Kwashi

Kwashi oder Pankrazlilie (Pancratium trianthum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Trichternarzissen (Pancratium) innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Sie wird als psychoaktive Pflanze verwendet.

Kwashi

Pancratium trianthum

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Pancratieae
Gattung: Trichternarzissen (Pancratium)
Art: Kwashi
Wissenschaftlicher Name
Pancratium trianthum
Herb.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Pankrazlilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 60 Zentimetern erreicht. Als Überdauerungsorgan bildet sie eine häutige Zwiebel. Die linealischen Laubblätter erscheinen meist gleichzeitig mit den Blütenständen.

Generative Merkmale

Auf einem aufrechten, kräftigen Blütenstandsschaft befindet sich ein endständiger, doldiger Blütenstand mit einer Spatha und wenigen Blüten. Die relativ große, duftende, zwittrige Blüte ist dreizählig. Die Kronröhre ist lang und schlank. Die sechs weißen Blütenhüllblätter sind schmal und bespitzt. Es ist eine gezähnte Nebenkrone aus den verwachsenen Staubfäden vorhanden. Es sind sechs Staubblätter mit kurzen, freien Staubfäden und ein unterständiger Fruchtknoten mit langem Griffel ausgebildet.

Die relativ kleinen Kapselfrüchte enthalten viele Samen.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Pankrazlilie reicht von der Sahara bis Westafrika und ins nördlichen tropischen Afrika.[1][2]

Taxonomie

Die Erstbeschreibung von Pancratium trianthum erfolgte 1840 durch William Herbert in Annals of Natural History, Volume 4, S. 28. .[1] Synonyme für Pancratium trianthum Herb. sind: Pancratium saharae Coss. ex Batt., Pancratium saharae var. chatinianum Batt., Pancratium trianthum var. chatinianum (Batt.) Maire & Weiller, Pancratium trianthum var. saharae (Coss. ex Batt. & Trab.) Maire[1]

Inhaltsstoffe und Wirkung

Hordenin, Lycorin, Trispheridin, Tazettin. Die Pflanzenteile sind stark giftig. Es kann zu Lähmungen kommen.

Kwashi wird von einigen Stämmen in Afrika als Droge (rituelle Bedeutung) konsumiert.[2][3] Die Zwiebel kann auf Wunden und Ekzeme aufgelegt werden.

Rechtslage

In Deutschland unterliegt Kwashi nicht dem BtMG.

Quellen

Literatur

  • Azza El Hadidy, Monier Abd El-Ghani et al.: Systematic Revision of the Genus Pancratium L. (Amaryllidaceae) in Egypt with a New Addition. In: Notulae Scientia Biologicae, Volume 3, Issue 2, 2011, S. 24–38, doi:10.15835/nsb325612, online auf researchgate.net.
  • F. D. Munvime, D. A. Muravjova: Alkaloids of Pancratium trianthum Herb. In: Farmatsiya. Band 32, 1983, S. 22–24.
  • Richard Evans Schultes, Albert Hofmann: Pflanzen der Götter. AT-Verlag, Aarau 1998, ISBN 3-85502-645-9.
  • Bernhard van Treeck: Drogen- und Suchtlexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-542-2.

Einzelnachweise

  1. Pancratium trianthum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 24. März 2024..
  2. Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Medicinal and Poisonous Plants, CRC Press, 2012, ISBN 978-1-4200-8044-5, S. 2756.
  3. Timothy Johnson: CRC Ethnobotany Desk Reference. CRC Press, 1999, ISBN 0-8493-1187-X, S. 582.
Commons: Kwashi (Pancratium trianthum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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