Opheltes (Sohn des Lykurgos)
Opheltes (altgriechisch Ὀφέλτης Ophéltēs), später Archemoros genannt, ist ein Knabe in der griechischen Mythologie, dem zu Ehren die Spiele in Nemea abgehalten wurden.
Sein Vater war Lykurgos, König von Nemea, seine Mutter hieß Eurydike. Als die Sieben gegen Theben in Nemea vorbeikamen, fragten sie Hypsipyle nach einer Quelle. Sie legte den kleinen Opheltes, den sie zu behüten hatte, auf den Boden, um ihnen die Quelle zu zeigen. Da biss eine Schlange den kleinen Opheltes, der darauf starb. Der Seher Amphiaraos, einer der Sieben, erkennt darin ein schlechtes Vorzeichen, worauf sie das Kind Archemoros („Anfang des Unheils“) nennen. Das Kind bekam eine prächtige Leichenfeier mit Spielen zu Ehren des Toten, aus denen die Nemeischen Spiele entstanden.[1]
Überreste des Heroons des Opheltes sind in Nemea noch zu besichtigen.
Literatur
- Otto Höfer: Opheltes 5. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 923 f. (Digitalisat).
- Hans Gärtner: Opheltes. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 311.
- Wolfgang Pülhorn: Archemoros. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band II, Zürich/München 1984, S. 472–475.
- Erich Bethe: Archemoros 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 456 f.
Quellen
- Bibliotheke des Apollodor 1,9,14 [bzw. 1,104] und 3,6,4ff. [bzw. 3,64-66]