Ostap Weressai
Ostap Mykytowytsch Weressai (ukrainisch Остап Микитович Вересай; * 1803 in Kaljuschynzi, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † April 1890 in Sokyrynzi, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich) war ein ukrainischer Kobsar und Sänger (Tenor).
Leben
Ostap Weressai, der einer armen, musikalischen ukrainischen Familie entstammte, war seit seiner frühen Jugend blind. Ab 1818 studierte er das Spiel des Lauteninstruments Kobsa. In den 1850er Jahren freundete er sich mit dem Maler Lew Schemtschuschnikow an.[1]
Ab den 1860er Jahren war er der berühmteste Spieler ukrainischer Folklore und historischer Lieder. Ethnologen wie Oleksandr Russow und Pawlo Tschubynskyj wurden auf ihn aufmerksam und studierten Weressais Spielkunst. Mykola Lyssenko schrieb eine Monographie über die Werke seines Repertoires.
1871 trat er erstmal in Kiew auf und 1873 spielte er auf einer extra einberufenen Sitzung der Südwestlichen Abteilung der Kaiserlich-Russischen geographischen Gesellschaft. 1875 reiste er in Begleitung von Lysenko und Tschubynskyj nach Sankt Petersburg, wo ihm ebenfalls viel Aufmerksamkeit zuteilwurde.[2][3]
Am 8. Juli 1978 wurde an seinem Grab ein Denkmal in Form einer Bronzefigur eines Kobzar auf einer Granitplatte angebracht. Die Statue wurde von der Bildhauerin Inna Kolomijez angefertigt.[4]
Ehrungen
2003 gab die ukrainische Nationalbank anlässlich Ostap Weressais 200. Geburtstag eine Zwei-Hrywnja-Gedenkmünze mit seinem Konterfei heraus.[5]
- Ostap Weressais Grab
- Ukrainische 2-₴-Münze von 2003
- Illustration im Buch "Land und Leute. Allgemeine Geographie"(B.5), Élisée Reclus, 1880
Weblinks
- Kurzbiografie Ostap Weressai auf der Webseite Ukrainians-world (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Eintrag zu Lew Schemtschuschnykow in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 12. August 2018 (ukrainisch)
- Artikel zu Ostap Weressai in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 11. Oktober 2016 (englisch)
- Kurzbiografie Ostap Weressai in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine des ukrainischen Instituts für Geschichte; abgerufen am 11. Oktober 2016 (ukrainisch)
- Дорогами краси та любові – Газета "Медична академія". Abgerufen am 11. März 2023 (ukrainisch).
- Webseite der Nationalbank der Ukraine; abgerufen am 11. Oktober 2016 (ukrainisch)