Orgeln des Würzburger Domes
Die 1969 geweihten Orgeln des Würzburger Domes wurden von der Bonner Orgelmanufaktur Klais gebaut. Das Vorgängerinstrument wurde 1937 erbaut, im Zweiten Weltkrieg jedoch völlig zerstört. Die Orgelanlage besteht aus der fünfmanualigen Hauptorgel mit 87 Registern an der westlichen Sängerempore und der Chororgel im südlichen Querhaus, die über 23 Register verfügt. Seit 2012 können beide Instrumente sowohl von der Querhausorgel als auch von der Hauptorgel zusammen gespielt werden.
Orgeln des Würzburger Domes | |
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Allgemeines | |
Ort | Würzburger Dom |
Orgelerbauer | Klais Orgelbau |
Baujahr | 1969 |
Letzte(r) Umbau/Restaurierung | 2011 |
Epoche | 20. Jahrhundert |
Orgellandschaft | Unterfranken |
Technische Daten | |
Anzahl der Register | 110 |
Sonstiges | |
Bedeutende Organisten |
Domorgel
Neubau 1937 durch Klais
Die im Jahr 1937 erbaute Orgelanlage durch die Orgelmanufaktur Klais bestand aus drei Teilorgeln: eine im südlichen Querschiff, eine im nördlichen Querschiff und ein Bombardewerk über dem Westportal mit insgesamt 80 Registern auf vier Manualen und Pedal.
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Neubau durch Klais 1969
Die im Jahr 1969 erbaute Orgelanlage die wiederum Johannes Klais Orgelbau gefertigt hatte, besteht aus der an der inneren Westwand des Langhauses gelegenen Hauptorgel mit 87 Register und der Chororgel mit 23 Register auf einer Empore im südlichen Querschiff.[1] Die Hauptorgel hat 6654, die Chororgel 1398 Pfeifen.[2] Die Domuhr aus dem Jahr 1574 mit ihrem barocken Stuckrahmen ist in den modernen Prospekt integriert.
Überholung 2012
Im Jahr 2012 erfolgte im Zuge der Innensanierung des Doms auch eine Überholung der Orgel durch die Erbauerfirma. Sie schuf einen neuen, zentralen Spieltisch im Bereich der Querhausorgel, von dem aus nun beide Orgeln angespielt werden können. Der ehemalige zweimanualige Spieltisch der Querhausorgel mit mechanischer Spieltraktur wich einem viermanualigen Generalspieltisch mit elektrischer Traktur. Auf diese Weise ist der Organist näher am liturgischen Geschehen um den Ambo und kann den Gemeindegesang auch von hier aus mit der Hauptorgel begleiten. Die Register der Querhausorgel am Hauptorgelspieltisch befinden sich in einer Schublade links am Spieltisch und können beliebig auf die Manuale des Hauptorgelspieltisches gelegt werden. Aufgrund der akustischen Verzögerungen beim Spielen wurden vor beiden Orgeln Mikrofone im Raum aufgehängt, die die jeweils andere Orgel über Monitorboxen an den Spieltischen überträgt. Zudem wurde ein Register im Positiv ausgetauscht (nun Trompete 8′), das Instrument gereinigt und die Intonation stärker grundtönig überarbeitet. Die Spieltraktur der Hauptorgel wurde überarbeitet und der Schwellkasten neu isoliert, um die Stimmhaltung des Schwellwerks zu verbessern. Klais ersetzte über 80 Pfeifen der Chororgel, darunter die Prospektpfeifen, durch neue mit geänderten Mensuren, um mehr Grundtönigkeit zu erreichen.[2] Schließlich erhielt das Gehäuse eine neue farbliche Fassung. Die Orgelanlage verfügt über 110 Register und gehört damit zu den größten Orgeln in Deutschland.
Hauptorgel
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- Koppeln: V/I, IV/I, III/I, V/II, IV/II, III/II, I/II, V/P, IV/P, III/P, II/P, I/P, V/IV, V/III, IV/III
- Anmerkungen:
- ursprünglich Cymbel III, 2012 ausgetauscht.
- volle Länge.
Chororgel
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Probenorgel
Baugeschichte
Im Jahr 2009 wurde in den neu eingerichteten Probesälen eine Probenorgel der Firma Karl Göckel mit acht Registern errichtet.
Disposition seit 2009
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- Koppeln: II/I, II/P, I/P.
Organisten
- 1965–2005: Paul Damjakob (* 1939 in Heerlen)
- Seit 2005: Stefan Schmidt (* 1966 in Düsseldorf)
Literatur
- Paul Damjakob: Überlegungen zur Disposition der Würzburger Domorgel. Das Musikinstrument, Frankfurt am Main 1970.
- Herrmann Fischer: Zur Geschichte der Domorgel. In: Ecclesia cathedralis, der Dom zu Würzburg. Würzburg 1989, S. 123–130.
- Hermann Fischer: Die Würzburger Domorgeln: Die Entwicklung des Klangkonzepts der Klais-Orgeln. In: Kirchenmusik – Glaubensmusik. Würzburg 2002, S. 111–154.
- Th. Henner: Orgelgehäus im Würzburger Dom. In: Altfränkische Bilder. Band 24, 1918.
- Oskar Kaul: Zur Geschichte der Würzburger Domorgel. In: Frankenwarte. Nr. 40, 1937.
- Hans Gerd Klais (Hrsg.): Die Würzburger Domorgeln von 1968/69 – Geschichte, Entwicklung, Architektur und Aufbau, Konstruktionen Dispositionen und Mensuren, Registrierung, Liturgische Funktion. Das Musikinstrument, Frankfurt am Main 1970.
- Johannes Strubel: Die neue Domorgel zu Würzburg. In: Fränkische Heimat. Nr. 12, 1937, S. 45–48.
Aufnahmen/Tonträger
- Paul Damjakob improvisiert an den Klais-Orgeln des Würzburger Domes. 2005, Echter, DVD, ISBN 3-429-02787-X.
- Veni Creator Spiritus, Werke von Jeanne Demessieux, Dietrich Buxtehude, Maurice Duruflé und eine Improvisation an der Klais-Orgel des Doms St. Kilian zu Würzburg (Orgel: Stefan Schmidt) 2006, unda maris, CD.
- Hans Musch an der Klais-Orgel im Dom zu Würzburg: Charles-Maria Widor Symphonie Nr. 5 f-moll op. 42 Nr. 1 / César Franck Choral Nr. 3 a-moll / Cantabile H-Dur, Vinyl-Scheibe LP 30cm/33UpM, Christophorus-Verlag Freiburg im Breisgau, ca. 1970.
- George Markey: Die Klaisorgel des St. Kilian-Domes zu Würzburg. In Memoriam Marcel Dupré. Reihe: Das Orgelporträt. Psallite.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Orgeln des Würzburger Doms – Dom Würzburg (dom-wuerzburg.de), abgerufen am 12. August 2016.
- Stimmung im Kirchenraum. Abgerufen am 14. September 2022.