Pavlovien
Das Pavlovien ist eine regionale Ausprägung der jungpaläolithischen Kultur des Gravettiens. Der Begriff Pavlovien wurde 1959 von H. Delporte geprägt, nach Studien am umfangreichen Inventar von Knochenartefakten in Pavlov, Mähren.[1] Der Begriff wird seitdem von einem Teil der Archäologen für Fundstellen in Mähren, Niederösterreich sowie der Slowakei verwendet. Andere Autoren verwenden auch hier den Begriff Gravettien, um die prinzipiell große Einheitlichkeit dieser archäologischen Kultur zu verdeutlichen.[2][3]
Archäologische Fundstellen
- Aggsbach in Niederösterreich
- Dolní Věstonice, Mähren (vgl. Venus von Dolní Věstonice und Dreifachgrab von Dolní Věstonice)
- Kamegg bei Gars am Kamp in Niederösterreich
- Moravany nad Váhom, Slowakei, (vgl. Venus von Moravany)
- Pavlov I, Mähren
- Krems-Wachtberg in Niederösterreich
- Willendorf in der Wachau (vgl. Venus von Willendorf)
Literatur
- Thomas Einwögerer, Ein Pavlovien-Wohnplatz auf dem Wachtberg in Krems. Arch. Österr. 7/2, 1996, 21 - 23.
- Bohuslav Klima, Das Pavlovien in den Weinberghöhlen von Mauern. Quartär 19, 1968, S. 263–273.
- Karel Valoch, Les questions du Pavlovien. Antiquités Nationales 18-19,(1986-1987), S. 55–62.
Quellenangaben
- Delporte H., Notes de voyage leptolithique en Europe Centrale. I La Tchécoslovaquie. Rivista di Scienze Preistoriche 14, 1959, 19 - 57.
- Felgenhauer F., Aggsbachien - Gravettien - Pavlovien. Zur Frage nomenklatorischer Prioritäten in der Urgeschichtsforschung. Mitt. Anthr. Ges. Wien 125/126, 1995/96, 249 - 257.
- Svoboda, J. A. & Sedlácková, L. (Hrsg., 2004): The Gravettian along the Danube. The Dolní Vestonice Studies 11. Brno.
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