Otto Freiherr von Brandenstein

Otto Freiherr von Brandenstein (* 21. Oktober 1865 in Hohenstein bei Friedland; † 8. Mai 1945 in Grambow) war ein deutscher Generalleutnant.

Er trat 1885 in die Preußische Armee im 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 - Parchim ein, erhielt 1900 die Ausbildung im Großen Generalstab und wurde 1913 zum Oberstleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg diente er an der Westfront als Stabsoffizier unter den Generälen Gustav von Hollen und Eberhard von Claer.[1] Auch führte er das Hessische Garde-Dragoner-Regiment. Oberst Brandenstein wurde 1918 zum Kommandeur eines Detachement Brandenstein, das im Rahmen der deutschen Finnland-Intervention von Reval aus am 7. April im finnischen Loviisa landete. Die Brigade nahm mit 3000 Mann am Finnischen Bürgerkrieg an der Seite der finnischen Weißen teil. Nach der erfolgreichen Besetzung von Lahti am 19. April[2] wurde die Einheit nach den zahlreichen Verlusten bei dieser Schlacht der Ostsee-Division unter General Rüdiger von der Goltz unterstellt.[3]

Otto von Brandenstein erhielt am 15. Mai 1918 der Orden Pour le Mérite und wurde am 18. Oktober 1918 zum Generalmajor befördert. Im Februar 1919 verließ er die Armee. Das Ehepaar von Brandenstein engagierte sich in der Christlich-deutschen Bewegung.[4] Am Gedenktag der Schlacht bei Tannenberg, dem 27. August 1939, wurde er zum Generalleutnant charakterisiert. Am 8. Mai 1945 wurde er mit der Sekretärin von sowjetischen Soldaten auf seinem Gut bei Grambow erschossen und danach auf dem Friedhof der Dorfkirche Unter Brüz beerdigt.

Familie

Otto von Brandenstein war mit Elisabeth von Passow (* 1873 in Grambow; † 1959 in Malente) seit 1896 verheiratet. Er entstammte der alten thüringischen Familie von Brandenstein. Seine Eltern waren Werner Hans Georg Joachim Freiherr von Brandenstein (* 6. März 1826 in Galenbeck; † 22. Januar 1906 in Niendorf) und dessen Ehefrau Minka Auguste Caroline Henriette, geb. von Arnim (* 26. September 1840; † 25. Juni 1919). Sein älterer Bruder, Joachim von Brandenstein (Jurist), war 1924 bis 1926 Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin. Ein weiterer seiner Brüder war Rudolf Freiherr von Brandenstein (1871–1957). Die Brüder wurden auf dem väterlichen Gut Hohenstein bei Friedland geboren.

Schriften

  • Das Garde-Dragoner-Regiment 1. Großherzoglich Hessisches Nr 23, 1914–1919, Wittich 1931

Literatur

  • Weltzien, Wolf Lüdecke von: Familien aus Mecklenburg und Vorpommern, Bd. 1, Beiträge zur norddeutschen Geschichte, 1000 Jahre Mecklenburg, Buch und Bild Verlag, Nagold 1989, S. 207

Einzelbelege

  1. N.N.: Otto Freiherr von Brandenstein. In: The Prussian Machine. Jonathan Viser, abgerufen am 10. Mai 2020 (englisch).
  2. Jorman maailma. Abgerufen am 10. Mai 2020 (finnisch).
  3. Finnish Civil War 1918 | International Encyclopedia of the First World War (WW1). Abgerufen am 10. Mai 2020.
  4. Christoph Weiling: Die "Christlich-deutsche Bewegung": eine Studie zum konservativen Protestantismus in der Weimarer Republik. Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 978-3-525-55728-0 (google.de [abgerufen am 10. Mai 2020]).
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