Olympische Sommerspiele 1928/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam wurde am 1. August 1928 im Olympiastadion Amsterdam ausgetragen. Zwanzig Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer20 Athleten aus 13 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase1. August 1928
(Qualifikation/Finale)
Medaillengewinner
Sabin Carr (Vereinigte Staaten 48 USA)
William Droegemueller (Vereinigte Staaten 48 USA)
Charles McGinnis (Vereinigte Staaten 48 USA)

Im Stabhochsprung gab es einen dreifachen Triumph der US-Athleten. Sabin Carr siegte vor William Droegemueller und Charles McGinnis.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 4,30 m Lee Barnes (Vereinigte Staaten 48 USA) Fresno, USA 28. April 1928[1]
Olympischer Rekord 4,09 m Frank Foss (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Antwerpen, Belgien 20. August 1920

Rekordverbesserung

Der US-amerikanische Olympiasieger Sabin Carr verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 1. August um elf Zentimeter auf 4,20 m. Seinen eigenen Weltrekord verfehlte er dabei um zehn Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

Am 1. August wurde eine Qualifikationsrunde in zwei Gruppen ausgetragen. Die Qualifikationshöhe betrug 3,66 Meter. Das Finale für neun qualifizierte Springer – hellblau unterlegt – fand am selben Tag statt.[2]

Qualifikation

Datum: 1. August 1928

Gruppe 1

PlatzNameNationHöheAnmerkung
1Lee BarnesVereinigte Staaten 48 USA3,66 m
William DroegemuellerVereinigte Staaten 48 USA
János KarlovitsUngarn 1918 Ungarn
Nakazawa YonetarōJapan 1870Japan Japan
5Laurence BondVereinigtes Konigreich Großbritannien3,50 m
Aksel NikolajsenDanemark Dänemark
7Stelios BenardisZweite Hellenische Republik Griechenland3,30 m
Gérard NoëlBelgien Belgien
Age van der ZeeNiederlande Niederlande
NMRené Joannes-PowellBelgien BelgienogV

Gruppe 2

Pierre Ramadier blieb in Qualifikationsgruppe zwei ohne gültigen Versuch
PlatzNameNationHöheAnmerkung
1Sabin CarrVereinigte Staaten 48 USA3,66 m
Henry LindbladSchweden Schweden
Charles McGinnisVereinigte Staaten 48 USA
Julius MüllerDeutsches Reich Deutsches Reich
Victor PickardKanada 1921 Kanada
6José CulíSpanien 1875 Spanien3,50 m
Maurice HenrijeanBelgien Belgien
NMArgyris KaragiannisZweite Hellenische Republik GriechenlandogV
Pierre RamadierDritte Französische Republik Frankreich
Robert VintouskyDritte Französische Republik Frankreich

Finale

Olympiasieger Sabin Carr – hier auf einer norwegischen Sammelkarte

Datum: 1. August 1928

PlatzNameNationHöheAnmerkung
1Sabin CarrVereinigte Staaten 48 USA4,20 mOR
2William DroegemuellerVereinigte Staaten 48 USA4,10 m
3Charles McGinnisVereinigte Staaten 48 USA3,95 mnach Stechen mit Pickard und Barnes
4Victor PickardKanada 1921 Kanada3,95 mnach Stechen mit McGinnis und Barnes
5Lee BarnesVereinigte Staaten 48 USA3,95 mnach Stechen mit McGinnis und Pickard
6Nakazawa YonetarōJapan 1870Japan Japan3,90 m
7Henry LindbladSchweden Schweden3,90 m
8János KarlovitsUngarn 1918 Ungarn3,80 m
9Julius MüllerDeutsches Reich Deutsches Reich3,65 m

Nachdem neun Springer die Qualifikationshöhe geschafft hatten, ging man von einem Duell aus zwischen den beiden US-Amerikanern Lee Barnes, der als Olympiasieger von 1924 in Paris und als Weltrekordler mit 4,30 m in den Wettkampf ging, und Sabin Carr, der in der Halle auch schon 4,29 m erreicht hatte. In strömendem Regen überquerten fünf Springer 3,95 m, die vier Jahre zuvor zum Olympiasieg gereicht hatten. Dies führte zu einem Stechen um die Bronzemedaille zwischen Barnes, seinem Landsmann Charles McGinnis und dem Kanadier Victor Pickard. McGinnis errang schließlich diese Bronzemedaille, Pickard wurde Vierter, Barnes Fünfter. Sabin Carr erfüllte die Erwartungen und wurde mit dem neuen olympischen Rekord von 4,20 m Olympiasieger vor seinem Landsmann William Droegemueller, der starke 4,10 m meisterte.[3]

Sabin Carrs Sieg brachte die neunte Goldmedaille eines US-Springers im achten olympischen Stabhochsprungfinale – 1908 hatte es zwei Goldmedaillen für US-Springer gegeben.

Zugleich war es der fünfte US-Doppelsieg und der zweite Dreifacherfolg in Folge.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 203

Einzelnachweise

  1. Weltrekorde. Stabhochsprung Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 21. Juni 2021
  2. The Ninth Olympiad Amsterdam 1928, official report, S. 448 bis 450, library.olympic.org, englisch (PDF; 137.840 KB), abgerufen am 21. Juni 2021
  3. Athletics at the 1928 Amsterdam Summer Games: Men's Pole Vault, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 13. September 2017
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