Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 17. und 18. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 24 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinHammerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer24 Athleten aus 14 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Tokio
Wettkampfphase17. Oktober 1964 (Qualifikation)
18. Oktober 1964 (Finale)
Medaillengewinner
Romuald Klim (Sowjetunion 1955 URS)
Gyula Zsivótzky (Ungarn 1957 HUN)
Uwe Beyer (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch EUA)
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Olympiasieger wurde Romuald Klim aus der Sowjetunion. Er gewann vor dem Ungarn Gyula Zsivótzky und dem Deutschen Uwe Beyer.

Während Athleten aus der Schweiz und Liechtenstein nicht teilnahmen, gingen zwei weitere Deutsche und ein Österreicher an den Start. Die Deutschen Martin Lotz und Hans Fahsl scheiterten in der Qualifikation. Der Österreicher Heinrich Thun schaffte es ins Finale und belegte dort Rang fünfzehn.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 70,67 m Hal Connolly (Vereinigte Staaten USA) Palo Alto, USA 21. Juli 1962[1]
Olympischer Rekord 67,10 m Wassili Rudenkow (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Rom, Italien 3. September 1960

Rekordverbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde dreimal verbessert:

  • 67,99 m – Gyula Zsivótzky (Ungarn), Qualifikation am 17. Oktober, erster Durchgang
  • 69,09 m – Gyula Zsivótzky (Ungarn), Finale am 18. Oktober, erster Durchgang
  • 69,74 m – Romuald Klim (Sowjetunion), Finale am 18. Oktober, vierter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs

24 Athleten traten am 17. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an. Jeder Teilnehmer hatte drei Versuche. Fünfzehn von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die für die direkte Finalqualifikation festgelegte Weite von 63,00 m. Diese fünfzehn Werfer bestritten das Finale am 18. Oktober. Dort hatte jeder Teilnehmer zunächst drei Versuche. Den sechs besten Wettbewerbern standen anschließend drei weitere Würfe zu.

Zeitplan

  • 17. Oktober, 10.00 Uhr: Qualifikation
  • 18. Oktober, 13.00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Tokio (UTC + 9) angegeben.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Die jeweiligen Bestweiten der Athleten sind fett gedruckt.

Qualifikation

Martin Lotz – ausgeschieden mit 61,88 m
Guy Husson – ausgeschieden mit 60,04 m

Datum: 17. Oktober 1964, 10:00 Uhr[2]

Wetterbedingungen: heiter, 18–20 °C, 67–69 % Luftfeuchtigkeit

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeiteAnmerkung
1Gyula ZsivótzkyUngarn 1957 Ungarn67,99 m OR67,99 mOR
2Hal ConnollyVereinigte Staaten USA67,40 m67,40 m
3Romuald KlimSowjetunion 1955 Sowjetunion67,10 m67,10 m
4Zdzisław SmolińskiPolen 1944 Polen66,00 m66,00 m
5Juri NikulinSowjetunion 1955 Sowjetunion65,64 m65,64 m
6Tadeusz RutPolen 1944 Polen65,03 m65,03 m
7Uwe BeyerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland65,01 m65,01 m
8Ed BurkeVereinigte Staaten USA62,23 m64,94 m64,94 m
9Heinrich ThunOsterreich Österreich64,73 m64,73 m
10Sándor EckschmiedtUngarn 1957 Ungarn64,64 m64,64 m
11Albert HallVereinigte Staaten USA64,31 m64,31 m
12Juri BakarinowSowjetunion 1955 Sowjetunion63,86 m63,86 m
13Takeo SugawaraJapan 1870Japan Japan63,84 m63,84 m
14Olgierd CiepłyPolen 1944 Polenx63,66 m63,66 m
15Josef MatoušekTschechoslowakei Tschechoslowakei59,61 m63,53 m51,37 m63,53 m
16Hans FahslDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland58,90 mx62,35 m62,35 m
17Howard PayneVereinigtes Konigreich Großbritannien61,90 mx61,74 m61,90 m
18Martin LotzDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland60,97 m61,88 m58,66 m61,88 m
19Shohei KasaharaJapan 1870Japan Japan56,38 m61,87 mx61,87 m
20Noboru OkamotoJapan 1870Japan Japan58,99 m60,78 m61,51 m61,51 m
21Birger AsplundSchweden Schweden60,60 m61,15 m60,91 m61,15 m
22Guy HussonFrankreich Frankreich60,04 m59,86 mx60,04 m
23John LawlorIrland Irlandx58,22 m59,12 m59,12 m
DNSNicolae MurafaRumänien 1952 Rumänien

