Otto Heinrich (Maler)

Otto Heinrich (* 23. Januar 1891 in Berlin; † 20. Januar 1967 in Potsdam) war ein deutscher Maler.

Leben und Werk

Heinrich verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Altberliner Gegend zwischen Petrikirche und Friedrichsgracht. Schon ab 1901 nahm er Zeichenunterricht bei Philipp Franck an der Königlichen Kunstschule zu Berlin. Nach einer Ausbildung zum Theatermaler am Königlichen Theater Berlin studierte er ab 1910 in der Landschaftsklasse bei Friedrich Kallmorgen und Ulrich Hübner an der Königlichen Akademie der Künste Berlin.

Von 1914 bis zu einer schweren Verletzung der rechten Hand 1917 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Bereits im Lazarett begann er damit, mit der linken Hand zu zeichnen.

1920 zog er von Berlin nach Potsdam und arbeitete als freischaffender Künstler. Dort wohnte er bis 1937 in der Kiezstraße 16, dann in der Leipziger Straße 52 am Brauhausberg.

Heinrich schuf vor allem Ölgemälde und Aquarelle und wurde durch seine charakteristischen Potsdamer und Alt-Berliner Stadtbilder, u. a. als Veduten, bekannt. Besonders gern stellte er den Potsdamer Stadtkanal dar, was ihm den Spitznamen „Kanal-Otto“ einbrachte.

Studienreisen führten Heinrich nach Frankreich und durch Deutschland, häufig zur Nordsee und zu den Ostsee-Inseln Rügen und Hiddensee.

Die Nationalgalerie Berlin erwarb einige seiner Bilder, die im Zweiten Weltkrieg verloren gingen.

In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte Heinrich zu den erwünschten Künstlern, und seine Werke wurden auch von führenden Nazis erworben. Ob er dem Nazismus politisch nahe stand ist offenbar nicht geklärt.

Nach 1945 musste Heinrich seine künstlerische Arbeit aus gesundheitlichen Gründen zunehmend einschränken.

1968 kaufte die Stadt Potsdam seinen Nachlass von Aquarellen, Zeichnungen und Skizzen, die sich seitdem in der Sammlung des Potsdam Museums befinden. Ein mehrjähriges Projekt widmet sich der konservatorischen Ablage der Sammlung von über 1500 Einzelwerken und ihrer Erschließung.

Mitgliedschaften

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Jahrmarkt in Potsdam (Öl auf Leinwand, vor 1920; Potsdam Museum)[1]
  • Am Kanal im Winter (Öl auf Leinwand, 1929; Potsdam Museum)[2]
  • Weihnachtsmarkt in Potsdam (Öl; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1939 vom Nazi-Führer Otto Meißner erworben)
  • Bittschriftenlinde in Potsdam (Öl; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1940 vom Nazi-Führer Hans Heinrich Lammers erworben)[3]
  • Jahrmarkt in Potsdam (Öl; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1940 von Hitler erworben)[4]
  • Wintertag in Potsdam (Öl; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1941 von Hitler erworben; heute im Deutschen Historischen Museum)[5]
  • Winter in Potsdam (Öl; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1942 vom Nazi-Wirtschaftsführer Hermann Schmitz erworben)[6]
  • Der neue Hafen in Potsdam (Öl, 74 × 95 cm, 1951; ausgestellt auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[7]
  • Auf dem Heimweg (Öl, 1952)[8]
  • Winterfreuden (Öl, 1952)[9]

Ausstellungen (unvollständig)

Postume Einzelausstellungen

  • 1969: Potsdam. Bezirksheimatmuseum („Bilder aus Potsdam“)
  • 2004 und 2007: Potsdam, Potsdam Museum

Einzelnachweise

  1. 17 | OTTO HEINRICH. 24. Juni 2021, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  2. 02 | OTTO HEINRICH (1891 – 1967). 24. Juni 2021, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  3. https://www.gdk-research.de/de/obj19402698.html
  4. https://www.gdk-research.de/de/obj19402699.html
  5. https://www.gdk-research.de/de/obj19404304.html
  6. https://www.gdk-research.de/de/obj19362173.html
  7. Otto Unbekannter Fotograf; Heinrich: Der neue Hafen in Potsdam. 1951, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  8. Otto Unbekannter Fotograf; Heinrich: Auf dem Heimweg. 1952, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  9. Otto Unbekannter Fotograf; Heinrich: Winterfreuden. 1952, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  10. Münchener Jahresausstellung 1912 im königlichen Glaspalast : 1. Juni bis Ende Okt. ; offizieller Katalog | bavarikon. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  11. SLUB Dresden: Mensch und Arbeit. Abgerufen am 25. Oktober 2022 (deutsch).
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