Paul Gilroy
Paul Gilroy (* 16. Februar 1956 in London) ist ein britischer Professor am University College London. Zuvor war er erster Inhaber des Anthony Giddens Lehrstuhls für Social Theory an der London School of Economics and Political Science sowie Charlotte Marian Saden Professor für African American Studies und Soziologie an der Yale University. Seine Forschungsschwerpunkte sind Cultural Studies und die Kultur der afrikanischen Diaspora.
Werdegang
Gilroy wurde im East End von London geboren. Seine Eltern sind guyanischer und englischer Herkunft. Er besuchte die University College School in Hampstead und erlangte 1978 den akademischen Grad des Bachelors an der University of Sussex.
Gilroy arbeitete während der 1980er Jahre für den Greater London Council, bevor er sich der akademischen Forschung und Lehre zuwandte. Er lehrte am Goldsmiths College der Universität London, bevor er einem Ruf an die Yale University folgte, wo er den Vorsitz über das Institut für African American studies übernahm, an dem Charlotte Marian Saden als Professorin für Soziologie tätig war. Seit 2005 hatte er den Anthony-Giddens-Lehrstuhl in Social Theory an der London School of Economics inne, bevor er im September 2012 an das King’s College London wechselte. 2014 wurde er zum Mitglied der British Academy ernannt, 2018 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 2019 erhielt er den Holberg-Preis.
Forschungsschwerpunkte
Gilroy ist als wissenschaftlicher Experte und Historiker der Musik afrikanischer Diaspora, als Berichterstatter über politische Themen, die Rassen, Nation und Rassismus im Vereinigten Königreich betreffen, sowie als Altertumsforscher im Bereich des literarischen und kulturellen Lebens von Menschen of Colour in der westlichen Hemisphäre bekannt.
Seine Theorien über Rasse, Rassismus und Kultur hatten großen Einfluss auf die kulturellen und politischen Bewegungen Schwarzer Briten und Briten of Colour während der 1990er Jahre. Neben Stuart Hall, Lenny Henry, Norman Jay und Ian Wright zählt er zu den herausragenden Persönlichkeiten, die es Schwarzen Briten und Briten of Colour ermöglichten, ihre Zugehörigkeit und Bindung gegenüber dem Vereinigten Königreich öffentlich zu propagieren.
Schriften (Auswahl)
- The Empire Strikes Back: race and racism in 1970s Britain (1982 – Co-Autor).
- Ain't no Black in the Union Jack (1987).
- Small Acts (1993).
- The Black Atlantic (1993).
- Between Camps (2000).
- After empire: melancholia or convivial culture? (2004)
- Postcolonial Melancholia (2004).
Weblinks
- Paul Gilroy auf der Seite des UCL