Perbandt (Adelsgeschlecht)

Die Familie von Perbandt ist ein altpreußisches Uradelsgeschlecht.

Wappen derer von Perbandt

Geschichte

Die Perbandt waren ein im Samland ansässiges Edelgeschlecht, das ursprünglich nach seinen Stammsitzen Quedenau und Windekaym genannt wurde und vor der Unterwerfung durch den Deutschen Ritterorden keinem Lehnsherrn unterstand. Der erste urkundlich nachweisbare Familienangehörige war Sklode de Quedenau, nobilis, der etwa von 1200 bis 1261 lebte.[1] Sein Sohn Nalube von Quedenau, nobilis, wurde erst später, nach dem Tode seines Vaters unterworfen, dessen Brüder und Vettern werden in der Matricula Fischusiana am 25. April 1296 ebenfalls als nobilis erwähnt, hatten sich also bereits mit dem Orden arrangiert und waren dessen Vasallen. Der Nachkomme Sklodes, Slobote, wird im Urkundenbuch des Bistums Samland als dominus bezeichnet.[1] Spätestens seit 1261 stand dem Geschlecht die Hohe Gerichtsbarkeit zu.[1] Die sichere Stammreihe beginnt mit Perbandt von Windekaym, urkundlich 1335–1395, der seit 1363 mit dem Windekaymer Wappen siegelte.[2]

Die Familie war vor allem in Ostpreußen,[3] im 18. Jahrhundert auch in Pommern[4] begütert.

in Ostpreußen

Ober Alkehnen, Ekritten, Kanthen, Pluttwinnen, Pokarben und Schlössrhöfen im Kreis Fischhausen, Awecken, Einhöfen, Grosehnen, Heiligenwalde, Hoffen, Inden, Krossen, Nauthen, Schönfließ und Wolfs im Kreis Preußisch Holland, Albrechtshof, Barthen, Behlacken, Biothen, Canditten, Eichen, Ellerlack, Falkenhorst, Garbeninken, Glücklack, Gubehnen, Kapkeim, Kirkenau, Kremitten, Groß und Klein Langendorf, Podewitten, Podollen, Pomedien, Schalwinen, Schiewenau, Tarse und Thulpörschken im Kreis Wehlau, Bonslack mit Knycken, Grabnicken und Vogelsang im Kreis Preußisch Eylau, Dietrichsdorf im Kreis Neidenburg, Engelwalde und Thalbach im Kreis Braunsberg, Nohnen, Sauerschienen und Wöterkeim im Kreis Friedland, Plenkitten, Plössen und Simmnau im Kreis Mohrungen, Pomehnen, Trutenau und Vogelsang im Kreis Königsberg, Rohdehlen, Senlack und Windkaim im Kreis Rastenburg, Karpinnen und Teschenwalde im Kreis Johannisburg sowie Rosenberg im Kreis Gerdauen

in Pommern

Flakensee im Kreis Saatzig und Korkenhagen im Kreis Naugard

in Westpreußen

Märkisch Friedland, im Kreis Deutsch-Krone

Wappen

In Gold ein aufgerichteter schwarzer Bär mit goldenem Halsband, begleitet von einem ihm zugekehrten kleineren schwarzen Bären ohne Halsband.[5] Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein mit einer goldenen Kette an einen gestümmelten Baumstamm gefesselter aufgerichteter schwarzer Bär.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Commons: Perbandt (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Urkundenbuch des Bistums Samland. Nr. 64, 72, 314 u. 332.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels. A 24, Band 111 der Gesamtreihe, 1996, C. A. Starke-Verlag, Limburg 1996, S. 290 ff.
  3. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 2, Verlag Rauh, Berlin, ca. 1856, S. 189.
  4. Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. Berlin 1863, S. 427.
  5. Manche Darstellungen zeigen die Schildfiguren auf grünem Hügel. Vgl. Emilian von Źernicki-Szeliga: Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Hamburg 1904, S. 119 und Jahrbuch des Deutschen Adels. herausgegeben von der Deutschen Adelsgenossenschaft, Band II, Berlin 1898. Der Artikel Perbandt inkl. Wappenabbildung von Adolf Matthias Hildebrandt und Wappenbeschreibung dort S. 773.
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