Pawel Iwanowitsch Bondarenko
Pawel Iwanowitsch Bondarenko (russisch Павел Иванович Бондаренко; * 9. Dezemberjul. / 22. Dezember 1917greg. in Jekaterinoslaw; † 15. November 1992 in Moskau) war ein sowjetisch-russischer Bildhauer und Hochschullehrer.[1][2]
Leben
Bondarenko lernte 1933–1937 an der Dnepropetrowsker Kunstschule mit Abschluss bei Michail Pogrebnjak. 1939 begann er das Studium am Leningrader Repin-Institut für Malerei, Bildhauerei und Architektur (LISchSA) (bis 1918 Kaiserliche Akademie der Künste, dann WChUTEMAS, WChUTEIN). Als Soldat der Roten Armee nahm er 1941–1945 am Deutsch-Sowjetischen Krieg teil. 1942 wurde er Mitglied der KPdSU. Nach dem Krieg studierte Bondarenko weiter am Leningrader Repin-Institut bei Matwei Maniser, Wsewolod Lischew und Wiktor Sinaiski mit Abschluss 1949.[1]
Bondarenko lebte und arbeitete in Moskau.[1] Seine seltenen Ferien verbrachte er mit seiner Familie in Tarussa.
1957 schuf Schtschuko mit den Architekten Georgi Schtschuko und S. J. Turkowski das Lenin-Denkmal in Sewastopol.
Bondarenko lehrte am Moskauer Surikow-Kunstinstituts, das 1948 aus dem WChUTEIN als Nachfolger der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur entstanden war. 1970–1988 war er Rektor des Surikow-Kunstinstituts.[1] 1972 wurde er zum Professor ernannt.[2]
1975 wurde Bondarenko Korrespondierendes Mitglied und 1983 Vollmitglied der Akademie der Künste der UdSSR. Er war Mitglied der Union der Künstler der UdSSR.
Bondarenkos bekannteste Arbeit ist das Gagarin-Denkmal aus Titan, das 1980 anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1980 auf dem Moskauer Lenin-Prospekt aufgestellt wurde. Beteiligt waren die Architekten Jakow Belopolski und Fjodor Gaschewski und der Konstrukteur Alexei Sudakow. Spezialisten des Allrussischen Forschungsinstituts für Luftfahrt-Materialien (WIAM) empfahlen die Titan-Guss-Legierung WT5L und spezifizierten die Herstellbedingungen für die Gießerei in Balaschicha. Wegen der großen Abmessungen (Gesamthöhe des Denkmals 42,5 m) wurde die Gagarin-Skulptur aus 238 Gussteilen zusammengesetzt. Das größte Problem war das Gesicht Gagarins, das wegen seiner Masse von 300 kg nicht aus einem Vakuumofen abgegossen werden konnte.[3][4]
Bondarenko starb am 15. November 1992 in Moskau und wurde auf dem Alten Friedhof in Tarussa begraben.[1]
Ehrungen, Preise
- Rotbannerorden
- Orden des Vaterländischen Krieges I. Klasse
- Stalinpreis I. Klasse (1950) für die Beteiligung an der Herstellung der Basreliefs Lenins und Stalin als Gründer und Leiter des sowjetischen Staates (1949)[2]
- Goldmedaille der Akademie der Künste der UdSSR (1958)
- Verdiente Volkskunstperson der RSFSR (1960)[1]
- Volkskünstler der RSFSR (1965)
- Jawaharlal-Nehru-Preis der Indischen Regierung (1974)
- Volkskünstler der UdSSR (1978)[1]
- Orden des Roten Banners der Arbeit
- Ehrenzeichen der Sowjetunion
Werke (Auswahl)
- Lenin-Denkmal (1957 mit Georgi Schtschuko), Sewastopol[2]
- Lenins Mutter Maria Uljanowa mit ihrem Sohn Wladimir (1967–1970), Lenin-Museum, Uljanowsk
- Gagarin-Denkmal (1980), Moskau
Einzelnachweise
- Валерий Рублёв: Бондаренко Павел Иванович - советский скульптор (abgerufen am 15. September 2021).
- Енциклопедія Сучасної України: Бондаренко Павло Іванович (abgerufen am 15. September 2021).
- Памятник Гагарину в Москве может рухнуть (abgerufen am 15. September 2021).
- Надежда АНДРЕЕВА: Титан из Подмосковья (abgerufen am 15. September 2021).