Orduspor

Orduspor ist ein Fußballverein aus der nordtürkischen Stadt Ordu. Der Verein spielte in den 1970er, 1980er und 2010er Jahren insgesamt elf Spielzeiten in der Süper Lig und befindet sich in der Ewigen Tabelle der Süper Lig auf dem 35. Platz.[1] Seine erfolgreichste Erstligasaison hatte der Verein in der Saison 1978/79, in der der Klub den vierten Tabellenplatz erreichte. Der Verein hat viele namhafte türkische Spieler hervorgebracht, darunter Salih Aydoğan, Üstün Türközer, Arif Güney, Turgay Güney, Fikret Ayabakan, Kemal Yıldırım, Güven Türközer, Sinan Bayraktar, Fevzi Elmas, Bruno Ferreira Mombra Rosa, Şükrü Bekiroğlu und Hakan Keskin.

Orduspor
Vereinslogo
Basisdaten
Name Orduspor Kulübü
Sitz Ordu
Gründung 1967
Farben lila-weiß
Präsident Yaşar Pamuk
Website orduspor.org.tr
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Yalçın Gürsoy
Spielstätte Ordu 19 Eylül Stadı
Plätze 16.500
Liga Ordu 1.Amatuerliga
2022/23 1. Platz (Aufstieg)
Heim
Auswärts

Geschichte

Gründung und erfolgreichste Epoche

Am 19. September 1967 wurde Orduspor durch die Fusion der in Ordu ansässigen Vereine Ordugücü, Ordu İdmanyurdu und Ocak Gençlik gegründet. Die Vereinsfarben Lila und Weiß wurden vom damaligen italienischen Meister AC Florenz übernommen.

Von 1975 bis 1981 sowie von 1983 bis 1986 spielte der Klub neun Saisons lang in der ersten Liga. Die beste Platzierung erreichte der Verein 1978/79 mit dem vierten Platz. Somit konnte Orduspor 1979 im UEFA-Cup antreten, schied aber gleich in der ersten Runde gegen den tschechoslowakischen Verein Baník Ostrava (Hinspiel 2:0, Rückspiel 0:6) aus.

Systembedingter Abstieg in die TFF 3. Lig

Da mit der Saison 2001/02 der türkische Profi-Fußball grundlegenden Änderungen unterzogen werden sollte, wurden bereits in der Spielzeit 2000/01 Vorbereitungen für diese Umstellung unternommen. Bisher bestand der Profifußball in der Türkei aus drei Ligen: Der höchsten Spielklasse, der einspurigen Türkiye 1. Futbol Ligi, der zweitklassigen fünfspurig und in zwei Etappen gespielten Türkiye 2. Futbol Ligi und der drittklassigen und achtgleisig gespielten Türkiye 3. Futbol Ligi. Zur Saison 2001/02 wurde der Profifußball auf vier Profiligen erweitert. Während die Türkiye 1. Futbol Ligi unverändert blieb, wurde die Türkiye 2. Futbol Ligi in die nun zweithöchste Spielklasse, die Türkiye 2. Futbol Ligi A Kategorisi (zu dt.: 2. Fußballliga der Kategorie A der Türkei), und die dritthöchste Spielklasse, die Türkiye 2. Futbol Ligi B Kategorisi (zu dt.: 2. Fußballliga der Kategorie B der Türkei), aufgeteilt. Die nachgeordnete Türkiye 3. Futbol Ligi wurde fortan somit die vierthöchste Spielklasse, die TFF 3. Lig. Jene Mannschaften, die in der Drittligasaison 2000/01 lediglich einen mittleren Tabellenplatz belegten, wurden für die kommende Saison in die neugeschaffene vierthöchste türkische Spielklasse, in die 3. Lig, zugewiesen. Orduspor, welches die Liga auf dem 6. Tabellenplatz beendet hatte, musste so systembedingt in die 3. Lig absteigen.

Neuzeit

Die in der Saison 2005/06 in der Zweiten Liga sechstplatzierten Orduspor verloren das Relegationsspiel gegen Altay İzmir mit 1:0 und verpassten so den Aufstieg in die Turkcell Süper Lig. Nach der Saison 2010/11 konnte Orduspor als Sieger des Play-off-Turniers nach über 20 Jahren wieder den Aufstieg in die oberste Spielklasse der Türkei feiern.[2] Zwei Jahre später stieg die Mannschaft aber wieder in die Zweitklassigkeit ab.

