere Meisterschaften und Aufstiege.[1] Nebenher absolvierte er Trainerlehrgänge, die er mit der A-Lizenz abschloss. Als Trainer der zweiten Mannschaft des Vereins erreichte er den Aufstieg in die Landesliga.

Als Spielertrainer wurde er unter Cheftrainer Helmut Dietterle zum Co-Trainer der ersten Mannschaft des TSV. Nach Dietterles Entlassung im Oktober 2005 wurde Kosturkow, ebenfalls in der Funktion des Spielertrainers, zu dessen Nachfolger. Nachdem er seine Spielerkarriere 2006 beendet hatte, widmete er sich hauptamtlich der Trainerarbeit.

Helmut Dietterle, inzwischen Manager beim VfR Aalen, verpflichtete Kosturkow für die Saison 2008/09 als Trainer der zweiten Mannschaft des Vereins in der Verbandsliga Württemberg. Kosturkow trat damit die Nachfolge von Rainer Kraft an, der sich fortan nur noch als Co-Trainer um die erste Mannschaft kümmerte. Da die zweite Mannschaft des VfR als U-23 fungiert, war er verstärkt für die Weiterentwicklung junger Spieler und deren Heranführen an den Drittliga-Profikader der ersten Mannschaft zuständig. Dies gelang ihm in den folgenden Jahren zum Beispiel mit Spielern wie Enrico Valentini oder Fabian Weiß. Insgesamt stagnierte unter Kosturkows Leitung die Entwicklung der zweiten Mannschaft jedoch, obwohl in der Saison 2009/10 noch der fünfte Tabellenplatz erreicht werden konnte. Nachdem ein Jahr später in der Saison 2010/11 zwar noch ein Vorsprung von drei Punkten auf die Abstiegsränge erreicht wurde, stieg die zweite Mannschaft des VfR am Ende der folgenden Saison 2011/12 in die Landesliga ab. Da in derselben Saison die erste Mannschaft des Vereins in die 2. Bundesliga aufstieg, wurde der Bereich Amateure und Nachwuchs neu geordnet; dessen neuer Leiter Stefan Ruthenbeck übernahm auch das Training der zweiten Mannschaft.[3]

Petar Kosturkow kehrte daraufhin zum TSV Crailsheim zurück, bei dem er das Training der A-Junioren übernahm. Von 2013 bis 2014 absolvierte er den zehnmonatigen Lehrgang zum Fußballlehrer bzw. der UEFA-Pro-Lizenz an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Bad Hennef, den er im April 2014 erfolgreich bestand.[4] Im Sommer 2014 wechselte Kosturkow daraufhin in den Frauenfußball und übernahm die in der 2. Bundesliga Süd spielende Frauen-Mannschaft des TSV Crailsheim. Nach dem Aufstieg im Jahr 2016 mit den U17 Juniorinnen in die erste Bundesliga und dem 6. Platz mit den Frauen der zweiten Bundesliga, wechselte er als Trainer zum Herren-Verbandsligisten TSV Ilshofen.

Zur Saison 2017/18 übernahm er das Traineramt beim niedersächsischen Oberligisten BV Cloppenburg[5]. Am 15. Oktober 2017 trat Kosturkow von seinem Amt zurück, nachdem er in der Woche zuvor den Vereinsvorstand aus persönlichen Gründen um Vertragsauflösung gebeten hatte. In der Folge kehrte er in die Hohenloher Region zurück und übernahm die Sportfreunde Schwäbisch Hall[6], die zu dem Zeitpunkt auf dem letzten Tabellenplatz der Verbandsliga Württemberg standen. Der Abstieg in die Landesliga konnte in der Folge nicht vermieden werden, wo man in der kommenden Saison 2018/19 den vierten Tabellenplatz erreichte. Nach Saisonende kündigte der Verein an, trotz des erreichten Saisonziels die Zusammenarbeit mit Kosturkow zu beenden.[7]

Im Sommer 2020 kehrte Kosturkow zum VfR Aalen zurück, der ihn als Trainer für seine A-Junioren verpflichtete.[8] Nachdem am 21. März 2021 mit Roland Seitz der bisherige Cheftrainer der ersten Mannschaft, die mittlerweile in der Regionalliga Südwest spielte, von seinem Amt freigestellt wurde, übernahm Kosturkow gemeinsam mit dem Co-Trainer Christian Demirtas interimistisch das Training der Profi-Mannschaft[9], bis am 24. März Uwe Wolf als neuer Cheftrainer verpflichtet wurde. Nach dessen Entlassung am 17. Februar 2022 wurde Demirtas für den Rest der Saison erneut zum Interimstrainer berufen und Kosturkow zunächst parallel zu seiner Tätigkeit bei der U19 Co-Trainer der Profi-Mannschaft. Zur neuen Saison 2022/23 wurde mit Tobias Cramer ein neuer Cheftrainer verpflichtet, der Kosturkow als Co-Trainer behielt.[10] Im Dezember 2023 übernahm er nach Cramers Freistellung für ein Ligaspiel erneut die Mannschaft als Interimstrainer, diesmal hauptverantwortlich.[11]

Einzelnachweise

  1. Dietmar Renk: Peter Kosturkov geht – Abschied von einem Fußballer mit Format.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tsvcrailsheim.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,0 MB) In: Sportkurier (Vereinszeitung des TSV Crailsheim), Ausgabe 1/2008 (abgerufen am 17. Mai 2012)
  2. Schwäbische Post: Mit Hristov und mit Letschkow., 7. August 2008 (abgerufen am 17. Mai 2012)
  3. Schwäbische Post: Stefan Ruthenbeck übernimmt. 6. Mai 2012 (abgerufen am 17. Mai 2012)
  4. Deutscher Fußball-Bund: Gala in Bonn: 24 neue Fußball-Lehrer erhalten Lizenz, 3. April 2014 (abgerufen am 6. Juni 2014)
  5. Nordwest-Zeitung: Kosturkov ist neuer BVC-Coach. In: NWZonline. (nwzonline.de [abgerufen am 11. Juli 2017]).
  6. Nordwest-Zeitung: BV Cloppenburg produziert Paukenschläge. In: nwzonline. (nwzonline.de [abgerufen am 17. Oktober 2017]).
  7. Sportfreunde Schwäbisch Hall entlassen Trainer trotz erreichten Saisonziels, Südwest Presse, 2. Juli 2019, abgerufen am 21. März 2021.
  8. Petar Kosturkov übernimmt U19, vfr-aalen.de, 19. Juni 2020, abgerufen am 21. März 2021.
  9. Der VfR Aalen trennt sich von Cheftrainer, vfr-aalen.de, 21. März 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  10. Petar Kosturkov bleibt Co-Trainer des VfR Aalen, schwaebische-post.de, 31. Mai 2022, abgerufen am 22. September 2022.
  11. Allesandro Gleich: VfR Aalens Interimscoach Petar Kosturkov direkt in der Pflicht. In: schwaebische-post.de. 6. Dezember 2023, abgerufen am 19. Dezember 2023.
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