Open-Window-Phänomen
Das Open-Window-Phänomen ist ein Begriff der Psychoneuroimmunologie und umschreibt die immunologische Lücke nach sportlichen Belastungen des Organismus. Es gilt als erwiesen, dass Infektionskrankheiten nach intensiven Belastungen vermehrt festzustellen sind.
Das erhöhte Erkrankungsrisiko (überwiegend grippale Infekte, Infektionen der Harnwege und Durchfälle) im Anschluss an eine körperliche oder psychische Belastung lässt sich labormedizinisch objektivieren. Immunparameter wie die Zahl der Granulozyten, der natürlichen Killerzellen sowie der B- und T-Lymphozyten im Blut steigen unter Belastung zunächst, um dann in der Abspannphase steil unter das Ausgangsniveau zu fallen. Krankheitserregern wird damit praktisch ein „Fenster zum Körper“ geöffnet.
Diese immunologische Dynamik ist nach heutiger Erkenntnis ein Produkt körperlicher und psychischer Überlastung.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, das „Open Window“ klein zu halten und damit die Risiken zu minimieren. So kann ausreichend Bewegung, die Spaß und Freude bereitet, zu erhöhter Stressresistenz führen. Dies soll die Open-Window-Phase abkürzen.
Weblinks
- Siegfried Hoc: Psychoneuroimmunologie: Stress erhöht Infektanfälligkeit. Ärzteblatt 2003
- Matthias Baum, Heinz Liesen: Sport und Immunsystem. Ärzteblatt 1998
- Felix K. Gmünder: Sport und Immunologie. Vorlesung an der ETH Zürich (Powerpoint-Präsentation)