Patricia Petibon

Patricia Petibon (* 27. Februar 1970 in Montargis) ist eine französische Opernsängerin. Die Sopranistin wurde vor allem durch ihre Interpretationen französischer und italienischer Barockmusik bekannt. Ihre Singstimme wird auch als Koloratursopran bezeichnet und geht über die normalen Soprantessitura hinaus.[1]

Patricia Petibon gibt Autogramme im Salzburger Festspielhaus – 2009.

Leben

Patricia Petibon studierte Musikwissenschaft und schloss 1995 am Pariser Konservatorium ihre Gesangsausbildung ab. William Christie entdeckte die junge Sängerin, seither arbeitet sie regelmäßig mit seinem Ensemble Les Arts Florissants zusammen. Auf diese Weise hatte Petibon erste Auftritte in Aix-en-Provence, an der Mailänder Scala und in der Londoner Wigmore Hall.

In Paris debütierte Petibon 1996 am Palais Garnier mit Rameaus Hippolyte et Aricie. Engagements u. a. mit Rollen in Mozarts Opern Die Entführung aus dem Serail und Die Hochzeit des Figaro führten Petibon an verschiedene Häuser in der französischen Provinz, die Deutsche Oper am Rhein und nach Zürich.

Mit Werken des Barock war Patricia Petibon neben Engagements mit William Christie auch an der Pariser Opéra in Rameaus Les Indes Galantes und unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski als Dalinda in Händels Ariodante zu hören.

In Wien war sie als Sophie in Massenets Werther beim Festival Klangbogen und im Musikverein unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt als Zelmira in einer konzertanten Aufführung von Haydns Armida zu hören. An der Wiener Staatsoper debütierte sie im März 2000 mit der Olympia in Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und war hier im Februar 2006 außerdem als Sophie im Rosenkavalier zu erleben. Daneben ist sie dem neuen Opernhaus Theater an der Wien eng verbunden – wo sie u. a. 2005 und 2006 die Giunia in Mozarts Lucio Silla, den Weltgeist in Die Schuldigkeit des ersten Gebots, an der Seite von Plácido Domingo in Torrobas Luisa Fernanda, als Soeur Constance in Poulencs Dialogues des carmelites auftrat und im Frühjahr 2009 die Aspasia in Mozarts Mitridate, re di Ponto sang.

Im Februar 2010 sang Patricia Petibon die Titelrolle in Alban Bergs Oper Lulu in einer Aufführung des Grand Théâtre in Genf, inszeniert von Olivier Py. Die gleiche Rolle übernahm sie im Juli 2010 bei den Salzburger Festspielen unter der Regie von Vera Nemirova und der musikalischen Leitung von Marc Albrecht. In Genf verkörperte Petibon auch erneut die Olympia in Hoffmanns Erzählungen.[2]

Engagements der Jahre 2013/2014 waren unter anderem die Giunia am Liceu in Barcelona, die Partie der Blanche in Dialogues des Carmélites im Pariser Théâtre des Champs-Élysées und die Titelpartie in Manon (Jules Massenet) an der Wiener Staatsoper. Beim Festival d’Aix-en-Provence sang Patricia Petibon 2014 die Partie der Ginevra in Ariodante und 2015 die Titelpartie in Alcina.[3]

Am 22. August 2015 heiratete sie den Jazzgeiger Didier Lockwood;[4] dieser starb überraschend im Februar 2018.

Diskografie

Auszeichnungen

  • 2015: ECHO Klassik in der Kategorie Solistische Einspielung des Jahres[5]
  • 2016: Benennung eines Asteroiden nach ihr: (348383) Petibon

Einzelnachweise

  1. Die Singstimmen. Weibliche Stimmlagen Opera Vision, abgerufen am 13. Juni 2023
  2. Biographie auf den Seiten einer österreichischen Künstleragentur. Archiviert vom Original am 23. März 2009; abgerufen am 8. Oktober 2009.
  3. Machreich Artists Management: Patricia Petibon – Biografie. Abgerufen am 15. August 2015.
  4. purepeople.com
  5. echoklassik.de – Preisträger 2015 (Memento vom 19. September 2015 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 19. Oktober 2015
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