Paul Brandys

Brandys besuchte die Volksschule zu Schwarzwasser in Österreichisch-Schlesien (mit Genehmigung der preußischen Schulbehörde), hierauf ein Jahr lang das deutsche Gymnasium zu Teschen und Jahre lang das deutsche Gymnasium zu Nikolsburg in Mähren, dann das Königliche Gymnasium zu Pleß bis 1892. Danach studierte er sieben Semester katholische Theologie auf der Universität Breslau und wurde 1896 zum Priester geweiht. Bis 1899 war er Kaplan in Zabrze und Rybnik und seit 1899 Pfarrer von Dziergowitz. Weiter war er Leiter des katholischen Arbeitervereins und des katholischen Jünglingsvereins, Vorsteher des Dziergowitzer Spar- und Darlehnskassenvereins und Mitglied des Schlesischen Bauernvereins.

Von 1907 bis 1918 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Oppeln 2 Oppeln und die Polnische Fraktion.[1] 1912 gewann er die Stichwahl gegen Pfarrer Oswald Sonneck, den Kandidaten der Zentrumspartei.[2] 1919 engagierte er sich für ein polnisches Oberschlesien und 1920 wurde er in den Sejm gewählt. 1922 wurde er Pfarrer in Michałkowice, 1924 Dekan, später auch Domherr und Prälat. 1940 wurde er erst nach Żory und dann nach Krzyżowice deportiert, nach dem Krieg kehrte er nach Michałkowice zurück, wo er auch verstarb.

1. Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistik der Reichstagswahlen von 1907. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1907, S. 2 (Sonderveröffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches)
2. Das Zentrum in der Stichwahl, in: Germania Nr. 25, 1. Februar 1912, Beilage zum 2. Blatt.

• Paul Brandys in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
• Biografie von Paul Brandys. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)