Paul Fentz

Paul Fentz (* 8. September 1992 in Berlin) ist ein deutscher Eiskunstläufer, der im Einzellauf startete.

Paul Fentz
Paul Fentz (2022)
Paul Fentz (2022)
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 8. September 1992 (31 Jahre)
Geburtsort Berlin
Größe 180 cm
Beruf Sales Manager, Eiskunstlauf-Trainer
Karriere
Disziplin Einzellauf
Verein SC Berlin
Ehemalige Trainer Romy Oesterreich,
(frühere Trainer: Brigitte Zeller)
Choreograf Adam Solya,
(frühere Choreografen: Paul Boll, Mark Pillay)
Status zurückgetreten
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 230,01 EM 2020
 Kür 149,60 EM 2020
 Kurzprogramm 81,86 Nebelhorn Trophy 2020
letzte Änderung: 3. Januar 2023

Karriere

Paul Fentz begann im Alter von drei Jahren mit dem Eislaufen. Der Sportsoldat startet für den SC Berlin und wird von Romy Oesterreich trainiert.

Seit 2012 erreichte Fentz stets das Podium bei den Deutschen Meisterschaften. Sein Debüt bei Europameisterschaften beendete er 2012 auf dem 17. Platz. Sein bislang bestes Ergebnis erreichte Fentz mit dem zehnten Platz bei der Europameisterschaft 2017 in Ostrava. Dabei versuchte er insgesamt drei Vierfachsprünge und stellte persönliche Punktebestleistungen in Kurzprogramm und Kür sowie der Gesamtleistung auf. Damit sicherte sich der Berliner die Nominierung für die Weltmeisterschaft in Helsinki. Dort erreichte er bei seinem Debüt den 20. Platz und sicherte damit der Deutschen Eislauf-Union einen Olympiastartplatz 2018. Im Dezember 2017 wurde Fentz erstmals Deutscher Meister und sicherte sich somit sein Olympiaticket.[1]

Für die Saison 2018/19 behielt Fentz seine Kür zum Serienhit Game of Thrones behalten, das Kurzprogramm lief er zu Blue Skies von Sam Harris. Beide Programme wurden von Mark Pillay choreographiert.

Er plante Ende September zum 50-jährigen Jubiläum der Nebelhorn Trophy in Oberstdorf anzutreten, musste den Wettbewerb jedoch aufgrund einer Hüftprellung absagen.[2] Rund einen Monat später belegte er beim „Golden Bear“ in Zagreb den zweiten Platz hinter dem Italiener Daniel Grassl.

Einen seiner besten Auftritte feierte Fentz beim Cup of Russia in Moskau. Ohne Vierfachsprung, aber mit einem sauberen Programm belegte er den 5. Platz nach der Kurzkür. Er rangierte unter anderem vor dem WM-Dritten Michail Koljada aus Russland und dem Silbermedaillengewinner von Skate Canada, Keegan Messing aus Kanada. Damit sicherte er sich einen Platz in der letzten Gruppe der Kür. Den geplanten vierfachen Toeloop zu Beginn zeigte er zwar nur dreifach, ließ sich davon aber nicht verunsichern und stand sechs weitere Dreifachsprünge, darunter auch zweimal den dreifachen Axel. So kam er in der Gesamtwertung auf 220,57 Punkte und beendete seinen zweiten Grand-Prix-Auftritt auf dem sechsten Rang.[3]

In der Saison 2019/20 wurde Paul Fentz zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister. Bei den Europameisterschaften 2020 erreichte der den 8. Platz. Für die Weltmeisterschaften 2020 war Fentz qualifiziert,[4] der Wettbewerb wurde aber aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.[5]

Bei den Deutschen Meisterschaften 2021 konnte er seinen Titel nicht verteidigen. Der Berliner Landesverband hatte beschlossen, daran wegen der COVID-19-Pandemie nicht teilzunehmen. Bei den Weltmeisterschaften 2021 belegte er den 26. Platz.

2022 wurde Paul Fentz ein weiteres Mal Deutscher Meister. Er litt allerdings in der Saison 2021/22 an einer Verletzung.[6] So musste er seine Teilnahme am Grand-Prix-Wettbewerb in Italien nach dem Kurzprogramm abbrechen.[7] Fentz bemühte sich um eine Qualifikation für seine zweiten Olympischen Spiele, konnte sich aber bei der Nebelhorn Trophy nicht direkt qualifizieren. Bei den Europameisterschaften 2022 lag er nach dem Kurzprogramm auf dem 11. Platz, fiel aber in der Kür auf den 16. Platz. Damit lag er drei Plätze hinter Nikita Starostin. Paul Fentz wurde für den Teamwettbewerb aufgestellt.[8] Dort belegte Fentz wie auch das Eistanzpaar Katharina Müller/Tim Dieck im Kurzprogramm den letzten Platz. Aufgrund dieser schwachen Ergebnisse sowie des Fehlens eines deutschen Paares wegen der COVID-Infektion von Nolan Seegert belegte das deutsche Team insgesamt den vorletzten Platz und konnte sich nicht für die Kür qualifizieren. Fentz zeigte sich trotzdem zufrieden damit, dass er an zwei Olympischen Spielen teilnehmen konnte.[6]

Im Januar 2023 gab Fentz das Ende seiner Wettbewerbskarriere bekannt. Er arbeitet nun bei einem Software-Unternehmen und nebenbei als Trainer.[9]