Nach dem Abstieg aus der Süper Lig im Sommer 2013 geriet der Verein immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten und erhielt daher vom nationalen Verband Abmahnungen. Die Situation spitze sich vor der Saison 2014/15 zu, sodass die Mannschaft für neu verpflichtete Spieler vom Verband keine Lizenz bekam.[3] Nach diesen Entwicklungen trat Ende August 2014 der Vereinspräsident Nedim Türkmen von seinem Amt zurück und begründete seinen Rücktritt damit, dass der Verein von der Stadt allein gelassen werde und einige seinetwegen keine Hilfe leisteten.[4] Anfang September überwies der Verein dem türkischen Fußballverband die geforderte Summe und hob dadurch die Transfersperre auf.[5]

Im Sommer 2017 verfehlte Orduspor den Klassenerhalt der TFF 3. Lig und stieg damit das erste Mal in seiner Vereinshistorie in die Amateurliga ab.[6]

Ligazugehörigkeiten

  • 1. Liga: 1975–1981, 1983–1986, 2011–2013
  • 2. Liga: 1967–1975, 1981–1983, 1986–1996, 1997–2000, 2005–2011, 2013–2015
  • 3. Liga: 1996–1997, 2000–2001, 2002–2005, 2015–2016
  • 4. Liga: 2001–2002, 2016–2017
  • Amateurligen: seit 2017

Torschützenkönige

Der Brasilianer Bruno Ferreira Mombra Rosa, genannt Bruno Mezenga, wurde in der Saison 2008/09 mit 21 Toren Torschützenkönig. Auf diversem Druck der Fans wurde der Brasilianer zur Rückrunde der Saison 2010/11 wieder verpflichtet. Er galt als absoluter „Lieblingsspieler“ der Fans. Zur Rückrunde trat er mit der Nummer 86 an.

Rekordspieler

Die meisten Erstligaspiele
RangNameEinsätzeZeitraum
01.Turkei Salih Aydoğan2571975–1986
02.Turkei Güven Türközer2311975–1986
03.Turkei Uğur Şerement2231975–1986
04.Turkei Arif Güney2051975–1986
05.Turkei Üstün Türközer1761975–1984
06.Turkei Şükrü Bekiroğlu1731975–1986
07.Turkei Turgay Güney1401975–1985
08.Turkei Mahmut Kılıç1121977–1986
09.Turkei Selim Şener1111977–1986
10.Turkei Cihan Umanç1061976–1980
Stand: 9. März 2016
Die meisten Erstligatore
RangNameTorEinsätzeTor/Spiel
01.Turkei Sinan Bayraktar23850,27
Turkei Mahmut Kılıç231120,21
02.Rumänien Bogdan Stancu20610,33
Turkei Arif Güney202050,1
03.Turkei Kemal Yıldırım19580,33
04.Turkei Turgut Özel17830,2
05.Turkei Güven Türközer152310,06
06.Turkei Cihan Umanç141060,13
07.Turkei Üstün Türközer101760,06
08.Turkei Şenol Çorlu9560,16
09.Turkei Yücel Uyar82570,03
Turkei Salih Aydoğan8940,09
10.Turkei Orhan Kırıkçılar7300,23
Turkei Hasan Kabze7340,21
Stand: 9. März 2016

Bekannte ehemalige Spieler

  • Elfenbeinküste Jean-Jacques Gosso
  • Turkei Arif Güney1
  • Turkei Turgay Güney
  • Türke Zypern Republik Alexandru Ioniță
  • Turkei Hasan Kabze
  • Turkei İbrahim Kaş
  • Turkei Mahmut Kılıç
  • Turkei Orhan Kırıkçılar
  • Turkei Emrullah Kokoç
  • Türke Deutschland Ahmet Kuru
  • Mazedonier Turkei Muarem Muarem
  • Deutschland Tobias Nickenig
  • Brasilien Bruno Mezenga
  • Brasilien Rovérsio
  • Turkei Caner Osmanpaşa
  • Turkei Turgut Özel
  • Turkei Emre Özkan
  • Turkei Hakan Özmert
  • Spanien Francisco Javier Peral
  • Aserbaidschan Anatoli Ponomarev
1 
Spielte während seiner Zeit bei Orduspor für die Türkische Nationalmannschaft bzw. wurde während dieser Zeit zum ersten Mal für diese nominiert.

