Ostfriesisch-Oldenburgische Geest
Die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest ist eine naturräumliche Haupteinheitengruppe (nicht ganz synonym zu Großregion dritter Ordnung) in Nordwestdeutschland, und zwar im nordwestlichen Niedersachsen. Ihre Eigenheit besteht im abwechslungsreichen Nebeneinander verschiedener Landschaftselemente des Norddeutschen Tieflands, der naturräumlichen Einheit erster Ordnung, zu der die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest gehört.
Ostfriesisch-Oldenburgische Geest | |
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Systematik nach | Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands |
Großregion 1. Ordnung | Norddeutsches Tiefland |
Großregion 3. Ordnung | 60 → Ostfriesisch-Oldenburgische Geest |
Geographische Lage | |
Koordinaten | 53° 9′ 0″ N, 7° 42′ 0″ O |
Bundesland | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Lage und Grenzen
Die Haupteinheitengruppe liegt auf dem Gebiet der ostfriesischen Landkreise Aurich, Leer und Wittmund, der oldenburgischen Landkreise Friesland, Ammerland, Oldenburg und Cloppenburg, der Stadt Oldenburg und schließlich des Landkreises Emsland.[1]
Naturräumliche Gliederung
Der Name Ostfriesisch-Oldenburgische Geest entstammt dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seinen Nachfolgepublikationen, die vor allem in den 1950er und 1960er Jahren veröffentlicht wurden. Landläufig ist die Bezeichnung eher unbekannt, jedoch wird die Einheit auch vom BfN bis heute verwendet.
Die Haupteinheitengruppe gliedert sich wie folgt in Haupteinheiten (dreistellig)[2][3][4]
- (zu Norddeutsches Tiefland)
- (zum zentralen Norddeutschen Tiefland)[5]
- 60 Ostfriesisch-Oldenburgische Geest (=D26 nach BfN)
- 600 Hunte-Leda-Moorniederung
- 600.0 Westlicher Moorrand
- 600.02 Aschendorfer Talsandgebiet
- 600.03 Papenburger Sand- und Moorgebiet
- 600.04 Oberledinger Geest
- 600.1 Südlicher und östlicher Moorrand
- 600.10 Esterweger Geestinseln
- 600.11 Garreler Talsandplatten
- 600.12 Wardenburger Land
- 600.13 Astruper Huntetal
- 600.14 Osenberge
- 600.2 Westliches Moorgebiet
- 600.20 Klostermoor
- 600.21 Burlager Land
- 600.22 Sagterland-Westermoor
- 600.23 Sagterland
- 600.24 Sagterland-Ostermoor
- 600.25 Harkebrügger Land
- 600.26 Langes Moor
- 600.27 Godensholter Land
- 600.28 Nordloher Moor
- 600.29 Findlandsmoor
- 600.3 Östliches Moorgebiet
- 600.30 Vehnemoor
- 600.31 Wildenlohsmoor
- 600.0 Westlicher Moorrand
- 601 Ostfriesische Zentralmoore[6]
- 601.00 Lengener Moor
- 601.01 Wiesmoor
- 601.02 Marcardsmoor
- 602 Ostfriesische Geest
- 602.0 Aurich-Leerer Geest[7]
- 602.00 Filsumer Geest
- 602.01 Leerer Geest
- 602.02 Veenhuser Moorgebiet
- 602.03 Holtroper Moor- und Sandgeest
- 602.04 Auricher Geest
- 602.05 Simonswolder Moorgeest
- 602.06 Nordener Geest
- 602.1 Wittmunder Geest
- 602.10 Meerhusener Moore
- 602.11 Ochtersumer Geest
- 602.12 Esens-Fulkumer Geestinsel
- 602.13. Wittmunder Geestrücken
- 602.14 Ardorfer Geest
- 602.15 Jever-Reepsholter Geestrücken
- 602.16 Friedeburger Geest
- 602.17 Varel-Neuenburger Land
- 602.0 Aurich-Leerer Geest[7]
- 603 Oldenburger Geest[8]
- 603.00 Aper Geestrand
- 603.01 Ammerland
- 603.02 Ofener Geest
- 603.03 Wapel-Jührdener Moorgeest
- 603.04 Wiefelsteder Geestplatte
- 603.05 Rasteder Geestrand
- 603.06 Everstener Geestinseln
- 603.07 Edewechter Geest
- 600 Hunte-Leda-Moorniederung
- 60 Ostfriesisch-Oldenburgische Geest (=D26 nach BfN)
- (zum zentralen Norddeutschen Tiefland)[5]
Angrenzende Haupteinheitengruppen sind im Norden die Ems-Weser-Marsch (D25) und im Süden die Ems-Hunte-Geest (der nördlichere Teil der Einheit D30, deren Südteil die Dümmer-Geestniederung darstellt).
Ganz im Südosten ist ein kleiner Abschnitt der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest Teil des Naturparks Wildeshauser Geest.
Naturräumliche Merkmale
Die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest ist ein weithin ebenes Tiefland, das nur nach Osten, zur Wesermarsch hin, ein deutliches Gefälle aufweist. Größere Erhebungen gibt es auf dem Gebiet der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest nicht. Bei Dangast reicht die Geest bis direkt an den Rand des Jadebusens, einer Bucht der Nordsee, ansonsten liegt ein Streifen Marschland zwischen der Geest und dem Meer bzw. der Unterems und der Unterweser, der mehrere Kilometer breit ist.
Das Oberflächenwasser fließt von der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest zu einem großen Teil über kleinere Nebenflüsse der Ems und der Weser in Richtung Nordsee. Das Klima ist atlantisch.
Kulturlandschaftsraum
Der Kulturlandschaftsraum Oldenburger Geest mit Ammerland umfasst ein 950 km² großes Gebiet. Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 2018 getroffen. Ein besonderer, rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden.[9]
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
- Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 37/38 Wilhelmshaven/Norden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- Herbert Lehmann [Vorarbeit], Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 54/55 Oldenburg/Emden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 7,4 MB)
- Exakter Name der Großregion 2. Ordnung unbekannt; Karte der Großregionen und Haupteinheitengruppen, unter dem Link "Quelle" eine Original-Kartenübersicht der Bundesanstalt für Landeskunde über die Großregionen 1. bis 3. Ordnung.
- Haupteinheit 601 ist gleichzeitig Untereinheit 601.0
- Bezeichnung auf Blatt 39; Blatt 55 nennt 602.00 Auricher Geest, vgl. 602.04 auf beiden Blättern!
- Haupteinheit 603 ist gleichzeitig Untereinheit 603.0
- Christian Wiegang: K06 Oldenburger Geest mit Ammerland in: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung, Hannover, 2019, S. 60–63