Operation Slapstick
Operation Slapstick war der Deckname für die alliierte Militäroperation zur Besetzung des italienischen Flottenstützpunktes der Regia Marina in Tarent im Zweiten Weltkrieg. Die Operation fand am 9. September 1943 parallel zum Start der Operation Avalanche statt.
1940–1945: Luftangriffe auf Italien
1940: Angriff auf Tarent
1943: Operation Husky (Lehrgang) – Waffenstillstand von Cassibile – Invasion in Italien (Baytown, Avalanche, Slapstick) – Fall Achse – Schlacht um Ortona
1944: Schlacht um Monte Cassino – Operation Shingle – Gotenstellung – Schlacht von Monte Castello
1945: Frühjahrsoffensive
Vorgeschichte und Verlauf
Italien hatte mit den Alliierten am 3. September den Waffenstillstand von Cassibile abgeschlossen und war am 8. September offiziell aus dem Krieg ausgeschieden. Die Alliierten planten jedoch die Landung in Gebieten, die von der deutschen Wehrmacht kontrolliert wurden. Damit die deutschen Truppen vom geplanten Landungspunkt bei Salerno (Operation Avalanche) abgelenkt werden konnten, war die britische 8. Armee unter General Bernard Montgomery in der Operation Baytown bereits am 3. September mit ihrem XIII. Korps (GenLt. Miles Dempsey) bei Reggio an der Südspitze Kalabriens gelandet.
Gleichzeitig mit der Hauptlandung der 5. US-Armee im Golf von Salerno wurde zusätzlich am 9. September die Operation Slapstick im Hafen von Tarent durch die britische 1. Luftlandedivision unter Generalmajor George F. Hopkinson durchgeführt. Die alliierte Landungsflotte landete am frühen Morgen des 9. September von Bizerta kommend die Division in Tarent an. Es gab keinen militärischen Widerstand von italienischer Seite, Wehrmacht und Kriegsmarine hatten sich noch am Vortag zurückgezogen. Im Hafen aber versenkte eine am Vorabend von deutschen Schnellbooten beim Auslaufen gelegte Minensperre den britischen Minenleger HMS Abdiel.[1] Dabei starben sechs Offiziere und 42 Mann der Besatzung sowie etwa 120[2][3] der eingeschifften 400 Soldaten.
Einheiten der 1. Fallschirmjäger-Division der Wehrmacht versuchten in der Folge, das Vordringen der Alliierten an Land zu verlangsamen. Bei den Kampfhandlungen starb noch am 9. September der britische Generalmajor Hopkinson. Der deutsche Oberbefehlshaber in Italien, Generalfeldmarschall Albert Kesselring erwartete eine alliierte Hauptlandung bei Gaeta oder Salerno und hatte starke Kräfte nach Norden bis zur „Gustav-Linie“ abgezogen, so dass es in der Folge zu keinen größeren Kämpfen bei Tarent kam.
Literatur
- Martin Blumenson: Salerno to Cassina. United States Government Printing Office, S. 94–95 (Auszug in der Google-Buchsuche)
- Christopher Chant: The encyclopedia of codenames of World War II. Routledge 1986, ISBN 0-7102-0718-2, S. 254–255 (Auszug in der Google-Buchsuche)
- Tom Burton: Abdiel-Class Fast Minelayers. (= Warship Series 38). Profile Publications, Windsor 1973.
Einzelnachweise
- Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945. 1981, S. 383.
- Tom Burton: Abdiel-Class Fast Minelayers. (= Warship Series 38). 1973, S. 27 ff.
- nach engl. Wikipedia nur 54 Soldaten; hier keine Quelle genannt