Pangasius (Gattung)

Die Gattung Pangasius aus der Familie der Haiwelse umfasst 22 rezente Arten sowie eine fossil bekannte Art.[1] Die Arten kommen in Südostasien von Indien bis China und Indonesien vor und besiedeln verschiedene Flüsse. Nur P. pangasius und P. krempfi finden sich auch im Brackwasser.[2] Die meisten Arten sind Allesfresser mit verschieden starker Spezialisierung auf verschiedene Ernährungsweisen. Insbesondere im Mekong-Gebiet spielen die Pangasius-Arten eine große Rolle in der kommerziellen Fischerei. Eine Reihe von Arten werden auch in Aquakultur gezüchtet. Der im deutschen Sprachraum hauptsächlich als „Pangasius“ bekannte Speisefisch wird heute allerdings der Gattung Pangasianodon zugerechnet.

Pangasius

Pangasius pangasius (Kupferstich in der Erstbeschreibung)

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Haiwelse (Pangasiidae)
Gattung: Pangasius
Wissenschaftlicher Name
Pangasius
Cuvier & Valenciennes, 1840

Merkmale und Systematik

Die Pangasius-Arten zeigen den typischen Körperbau der Haiwelse mit schuppenlosem, langgestreckten Körper, kurzer Rückenflosse mit einem stachelartig ausgeprägten Hartstrahl und langer Afterflosse. Die Größe der Arten reicht von 20 bis 300 cm Körperlänge. Der Körper ist auf der Rückenseite meist dunkelgrau bis fast schwarz, oft mit metallischem Schimmer oder himmelblau, blaugrau oder blaugrün gefärbt, der Bauch ist meist weißlich, die Flossen sind häufig dunkel. Die meisten Arten weisen keine Zeichnungen auf. Wichtige Merkmale zur Unterscheidung der Arten sind die Form des Kopfes, die Länge der Barteln, die Form der Bezahnung des Gaumendachs an Gaumenbein und Pflugscharbein, die Form der Schwimmblase, die Zahl der Strahlen am ersten Bogen der Kiemenreuse, die Zahl der Weichstrahlen der Afterflosse sowie eventuell vorhandene Fortsätze oder vergrößerte Drüsen am Humerus.[2]

Von der Gattung Helicophagus unterscheiden sich die Pangasius-Arten durch deutlich breitere Schädel und Mäuler sowie die Bezahnung. Von den Gattungen Pangasianodon und Pseudolais können sie durch Ausschluss der diese Gattungen kennzeichnenden Merkmale unterschieden werden.[2] Sie zeigen damit weder die Kombination (1) fehlende Barteln am Unterkiefer und Zähne im Erwachsenenstadium, sowie eine einlappige Schwimmblase (Pangasianodon, mit P. hypophthalmus und P. gigas) noch (2) eine vierlappige Schwimmblase mit segmentiertem vierten Lappen (Pseudolais mit P.micronemus und P.pleurotaenia).

In manchen Arbeiten werden Pangasianodon und Pseudolais als Untergattungen der Gattung Pangasius geführt, molekularbiologische Untersuchungen unterstützen allerdings die Aufteilung.[3]

Arten

Rezente Arten:[1][4]

Fossile Art:

  • Pangasius indicus (Marck, 1876)
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Einzelnachweise

  1. J. Ferraris, Jr.: Checklist of catfishes, recent and fossil (Osteichthyes: Siluriformes), and catalogue of siluriform primary types. In: Zootaxa. Band 1418, 2007, S. 1–628 (englisch, acnatsci.org [PDF]).
  2. T.R. Roberts, C. Vidthayanon: Systematic revision of the Asian catfish family Pangasiidae, with biological observations and descriptions of three new species. In: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. Band 143, 1991, S. 97–144 (englisch).
  3. L. Pouyard, G. G. Teugels, R. Gustiano, M. Legendre: Contribution to the phylogeny of pangasiid catfishes based on allozymes and mitochondrial DNA. In: Journal of Fish Biology. Band 56, 2000, S. 1509–1538 (englisch).
  4. Pangasius auf Fishbase.org (englisch)
  5. Dwivedi, A.K., Gupta, B.K., Singh, R.K., Mohindra, V., Chandram S., Easawarn, S., Jena, J. & Lal, K.K. (2017): Cryptic diversity in the Indian clade of the catfish family Pangasiidae resolved by the description of a new species. Hydrobiologia, April 2017. doi:10.1007/s10750-017-3198-z
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