Paul Frielinghaus

Paul Erich Frielinghaus (* 14. Dezember 1959 in Darmstadt) ist ein deutscher Schauspieler. Er spielte von 2001 bis 2013 die Rolle des Dr. Markus Lessing in der ZDF-Krimiserie Ein Fall für zwei.

Leben

Paul Frielinghaus ist Sohn eines Veterinärs und dessen Frau. Ein Bruder ist der Architekt Michael Frielinghaus. Die Schauspielerin Erna Fassbinder und der schon 1946 verstorbene Kammersänger Wilhelm Fassbinder waren seine Großeltern, der Kölner Bildhauer Wilhelm Fassbinder war sein Urgroßvater. Frielinghaus wuchs im osthessischen Hünfeld auf, wo sein Vater ab 1960 als Amtstierarzt tätig war. Dort machte er 1978 das Abitur. Im selben Jahr belegte er mit einem Computerprogramm für das Bohnenspiel (Kalaha) beim Bundeswettbewerb Jugend forscht den 5. Platz, was ihm einen einmonatigen Studienaufenthalt am Weizmann Institute of Science in Israel einbrachte. Nach seinem Zivildienst als Rettungssanitäter machte er die Aufnahmeprüfung für ein Schauspielstudium.[1]

Er studierte von 1980 bis 1984 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover[2]. Danach spielte er am Stadttheater Würzburg zahlreiche Rollen. 1988 zog er nach Berlin und erhielt dort sein erstes Engagement an der Freien Volksbühne unter der Regie von Ruth Berghaus. Im „magazin“ des Theaters am Kurfürstendamm spielte er den Philinte in Enzensbergers Menschenfeind nach Moliere. 1990 hatte er eine kleine Rolle in dem Kinofilm Dr. M. von Claude Chabrol. Ein deutsch-japanisches Theaterprojekt des Regisseurs Shogo Ohta brachte ihn 1993 nach Tokio.[3]

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde er als Lehrer Thomas Brenner in der ARD-Fernsehserie Nicht von schlechten Eltern, die 1994 den Telestar und einen Zuschauer-Bambi gewann. Es folgten Rollen in Fernsehfilmen und -serien. Im Jahr 2000 wurde Frielinghaus als Dr. Markus Lessing der vierte Rechtsanwalt in der ZDF-Krimiserie Ein Fall für zwei. Als er 2012 ausschied, war er mit 118 Folgen der längste Partner des Privatdetektivs Matula, gespielt von Claus Theo Gärtner. Seitdem arbeitet er wieder frei für Fernsehen, Film und Bühne.

Der 2014 gedrehte Kurzfilm Tantalum, der den Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und Kinderarbeit thematisiert, lief weltweit auf dreißig Festivals und gewann Preise in London[4] und New York[5].

Im Jahr 2016 spielte er bei den Burgfestspielen Jagsthausen den William von Baskerville in der Bühnenfassung von Umberto Ecos Roman Der Name der Rose.[6]

Paul Frielinghaus lebt mit seiner Frau, deren Sohn aus erster Ehe und einer gemeinsamen Tochter in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Dr. Lessing löst jeden Fall - Stiftung Jugend forscht e. V. Abgerufen am 17. April 2019.
  2. Paul Frielinghaus bei Crew United, abgerufen am 15. Dezember 2021
  3. Paul Frielinghaus. In: Gotha • Mittermayer. 14. September 2018, abgerufen am 17. April 2019 (deutsch).
  4. Unchosen, Modern days slavery film festival 2014 Jurypräsident Ken Loach
  5. Golden Egg Filmfestival 2015
  6. Paul Frielinghaus im Interview Stadtmagazin Moritz, 2. Juli 2016
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