Orbitaphlegmone

Die Orbitaphlegmone ist eine seltene, gefährliche Erkrankung der Augenhöhle (Orbita). Schnelles Erkennen und eine wirksame Behandlung sind unumgänglich. Diagnostische oder therapeutische Fehler können in Blindheit oder dem Tod enden.

Klassifikation nach ICD-10
H05.0 Akute Entzündung der Orbita
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Klinisch typische Symptome sind: Chemosis, Hyperämie der Bindehaut, Lidschwellung, Exophthalmus, verminderte Beweglichkeit des betroffenen Auges, Doppelbilder, starke Schmerzen, Visusverlust und Fieber.

Die häufigste Ursache ist die Sinusitis. Bei Kleinkindern besteht oft statt einer Orbitaphlegmone nur eine präseptale (periorbitale) Infektion, häufig im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen. Weitere Ursachen können auch Hautinfektionen, infizierte Gerstenkörner, Hautverletzungen oder Fremdkörper sowie ein Orbitaabszess in der Augenhöhle sein.

Gefürchtete Komplikationen einer Orbitaphlegmone sind Sinusthrombosen, Meningitis und Septikämie.

Eine stationäre Aufnahme und genaue Abklärung ist unbedingt erforderlich sowie das Einleiten einer parenteralen Infusionstherapie mit Antibiotika.

Literatur

  • P. Fechner, K. Teichmann: Medikamentöse Augentherapie: Grundlagen und Praxis. Enke im Georg Thieme Verlag, 4. Auflage 2000. ISBN 978-3-13-117924-1.
  • Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 116 (Orbita).

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