Ergebnisse

Meisterschaft / Saison 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22
Olympische Winterspiele (Einzel) 22.
Olympische Winterspiele (Team) 7. 9.
Weltmeisterschaften 20. 15. 28. 26.
Europameisterschaften 16. 10. 16. 15. 8. 16.
Deutsche Meisterschaften 8.5. 2. 3. 3. 2. 2. 2. 1. 1. 1. 1.
Deutsche Juniorenmeisterschaften 6. 1.
Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22
Skate Canada 10.11.
Cup of Russia 6.
Challenger-Wettbewerb / Saison 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22
Nebelhorn Trophy 16.12.8.Z 6.13.
Warsaw Cup 4.4.4.7.7.12.12.
Golden Spin of Zagreb 9.814.
Tallinn Trophy 10.
Finlandia Trophy 8.7.
Sonstiger Wettbewerb / Saison 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22
Triglav Trophy 7.
NRW Trophy 7.8.6.4. 2. 2.
Cup of Nice 10.14.9.
International Challenge Cup 9.8.
Bavarian Open 3. 4.
Hellmut Seibt Memorial 2.
Coupe Printemps 4.
MNNT Cup 4. 3.
Cup of Tyrol 5.
Golden Bear of Zagreb 2.

Z = Zurückgetreten

Programme

Paul Fentz beim Eintrag in das Goldene Buch während des Empfangs der Berliner Teilnehmenden der Olympischen Winterspiele 2022 im Roten Rathaus
Saison Kurzprogramm Kür
2021/22
[10]
Wire to Wire
von Razorlight
Rock You Like a Hurricane
von den Scorpions
2020/21
[11]
Wire to Wire
von Razorlight
I’m Still Standing
Elton John
interpretiert von Taron Egerton
2019/20
[12]
Blue Skies
Interpret: Sam Harris
Choreographie: Mark Pillay
I’m Still Standing
Elton John und Bernie Taupin
interpretiert von Taron Egerton
2018/19
[13]
Blue Skies
Interpret: Sam Harris
Choreographie: Mark Pillay
Game-of-Thrones-Medley

Komponist: Ramin Djawadi
Choreographie: Mark Pillay

2017/18
[14]
Wonderwall
Komponist: Noel Gallagher
Interpret: Paul Anka
Choreographie: Paul Boll
Game-of-Thrones-Medley

Komponist: Ramin Djawadi
Choreographie: Mark Pillay

2016/17
[15]
Wonderwall
Komponist: Noel Gallagher
Interpret: Paul Anka
Choreographie: Paul Boll
Pink-Floyd-Medley

Interpret: Pink Floyd
Choreographie: Mark Pillay

2015/16
[16]
Barcelona 1999
Komponist: John Tesh
Choreographie: Paul Boll
Pink-Floyd-Medley

Interpret: Pink Floyd
Choreographie: Mark Pillay

2014/15
[17]
Barcelona 1999
Komponist: John Tesh
Choreographie: Paul Boll
Nothing Else Matters
Interpret: Metallica, Apocalyptica
Choreographie: Hendryk Schamberger
2011/12
[18]
Genesis
Interpret: Justice
Choreographie: Paul Boll
Blood Diamond
Komponist: James Newton Howard
Choreographie: Hendryk Schamberger
2010/11
[19]
Beethoven Selektion
Komponist: Ludwig van Beethoven
Choreographie: Paul Boll
Once upon a time in Mexico
Komponist: Edvin Marton
Choreographie: Paul Boll
Commons: Paul Fentz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berliner Paul Fentz gleitet zum Olympiaticket. Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), 16. Dezember 2017, abgerufen am 21. November 2018.
  2. Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Sagitowa gewinnt Nebelhorn-Trophy. Bayerischer Rundfunk (BR), 28. September 2018, abgerufen am 21. November 2018.
  3. Eiskunstlauf-Grand Prix Moskau: Paul Fentz wird sechster. Eurosport Deutschland, 17. November 2018, abgerufen am 21. November 2018.
  4. Anmeldungen im Einzellauf der Männer zu den Weltmeisterschaften 2020 auf den Seiten der Internationalen Eislaufunion, abgerufen am 3. April 2022.
  5. Statement der Internationalen Eislaufunion vom 11. März 2020, abgerufen am 26. März 2022.
  6. Shea Westhoff: Zukunftspläne vorerst auf Eis gelegt. In: rbb24. 14. Februar 2022, abgerufen am 3. Januar 2023.
  7. Paula Slater: Kagiyama soars to gold at Gran Premio d'Italia Men. In: Golden Skate. 6. November 2021, abgerufen am 3. Januar 2023 (englisch).
  8. Berliner Paul Fentz misslingt Generalprobe für Peking. In: rbb24. 14. Januar 2022, abgerufen am 3. Januar 2023.
  9. Zehn Jahre nationale Spitze: Paul Fentz beendet Eiskunstlauf-Karriere, Pressemitteilung der Deutschen Eislauf-Union, 3. Januar 2023, abgerufen am 3. Januar 2023.
  10. http://www.isuresults.com/bios/isufs00011033.htm
  11. https://web.archive.org/web/20201005201455/http://www.isuresults.com/bios/isufs00011033.htm
  12. Paul Fentz: 2019/20. Internationale Eislaufunion (ISU), abgerufen am 24. Januar 2020 (englisch).
  13. Paul Fentz: 2018/19. Internationale Eislaufunion (ISU), abgerufen am 21. November 2018 (englisch).
  14. Paul Fentz: 2017/18. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
  15. Paul Fentz: 2016/17. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
  16. Paul Fentz: 2015/16. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
  17. Paul Fentz: 2014/15. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
  18. Paul Fentz: 2011/12. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
  19. Paul Fentz: 2010/11. Internationale Eislaufunion (ISU), archiviert vom Original am 27. Juni 2020; abgerufen am 21. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isuresults.com
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