Pereleski (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Pereleski (russisch Перелески, deutsch Mühle Keppurren, 1938–1945 Friedrichsmühle, litauisch Kepuriai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk. Laut der letzten Volkszählung von 2010 ist der Ort unbewohnt.

Siedlung
Pereleski
Mühle Keppurren (Friedrichsmühle)

Перелески
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Frühere Namen Keppuraschen Mühle (um 1774),
Keppurrensche Mühle (um 1785),
Mühle Keppurren (bis 1938),
Friedrichsmühle (1938–1946)
Bevölkerung 6 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238162
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 064
Geographische Lage
Koordinaten 54° 32′ N, 21° 41′ O
Pereleski (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Pereleski (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pereleski (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Pereleski (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Pereleski liegt 14 Kilometer südwestlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) und ist von der Regionalstraße 27A-039 zwischen Swoboda (Jänischken/Jänichen) und Ugrjumowo (Matheningken/Mattenau) in südlicher Richtung über einen Landweg zu erreichen. Bis 2009 war Ugrjumowo-Nowoje die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Tschernjachowsk–Schelenesdoroschny (Insterburg–Gerdauen), die seitdem nicht mehr für den Personenverkehr genutzt wird.

Geschichte

Der bis 1938 Mühle Keppurren (in Unterscheidung zu (Adlig) Keppurren, 1938–1946 Kranichfelde, russisch: Sibirskoje, heute nicht mehr existent) genannte Ort[2] wurde im Jahre 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Blockinnen[3] (1938–1946 Blocken, russisch: Otradnoje) eingegliedert, der zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren im Gutsbezirk Mühle Keppurren 70 Einwohner registriert[4].

Am 30. September 1928 ging die Eigenständigkeit des Gutsbezirks Mühle Keppurren verloren, als er nämlich in die Landgemeinde Kohlischken eingemeindet wurde, die sich ab genau dem Zeitpunkt in „Hutmühle“ (heute russisch: Werschinino) umbenannte, während der neue Ortsteil Mühle Keppurren den Namen „Friedrichsmühle“ erhielt.

Im Jahre 1945 kam das Dorf mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt es die russische Bezeichnung Pereleski und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Swobodnenski selski sowjet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2015 gehörte Pereleski zur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Die überwiegend evangelische Bevölkerung von Mühle Keppurren resp. Friedrichsmühle gehörte zum Kirchspiel der Kirche Jodlauken (1938–1946: Schwalbental, russisch: Wolodarowka) im Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Pereleski im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg) mit Pfarrsitz für die Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Friedrichsmühle
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Blockinnen/Güldenau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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