Ostertor (Remels)

Das Ostertor (Ostfriesisches Platt: Osterpoort) ist das Torhaus der St.-Martin-Kirche in Remels. Das im 14. Jahrhundert[1] errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz.[2] Das auf dem Wappen der Gemeinde Uplengen dargestellte Tor ist das symbolisierte Ostertor der alten Wehrkirche in Remels.[3]

BW

Geschichte

Remels war seit dem Mittelalter Hauptort des Lengenerlandes. Es war die kleinste Landschaft mit dem seinerzeit größten Kirchspiel in Ostfriesland. Im Umkreis von zwei bis vier Kilometer befinden sich die neun Loogen (Bauerschaften) Poghausen, Spols, Bühren, Großsander, Kleinsander, Jübberde, Selverde, Kleinoldendorf und Großoldendorf wie ein Kranz um den zentralen Kirchort Remels herum. Aus den Orten liefen Straßen sternförmig auf die im 13. Jahrhundert errichtete Kirche zu.[4] Der Bau der Kirche begann Anfang des 13. Jahrhunderts. Bedingt durch ihre Lage am Rande Ostfrieslands an der Grenze zum Oldenburger Land sah sich die Bevölkerung immer wieder Plünderungen der auswärtigen Grafen ausgesetzt. Das Gotteshaus wurde daher als Wehrkirche angelegt und immer weiter ausgebaut. Neben der Kirche war die Festungsanlage ausgestattet mit Wehrturm, freistehendem Glockenturm, Kirchhof, umgebender Mauer mit Graben und Tortürmen.[5] Das Kirchenschiff und der im 14. Jahrhundert errichtete Backstein-Torturm des Ostertors sind der verbliebene Rest dieser Befestigung.

Baubeschreibung

Die Uplengener erbauten das Tor aus Backstein.[1] Vermutlich war es einst mindestens ein Stockwerk höher und konnte auf der Ostseite mit einem Falltor verschlossen werden. Die dafür nötige Öffnung nach oben und die seitlichen Führungen sind noch vorhanden. Auch die anschließende Friedhofsmauer war einst sicher höher und breiter. Darauf deuten die Reste einer Anschlussstelle für die Mauer im unteren Bereich der Südmauer des Turmes hin. Vermutlich wurde das Obergeschoss Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts abgebrochen.[6]

Heute ist der Turm 7,30 Meter lang und 5,35 Meter breit. Das Ostertor ist mit einem Satteldach bedeckt. Der First verläuft in Nord-Süd-Richtung und ist durch Giebel abgeschlossen, die das Dach überragen. Der Durchgang ist auf der Ostseite nach oben von einem 3,60 breiten gotischen Bogen mit dreifach abgestuften Rücksprüngen abgeschlossen. Der westliche Torbogen ist einfacher gehalten. Zwischen beiden gibt es eine kleine gewölbte Halle. Die Ostseite ist als Schauseite mit verschiedenfarbigen Backsteinen und zwei Blendnischen aufwändiger gestaltet. Die Nischen bilden zwei langgezogene Kreuze mit kurzen Querarmen in der Mitte. Sie sind von hochkantig vermauerten Steinen eingefasst und sind innen mit einem Fischgrätenmuster ausgelegt. Die heute vorhandenen hölzernen Gittertore auf der östlichen Schauseite stammen wohl aus dem 19. Jahrhundert.

Einzelnachweise

  1. Monika van Lengen: Uplengen - St. Martins-Kirche in Remels. Abgerufen am 20. Februar 2016
  2. Landkreis Leer Kreisverwaltung (Hrsg.): Landschaftsbildgutachten 2013 (Memento des Originals vom 20. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreis-leer.de. S. 21. Abgerufen am 20. Februar 2016
  3. Informationen von der Seite Heraldry of the World, dortige Informationen stammen von einem inzwischen nicht mehr existenten Link auf die Homepage der Gemeinde Uplengen, abgerufen am 30. Januar 2012.
  4. Uplengen.de: Lage, Name, Größe und Vorgeschichte Uplengen (Memento des Originals vom 19. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uplengen.de, eingesehen am 8. Oktober 2012.
  5. St. Martins Kirchengemeinde Uplengen Remels: Die St. Martinskirche in Remels (Memento des Originals vom 5. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirche-remels.wir-e.de, eingesehen am 1. September 2010.
  6. Michael Till Heinze: Die Kirche in Remels. Abgerufen am 20. Februar 2016.

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