Finale

Datum: 18. Oktober 1964, 13:00 Uhr[3]

Wetterbedingungen: Regen, ca. 14 °C, 90–97 % Luftfeuchtigkeit

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultatAnmerkung
1Romuald KlimSowjetunion 1955 Sowjetunion67,19 m64,64 m68,59 m69,74 m OR68,81 m68,17 m69,74 mOR
2Gyula ZsivótzkyUngarn 1957 Ungarn69,09 m OR66,20 m68,47 m67,41 m67,85 m67,32 m69,09 m
3Uwe BeyerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland68,09 m65,64 m62,91 mx65,71 mx68,09 m
4Juri NikulinSowjetunion 1955 Sowjetunion67,08 m67,01 m67,69 mxx65,61 m67,69 m
5Juri BakarinowSowjetunion 1955 Sowjetunion65,91 m66,50 m65,39 m65,25 m66,72 mx66,72 m
6Hal ConnollyVereinigte Staaten USAx62,95 m66,65 mx64,73 mx66,65 m
7Ed BurkeVereinigte Staaten USA65,66 m65,06 m62,68 mnicht im Finale der
besten sechs Werfer
65,66 m
8Olgierd CiepłyPolen 1944 Polen64,83 mxx64,83 m
9Josef MatoušekTschechoslowakei Tschechoslowakei64,49 m64,59 m63,29 m64,59 m
10Tadeusz RutPolen 1944 Polen61,03 m61,94 m64,52 m64,52 m
11Sándor EckschmiedtUngarn 1957 Ungarn63,83 m63,19 mx63,83 m
12Albert HallVereinigte Staaten USA59,72 m62,35 m63,82 m63,82 m
13Takeo SugawaraJapan 1870Japan Japanx62,66 m63,69 m63,69 m
14Zdzisław SmolińskiPolen 1944 Polenxx62,90 m62,90 m
15Heinrich ThunOsterreich Österreich62,76 m62,42 mx62,76 m

Favoriten waren in erster Linie der Ungar Gyula Zsivótzky, Silbermedaillengewinner von 1960 und Europameister von 1962 sowie der sowjetische Werfer Romuald Klim. Der US-amerikanische Olympiasieger von 1956 und aktuelle Weltrekordinhaber Hal Connolly wurde nicht ganz so hoch eingeschätzt, hatte aber in der Qualifikation die immerhin zweitbeste Weite erzielt. Für die Medaillen kamen darüber hinaus vor allem die beiden weiteren sowjetischen Werfer Juri Nikulin und Juri Bakarinow infrage.

Zsivótzky eröffnete das Finale, das fünfzehn Athleten erreicht hatten, mit einem Wurf, der seinen eigenen in der Qualifikation erzielten Olympiarekord um über einen Meter verbesserte. Auch der Deutsche Uwe Beyer übertraf gleich in seinem ersten Versuch Zsivótzkys alte Rekordmarke und positionierte sich damit auf Rang zwei. Beyer hatte schon in der Qualifikation eine persönliche Bestleistung erzielt, die er jetzt noch einmal um mehr als drei Meter steigerte. Klim lag auf dem dritten Platz vor seinem Landsmann Juri Nikulin. Aber der sowjetische Mitfavorit hatte noch einiges zu bieten. Zunächst schob sich Klim an Beyer vorbei auf Rang zwei, bevor er im vierten Versuch die Führung übernahm. Dabei übertraf er Zsivótzkys Rekordwurf noch einmal um 65 Zentimeter. In den letzten beiden Runden änderte sich am Klassement abgesehen von den Plätzen fünf und sechs nichts mehr.[4]

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 284 bis 286

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. September 2021
  2. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 54, digital.la84.org, abgerufen am 9. September 2021
  3. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 55, digital.la84.org, abgerufen am 9. September 2021
  4. Athletics at the 1964 Tokyo Summer Games: Men's hammer throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 9. September 2021
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