Trainer (Auswahl)

  • Turkei İsfendiyar Açıksöz2 (August 1967 – Februar 1968)
  • Turkei Lefter Küçükandonyadis (Juli 1972 – Juni 1973)
  • Turkei Kadri Aytaç (September 1974 – Mai 1975)
  • Turkei Bülent Eken (Juli 1975 – November 1975)
  • Turkei Abdullah Matay (Juli 1975 – Mai 1976)
  • Turkei Gürsel Aksel (September 1976 – Juni 1977)
  • Turkei İsmet Arıkan (August 1977 – April 1978)
  • Turkei Osman Aydın3 (April 1978 – Mai 1978)
  • Turkei Yücel Uyar (August 2002 – November 2002)
  • Turkei Yücel İldiz (Oktober 2004 – Mai 2005)
  • Turkei Suat Kaya (Juli 2007 – September 2007)
  • Turkei İsmail Kartal (Januar 2008 – Mai 2008)
  • Turkei Hakkı Bayrak3 (September 2008 – Oktober 2008)
  • Turkei Yücel İldiz (Oktober 2008 – Mai 2009)
  • Turkei Osman Özdemir (Juni 2009 – Oktober 2009)
  • Turkei Ekrem Al (Oktober 2009 – Dezember 2009)
  • Turkei Ahmet Akcan (Januar 2010 – August 2010)
  • Turkei Deutschland Uğur Tütüneker (August 2010 – März 2011)
  • Turkei Metin Diyadin (März 2011 – Dezember 2011)
  • Argentinien Héctor Cúper (Januar 2012 – April 2013)
  • Turkei Cevat Güler3 (April 2013 – Mai 2013)
  • Turkei Erkan Sözeri (Juli 2013 – April 2014)
  • Turkei Hüsnü Özkara (April 2014 – Mai 2014)
  • Turkei Fikret Yılmaz (Juni 2014 – Oktober 2014)
  • Turkei Erkan Sözeri (Oktober 2014)
  • Turkei Sebahattin Akbayrak (Oktober 2014 – November 2014)
  • Turkei Levent Devrim (November 2014)
  • Turkei Ziya Doğan (November 2014 – Februar 2015)
  • Turkei Hüseyin Özcan (Februar 2015 – Mai 2015)
  • Turkei Sinan Bayraktar (Mai 2015 – November 2015)
  •  ? (November 2015 – März 2016)
  • Turkei Metin Altınay (März 2016 – Oktober 2016)
  • Turkei Turgut Kural (Oktober 2016 – Januar 2017)
  • Turkei Yalçın Gürsoy (Januar 2017 – )
3 
interimsweise

Präsidenten (Auswahl)

  • Turkei Nedim Türkmen
  • Turkei Yaşar Pamuk

Zuschauer und Fankultur

Die Fans von Orduspor

Die Fanklubs des Vereins nennen sich FİDANGÖR, 52 Genç taraftarlar, MorMenekşeler, Mor&Beyaz1967 und Çatlaklar.

Fanfreundschaften und -rivalität

Es besteht eine Freundschaft zu Karşıyaka SK in Izmir, wie auch zu den Vereinen in den Nachbarstädten Samsunspor und Çaykur Rizespor.

Spiele zwischen Orduspor und Eskişehirspor, als auch gegen Giresunspor haben hingegen eine besondere Brisanz.

Einzelnachweise

  1. Stand: Saisonstart 2016/17
  2. http://www.transfermarkt.com.tr/tr/bank-asya-1-liga--play-off%7C-orduspor-ist-aufgestiegen!/topic/ansicht_282_29_sayfa1.html@1@2Vorlage:Toter+Link/www.transfermarkt.com.tr+(Seite+nicht+mehr+abrufbar,+festgestellt+im+Mai+2019.+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.
  3. milliyet.com.tr: "Orduspor kapanıyor!" (abgerufen am 22. August 2014)
  4. trtspor.com.tr: "Canlı yayında istifa!" (abgerufen am 2. September 2014)
  5. trtspor.com.tr: "Orduspor'da maddi kriz aşıldı" (abgerufen am 2. September 2014)
  6. milliyet.com.tr: "Yarım asırlık Orduspor amatöre düştü" (abgerufen am 2. Juni 2017)
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