Operation Dragon Strike

Die Operation Dragon Strike (Deutsch „Drachenschlag“) war eine Operation der NATO-Truppen in der Provinz Kandahar im Süden von Afghanistan. Die Offensive begann am 15. September 2010 und endete am 31. Dezember 2010. Es waren mindestens 8000 US-amerikanische, kanadische und afghanische Soldaten beteiligt, die mit Luftunterstützung kämpften. Ursprünglich sollte die Operation um Juni 2010 beginnen.[4][5]

Vorgeschichte

Ziel der Mission war es die Provinz Kandahar zurückzugewinnen. In der südlichen Provinz ist die Taliban entstanden, daher wird die Region auch „das Herz der Dunkelheit“ genannt.[6]

Plan war es, durch aufeinanderfolgende verstärkende Angriffe den Feind bei wichtigen Schlüsselpunkten zu schwächen und deren Stellungen einzunehmen. Durch gleichzeitiges Vorrücken an mehreren Stellungen, wollten die ISAF und die Afghanen die Taliban zwingen, mehrere Stellungen gleichzeitig zu verteidigen. Wichtig war es das erste Mal den Zhari Distrikt zu erobern und mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, um eine erneute Übernahme des Distrikts durch die Taliban zu verhindern.[5]

Verlauf

Am Morgen des 15. Septembers erfolgte der erste Angriff der Koalition auf Zhari. Um die Führung der Taliban zu schwächen, führten schon Monate davor Spezialeinheiten Einsätze durch. Die meisten dieser Einsätze waren Tötungs- oder Entführungsoperationen gegen die Taliban Kommandeure. Es wurden weitere 195 solcher Einsätze durchgeführt, während die ISAF Truppen in den Distrikt einrückten. Mitte Oktober 2010 wurden beide Kommandanten der Taliban in Zhari -Kaka Abdul Khaliq und Kako- getötet.[5]

Die 101. Luftlandedivision übernahm die Führung bei diesem Einsatz. Während der Operation gestaltete sich die Übernahme von Zhari als schwierig, da dieser Bezirk, der an der Hauptstraße nach Kandahar liegt, eine wichtige Versorgungsroute der Taliban für Arghandab und Panjwai ist.[7]

Am Ende der Mission im Dezember 2010 wurden die Ziele der Operation Dragon Strike erreicht. Die Mehrheit der Taliban-Kämpfer haben sich aus der Provinz Kandahar zurückgezogen und die Führung der Aufständischen wurde zerschlagen.[8][9]

Insgesamt wurden bei der Mission 34 US-Soldaten, ein kanadischer Soldat und mindestens 7 afghanische Polizisten getötet.[10][11][12]

Kritik

Die größte Kritik kam von der Zivilbevölkerung. Im Oktober zerstörten US-Truppen in den Distrikten Zhari, Punjwayi und Arghandab mit Sprengstoff, Bulldozern und Luftangriffen Hunderte afghanischer Zivilhäuser, Bauernhäuser, Mauern, Bäume und Felder. Fotos zeigten, dass ein Dorf, Tarok Kolache, durch Bombenangriffe vollständig zerstört worden war. Andere Dörfer, darunter Khosrow Sofla, Khosrow Ulya und Lower Babur wurden von in der Region tätigen Journalisten als zerstört gemeldet. Der Gouverneur des Distrikts Arghandab berichtete, dass weitere Dörfer zerstört wurden.[13]

Militärbeamte gaben später an, dass die meisten Farmen, Obstgärten und Gebäude zerstört wurden, da die Taliban dort Sprengfallen versteckt hat. Sie argumentierten auch, dass die Zerstörung insofern positiv sei, weil dies die Einwohner dazu zwingen würde, zur Entschädigung in ihr lokales Regierungszentrum zu gehen. Dies sollte die Zivilbevölkerung mit der afghanischen Regierung verbinden.[14]

Iranische Beteiligung

Am 24. Dezember 2010 berichtete ein NATO Sprecher, dass ein Offizier der Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarde am 18. Dezember von US-Spezialeinheiten gefangen genommen wurde. Er wurde in Nor Muhammad Koloche in der Provinz Kandahar festgenommen und als "ein wichtiger Waffenvermittler der Taliban" beschrieben.[15]

Einzelnachweise

  1. Barney Henderson: Iranian soldier captured in Afghanistan. The Telegraph, 24. Dezember 2010, abgerufen am 10. Januar 2021 (englisch).
  2. Afghanistan Fatalities. iCasualties, abgerufen am 10. Januar 2021 (englisch).
  3. 3 Police Killed, 12 Others Wounded in Kandahar Blast. Archiviert vom Original am 17. Juli 2011; abgerufen am 10. Januar 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tolonews.com
  4. Frankfurter Rundschau: Jagd auf Drachen
  5. Carl Forsberg: CounterinsurgenCy in K andahar. (PDF) institute for the study of War, Dezember 2010, abgerufen am 11. Januar 2021 (englisch).
  6. Deborah Hastings: Operation Dragon Strike: Battle for Kandahar Begins. wayback maschine (vorher: Aol.news), 27. September 2010, archiviert vom Original am 4. Oktober 2012; abgerufen am 11. Januar 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aolnews.com
  7. Mandy Clark: Operation Dragon Strike Targets Taliban Hometown. Web Archive (früher: CBS News), 29. September 2010, archiviert vom Original am 28. September 2010; abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cbsnews.com
  8. Carlotta Gall und Ruhullah Khapalwak: NATO Push Deals Taliban a Setback in Kandahar. The New York Times, 15. Dezember 2010, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).
  9. Jon Boone: Afghan Taliban leadership splintered by intense US military campaign. The Guardian, 22. Dezember 2010, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).
  10. Coalition Military Fatalities By Year (Memento vom 16. Oktober 2015 im Internet Archive)
  11. http://articles.sfgate.com/2010-10-05/news/24111794_1_afghan-police-mirwais-hospital-kandahar
  12. Archivierte Kopie (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive)
  13. Rod Norland und Taimoor Shah: NATO Is Razing Booby-Trapped Afghan Homes. The New York Times, 16. November 2010, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).
  14. Ben Gilbert: U.S. Military Bulldozes through Kandahar. Web Archive (früher: CBS News), 10. November 2010, archiviert vom Original am 12. November 2010; abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cbsnews.com
  15. Barney Henderson: Iranian soldier captured in Afghanistan. The Telegraph, 24. Dezember 2010, abgerufen am 12. Januar 2021 (englisch).
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