Otto Stoelzel

Otto Stölzel (* 3. September 1869 in Kassel; † 29. Juli 1945 in Marburg) war ein deutscher Politiker in Hessen und vom 30. April 1926 bis zum 3. Februar 1927 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel.[1][2]

Ausbildung und Beruf

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Lausanne, Berlin, Marburg und Leipzig, welches er mit einem Staatsexamen der Bewertung „gut“ absolvierte, war Otto Stoelzel im Jahr 1890 unter anderem am Amtsgericht Bernau als Gerichtsreferendar tätig.

Bevor er am 2. Oktober 1895 seine Große Staatsprüfung mit der Bewertung „gut“ absolvierte, diente er von 1890 bis 1891 als einjähriger Freiwilliger beim 1. Garde-Feldartillerie-Regiment und war zuletzt Major der Reserve des 3. Garde-Feldartillerie-Regiments.

In den Jahren von 1895 bis 1914 war er bei verschiedenen Gerichten als Hilfsarbeiter oder Richter tätig. Außerdem begann er sich in politischen Ministerien zu engagieren, bis er schließlich 1914 Königlich Preußischer Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat im preußischen Ministerium des Innern wurde.

Am Ersten Weltkrieg beteiligte sich Stoelzel von September 1914 bis November 1915 als Hauptmann der Reserve und Batteriechef im Feldartillerie-Regiment Nr. 82. Er wurde nach schwerer Verwundung beurlaubt und am 29. Februar 1916 aus dem Heeresdienst entlassen.

Anschließend wurde er im Jahr 1918 zum Geheimen Oberregierungsrat und Vortragenden Rat im Ministerium des Innern und 1921 um Abteilungsdirigent im Ministerium des Innern ernannt.

Am 16. April 1926 wurde Otto Stoelzel kommissarischer Regierungspräsident in Kassel und war vom 30. April 1926 bis zum 3. Februar 1927 als Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel tätig. Nach Auseinandersetzungen mit dem Provinzialausschuss und dem Innenministerium ging Stoelzel in den einstweiligen Ruhestand.[3]

Werke

  • 1897 – Herausgeber von „Rechtsprechung des Gerichtshofs zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte“[4]
  • 1918 – „Wohnungsgesetzgebung für Preußen. Das Wohnungsgesetz mit den Ausführungsbestimmungen und den ergänzenden Gesetzen“[5]
  • 1938 – „Marburgs alte Grabschriften“[6]

Literatur

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 219–220.

Einzelnachweise

  1. Otto Stölzel – GenWiki. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  2. StadtA KS Bestand S 1 Nr. 2767 - Stölzel, Otto - Arcinsys Detailseite. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  3. kuche_a: Einzeldatensatz - Philipps-Universität Marburg - Archiv der Philipps-Universität Marburg. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  4. - ppnset. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  5. - ppnset. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  6. - ppnset. Abgerufen am 25. Mai 2020.
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