Parasitose

Als Parasitäre Infektionskrankheit oder Parasitose bezeichnet man Infektionskrankheiten und Infestationen, die nicht durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden, sondern durch andere, relativ hochentwickelte Lebewesen, die bei anderen Lebewesen (den sogenannten Wirten) schmarotzen. Parasiten können einzellige Protozoen sein oder Würmer (Helminthen). Auch Läuse, Flöhe, Milben oder Fliegen, die ihre Eier in offene Wunden legen, gehören zu den Parasiten (sogenannte Ektoparasiten).

Klassifikation nach ICD-10
B89[1] Nicht näher bezeichnete parasitäre Krankheit
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unterscheidung nach Infektionsphasen

Folgende Infektionsphasen werden gegebenenfalls unterschieden:

  • präpatente Infektion: Bezeichnet die Phase einer Parasiteninfektion von der Aufnahme bzw. dem Eindringen infektionsfähiger Parasitenstadien bis zu deren abgeschlossener Entwicklung zu ausgewachsenen, eierlegenden Parasiten und zum Auftreten ihrer Fortpflanzungsprodukte in den jeweiligen Körperausscheidungen des Wirtes.
  • patente Infektion: Bezeichnet die Phase einer Parasiteninfektion ab dem Zeitpunkt der abgeschlossenen Entwicklung zu ausgewachsenen, eierlegenden Parasiten und dem ersten Auftreten ihrer Fortpflanzungsprodukte in den Körperausscheidungen des Wirtes.

Diese oben genannten Begriffe werden in erster Linie in der Veterinärmedizin für eine Infektion mit Darmparasiten wie Würmer (Helminthen) bei Kleintieren und in der Humanmedizin bei Zoonosen verwendet.

Unterscheidung nach Ätiologie

Nach ätiologischen Gesichtspunkten – den Krankheitsursachen – werden folgende Infektionsarten hier unterschieden:

Häufige Parasitosen beim Menschen

Siehe auch Parasiten des Menschen

Weitere Parasitosen

Einzelnachweise

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 678
  2. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 289–295.

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