Rockefeller Museum
Das Rockefeller Museum (arabisch متحف روكفلر, DMG Matḥaf Rūkkifiller, hebräisch מוּזֵיאוֹן רֹוקֶּפֶלֶּר Mūsej'ōn Rōckefeller, englisch Rockefeller Archaeological Museum) in Jerusalem ist eines der größten und ältesten archäologischen Museen Israels und liegt knapp außerhalb nordöstlich der Altstadt. Es wurde 1938[1] unter dem Namen Palestine Archaeological Museum[1] eröffnet und 1967, nach dem Sechstagekrieg, umbenannt. Es beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Artefakten, die seit dem 19. Jahrhundert im damaligen osmanischen Palästina gefunden wurden. Das Museum ist heute eine Zweigstelle des größeren Israel-Museums.
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Geschichte
Das Museum wurde 1925 von James Henry Breasted,[1] dem Gründer und Direktor des Oriental Institute der University of Chicago, initiiert und in achtjähriger Bauzeit (1930–1938) mit finanzieller Unterstützung von John D. Rockefeller[1] – er spendete zwei Millionen Dollar – erbaut. Administrativ gefördert wurde das Vorhaben von Herbert Plumer, 1. Viscount Plumer,[1] dem britischen Hochkommissar für Palästina. Das weiße Kalksteingebäude wurde durch den britischen Architekten Austen Harrison im neogotischen Stil entworfen und verbindet sowohl westliche als auch östliche Elemente. Das Museumskonzept wurde von Harrison gemeinsam mit Eric Gill, einem bekannten zeitgenössischen Designer, entworfen.
Die Eröffnung erfolgte am 13. Januar 1938. Zu den bekannten Direktoren gehört der 1963 berufene Politiker und Historiker Aref al-Aref.
1966 wurde das Museum von König Hussein von Jordanien verstaatlicht, bis dahin wurde es von einem internationalen Kuratorium verwaltet. Im Sechstagekrieg ging die Kontrolle über das Museum in israelische Hände über; es wurde von israelischen Soldaten besetzt, der achteckige Turm als Aussichtsturm genutzt. Nach heftigen Kämpfen in diesem Bereich siegten letztendlich die Israelis, womit das Museum in israelische Verwaltung überging.
Bedeutung
Das Museum sammelte als erstes die Funde des Heiligen Landes systematisch und besitzt immer noch bedeutende Funde, so zum Beispiel Holzplatten der Al-Aksa-Moschee aus dem 8. Jahrhundert und marmorne Schlusssteine aus der Grabeskirche.
Übersicht
Turmhalle
In der Turmhalle ist ein Querschnitt der langen Besiedlungszeit Palästinas, von der Steinzeit (Gazellentorso – ca. 12.000 v. Chr.) bis in das 18. Jahrhundert, zu sehen.
Südgalerie
Im südlichen Oktogon sind mesopotamische und ägyptische Stücke zu besichtigen, die überwiegend in Bet Sche’an gefunden wurden. Besonderes Fundstück ist eine Stele Pharao Sethos I.
Die Südgalerie enthält Funde aus der Stein- bis Bronzezeit, wie Schädel, Alabastergefäße, Schmuck und Statuen, außerdem auch die Holzarbeiten aus der Al-Aksa-Moschee.
Westgalerie
Funde aus dem Hisham-Palast, den der Omaijadenkalif Hisham 724 bei Jericho angelegt hat, sind hier ausgestellt, welche die hohe Kunst frühislamischer Werke repräsentieren.
Im Juwelensaal werden antike Fundstücke aus der Römerzeit aufbewahrt, die ältesten Exponate sind 2000 Jahre alt. Im Nordraum sind Exponate aus der Kreuzfahrerzeit ausgestellt.
Nordgalerie
Eine Rekonstruktion eines etwa 3600 Jahre alten Hyksos-Grabes aus Jericho ist hier zu sehen, ebenso eine Sammlung aus der Eisenzeit ab dem 12. vorchristlichen Jahrhundert. Glaswaren aus der römischen Epoche sind neben Amphoren aus Ton und Tonfiguren zu finden. Aus byzantinischer Zeit sind Gläser, Beschläge und Türklopfer sowie Öllampen und Goldschmuck zu sehen.
Im nördlichen Oktogon sind jüdische Gegenstände, unter anderem ein Mosaik aus der Synagoge von En Gedi ausgestellt.
Literatur
- Baedeker, Allianz-Reiseführer Israel-Palästina. 12. Auflage, 2010, ISBN 978-3-8297-1191-3, S. 309.
Weblinks
- Homepage
- Rockefeller Museum. In: Israelmagazin.de
- Rockefeller Museum. In: gojerusalem.de
- Rockefeller Museum. In: jewishvirtuallibrary.org (englisch)
Einzelnachweise
- Lorenzo Kamel: Terra contesa – Israele, Palestina e il peso della storia. In: Collana Frecce. Nr. 345. Carocci editore, Roma 2022, ISBN 978-88-290-1450-7, S. 200 und Fußnote 23, S. 293.