Pecunia

Pecunia – Das ErbinnenNetzwerk e. V. ist ein eingetragener Verein mit Netzwerkcharakter mit Vereinssitz in Wiesbaden. Er unterstützt Frauen, die geerbt haben, dabei, den für sie optimalen Umgang mit ihrem Vermögen zu finden.[1]

Geschichte

1997 bis 1999 veranstaltete Fundraising-Beraterin Marita Haibach zusammen mit drei weiteren Finanzberaterinnen Erbinnenkonferenzen in Köln, auf denen sich Erbinnen erstmals untereinander austauschen konnten. Daraus ging eine Gruppe hervor, die sich in den folgenden Jahren regelmäßig zu Jahreskonferenzen und auf regionaler Ebene traf.[2] Ab 2000 führte dieses Netzwerk den Namen Pecunia (lateinisch: Geld, Vermögen). Am 29. September 2003 wurde in Kassel der Verein Pecunia – Das ErbinnenNetzwerk e. V. gegründet.

Der Verein hat über 100 Mitglieder.[3] Seine Organe sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und die sogenannte Netzwerkstatt, die zweimal jährlich tagt und verschiedene Arbeits- und Regionalgruppen bilden kann.

Ziele und Aktivitäten

Die Vereinsarbeit beruht auf der Erfahrung, dass Frauen anders erben als Männer und in besonderer Weise von Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten profitieren.[4] Neben regelmäßigen Netzwerktreffen bietet der Verein seinen Mitgliedern Seminare und Workshops und informiert zum Umgang mit beratenden Personen im Finanzbereich und zu verantwortungsvollen Geldanlagen.[5] Thematisiert werden auch die soziale Verantwortung der Erbinnen und die Auswirkungen des Erbes auf die eigenen Nachkommen und das Umfeld. Viele Vereinsmitglieder engagieren sich mit ihrem Vermögen in sozial agierenden Stiftungen.[6]

Der Verein widmet sich außerdem der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, ein neues und zukunftsweisendes Bild vermögender Frauen zu entwickeln und nach außen zu tragen. In den Medien ist Pecunia vor allem durch prominente Mitglieder wie die Erbin und Spendenaktivistin Ise Bosch vertreten, die sich dafür einsetzt, dass auch Vermögende offen über Geld reden und soziale Verantwortung übernehmen.[7]

Mitglieder

Der Verein steht Frauen offen, die eine Erbschaft von mindestens 900.000 Euro nachweisen können.[8]

Literatur

  • Pecunia e. V. Das ErbinnenNetzwerk (Hg.): Wir Erbinnen – Frauen übernehmen Verantwortung. Mit Texten von Dr. Laura Adamietz, Hannah Beitzer, Claudia Cornelsen, Laura Freisberg, Wiebke Gülcibuk und Carola Kupfer. BuchHandelsGesellschaft 2016. ISBN 978-3946696117
  • Marita Haibach: Frauen erben anders: Mutig mit Vermögen umgehen. Ulrike Helmer Verlag 2001. ISBN 978-3897410756
  • Ise Bosch: Besser spenden! Ein Leitfaden für nachhaltiges Engagement. C.H. Beck 2007. ISBN 978-3406547973

Einzelnachweise

  1. Akteure in Handlungsfeldern der Bürgergesellschaft – Einzelansicht. Abgerufen am 9. Mai 2019.
  2. Angela Martin: Erbinnen im Aufbruch. In: rbb, Kulturtermin. 16. Juli 2002, abgerufen am 9. Mai 2019 (deutsch).
  3. Nina Luttmer, Marcus von Landenberg, Jutta Reuffer: Schreck, Nachlass! In: Capital. Nr. 11/2011, S. 20–32.
  4. Jenny Hoch: Jung, reich, verunsichert. In: Myself. Nr. 10/2006, S. 61–62.
  5. Das goldene Erbe? In: Zeitpunkt. Nr. 155, Mai 2018, S. 32.
  6. Gerhard Fiedler: Anders erben. In: Altona Magazin. Nr. 57. Hamburg, S. 47–48.
  7. Susanne Klingner: Ise Bosch - geboren mit einer Million Mark auf dem Konto. In: sueddeutsche.de. 25. April 2016, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 9. Mai 2019]).
  8. Pecunia – Das Erbinnennetzwerk e.V. – Pecunia – Das Erbinnennetzwerk e.V. Abgerufen am 7. März 2024 (deutsch).
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