Orkan Andrea
Der Orkan Andrea bewegte sich vom 3. bis 6. Januar 2012 über West- und Mitteleuropa. Er blieb ohne gravierende Folgen, war aber der stärkste Westorkan der Wintersaison 2011/2012. Zusammen mit den beiden nachfolgenden Tiefs Bibiana und Celine brachte er lokal enorme Schneemassen.
Andrea 2012, mit Bibiana, Celine | |
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Unwetter | Orkan (Tiefserie mit Schneefall) |
Daten | |
Bildung | 30. Dezember 2011 |
Sturmereignis | 3.–6. Januar 2012 |
Schneefall | 9. Januar 2012 |
Spitzenbö[1] | 210 km/h (Grosser St. Bernhard CH (2469 m), 5.1.) |
Schneefallmenge[2] | 216 cm/4 d (Hochfilzen AT, 5.–9.) |
Folgen | |
Betroffene Gebiete | Westeuropa, Mitteleuropa / Tiroler Alpen |
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Meteorologie
Das Tief Andrea hatte sich als Islandtief am 30. Dezember 2011 gebildet, überquerte auf typischer Zugbahn Südskandinavien und zerfiel am 8. Januar im Raum Nowaja Semlja.[3] Das zugehörige Fronttief durchquerte die Region von Nordwest nach Südost, der Wind wehte überwiegend aus Nordwest.
Im Bereich des Orkantiefs kam es zu Temperaturstürzen, die in ihrem Umfang von etwa fünf Grad Celsius allerdings mäßig ausfielen. In vielen Regionen war der Orkan von Gewittern und heftigen Regenfällen begleitet, die teils auch als Schnee niedergingen und zu großen Schneeverwehungen führten. In einigen Regionen führten die starken Niederschläge zu Hochwasser. An Nord- und Ostsee kam es zu deutlich erhöhten Hochwasserständen. Auf den Bergen, von den Alpen bis in die Mittelgebirge, wurden durchweg Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten von über 170 und Spitzenböen von über 200 Kilometern pro Stunde gemessen. An der Wetterstation bei der Konkordiahütte wurde eine Böe mit 270 km/h registriert.[4]
Andrea zog zwei weitere Tiefkerne nach: Bibiana auf selber Bahn wetterwirksam um den 7., und Celine nach Zentraleuropa ziehend am 8./9. Januar.[3] Insbesondere in den Tiroler Alpen kam es zu enormen Schneemassen.[5][6]
Schäden
Insgesamt fiel der Orkan schwächer aus als in den Unwetterwarnungen angekündigt. Der deutsche Wetterdienst gab im Laufe des 5. Januar für die meisten Regionen Deutschlands Entwarnung.[7] Gegen Abend hatte der Wind fast überall deutlich nachgelassen.
Schwere Schäden wurden vor allem aus Großbritannien, Belgien und Frankreich gemeldet. In Deutschland war ein Todesopfer zu beklagen.[8][7] Im Raum Arlberg und Paznaun um Galtür waren bei Urlauberschichtwechsel am Wochenende des 7./8. Januar zahlreiche Skiurlauber wegen Lawinengefahr eingeschlossen.[2][9]
Siehe auch
Literatur
- OMSZ: Viharciklonok Európa felett, 2012. január 3-6. 6. Januar 2012. Analysebulletin des ungarischen Wetterdienstes (ungarisch)
Einzelnachweise
- Sturmtief „Andrea“: Auf den Sturm folgt der grosse Schnee. SF Meteo News, 6. Januar 2012, 12:11
- Heavy snow buries western Austria, central Alps. Washington Post, abgerufen am 9. Februar 2012.
- Karten 2012 Januar 1 – 9 in Archiv der AVN-Europaanalysen, in wetterzentrale.de, Topkarten (Archiv ab 7. September 1999, Stand 2/2012);
Prognose 20120103 bis Prognose 20120109, DWD-Wetterkarten, Website der Freien Universität Berlin; Wetterkarte 30. Dezember 18:00 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ff, ZAMG, 6-stündlich - Beitrag im Magazin 20 Minuten online vom 5. Januar 2012
- vrgl. Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG): Jänner 2012 - Ein Monat großer Unterschiede (Memento des vom 7. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Nochmals viel Neuschnee gefallen - verbreitet große Lawinengefahr!, Lawinenwarndienst Tirol, Samstag, 7. Januar 2012
- Orkantief "Andrea": Unwettergefahr bis in den frühen Morgen, Wetter.t-online, 5. Januar 2012, 20:12 Uhr
- Unwetter Orkan "Andrea" fordert ein Todesopfer. Der Tagesspiegel, 5. Januar 2012.
- Blizzard freezes travel in Austria. aljazeera, abgerufen am 30. Januar 2012.