Ostermühle (Velburg)
Ostermühle ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.
Ostermühle Stadt Velburg | |
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Koordinaten: | 49° 14′ N, 11° 38′ O |
Höhe: | 470 m |
Einwohner: | 8 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 92355 |
Vorwahl: | 09182 |
Geographische Lage
Die Einöde liegt auf der Fränkischen Alb im Oberpfälzer Jura, ungefähr ein Kilometer südwestlich von Lengenfeld im Tal der Schwarzen Laber. Die Ansiedelung ist über die im Tal verlaufende Gemeindeverbindungsstraße Lengenfeld – Oberweiling zu erreichen.
Geschichte
Die Mühle unterstand im Alten Reich der Blutgerichtsbarkeit der Herrschaft Helfenberg. Im Salbuch dieser Herrschaft von ca. 1500 ist sie genannt.[1]
1841 wurde sie unter Verwendung von Materialien der nach der Säkularisation abgebrochenen Burg Helfenberg neu errichtet.[2] Angetrieben wurde sie von einem unterschlächtigen Wasserrad. Dieses und ein Generator lieferten bis 1920 Strom für das Dorf Lengenfeld. 1962 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben, das Mühlengebäude wich einem Wohnhausneubau.[3]
Im Königreich Bayern gehörte Lengenfeld zu dem um 1810 neu gebildeten Steuerdistrikt Lengenfeld, der späteren Ruralgemeinde Lengenfeld im Landgericht Parsberg.
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Lengenfeld zum 1. Januar 1972 nach Velburg eingegliedert.
Ortsnamendeutung
Der Ortsname kann gedeutet werden als „gegen Osten gelegene Mühle“, wobei der Bezugspunkt unklar ist.[4]
Einwohnerentwicklung
- 1836 9 Einwohner (1 Haus)[5]
- 1867 9 Einwohner (4 Gebäude)[6]
- 1875 6 Einwohner (3 Gebäude; Großviehbestand: 2 Pferde, 9 Stück Rindvieh)[7]
- 1900 6 Einwohner (1 Wohngebäude)[8]
- 1925 12 Einwohner (1 Wohngebäude)[9]
- 1938 7 Einwohner (nur Katholiken)[10]
- 1950 9 Einwohner (1 Wohngebäude)[11]
- 1987 8 Einwohner (2 Wohngebäude, 3 Wohnungen)[12]
Kirchliche Verhältnisse
Die Ostermühle gehörte seit alters her zur Pfarrei Lengenfeld.[13] Diese wurde mit Pfalz-Neuburg 1556 der Reformation unterworfen und 1621 rekatholisiert; die Glaubenswechsel mussten alle Untertanen vollziehen, also auch die Bewohner der Ostermühle. Vor 1767 wurde bei der Mühle eine St.-Jakobus-Kapelle errichtet; sie gilt als Baudenkmal.[14]
Literatur
- L[eonhard] Graf: Helfenberg. Die Burg und Herrschaft am Faden der Geschichte der Oberpfalz. [Lengenfeld] 1875
- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, II. Band. Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
Einzelnachweise
- Jehle, S. 327
- Graf, S. 266
- Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 300
- Graf, S. 266
- Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 164
- Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
- Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 979
- Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 901
- Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 910
- Buchner II, S. 87
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 783
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 261
- Popp, S. 164; Jehle, S. 308
- Buchner II, S. 83, 89; Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 163