Olympische Sommerspiele 1900/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris wurde am 14. und 15. Juli 1900 im Croix Catelan ausgetragen. Zunächst gab es einen Vorkampf, am nächsten Tag fand das Finale statt. Gestoßen wurde aus einem abgesteckten Quadrat mit einer Seitenlänge von 2,13 Metern. Die Weiten aus Qualifikation und Finale wurden gemeinsam gewertet.

Olympische Ringe
Leichtathletik
SportartLeichtathletik
DisziplinKugelstoßen
GeschlechtMänner
OrtCroix Catelan
Teilnehmer11 Athleten aus 6 Ländern
Wettkampfphase14./15. Juli 1900
Medaillengewinner
Silbermedaillen SilberRichard Sheldon (Vereinigte Staaten 45 USA)
Bronzemedaillen BronzeJosiah McCracken (Vereinigte Staaten 45 USA)
Rang 3Robert Garrett (Vereinigte Staaten 45 USA)

Es gab einen Dreifacherfolg für die Athleten aus den Vereinigten Staaten. Olympiasieger wurde Richard Sheldon. Josiah McCracken belegte den zweiten Platz vor Robert Garrett.

Rekorde

Die damals bestehenden Weltrekorde waren noch inoffiziell.

Weltrekord 14,75 m George Gray Kanada 1868 Kanada 1898
Olympischer Rekord 11,22 m Robert Garrett Vereinigte Staaten 44 USA Athen (Griechenland), 7. April 1896

Folgende Rekorde wurden in dieser Disziplin bei den Olympischen Spielen 1900 gebrochen oder eingestellt:

OR13,80 mRichard SheldonVereinigte Staaten 45 USAQualifikation, 14. Juli
14,10 mFinale, 15. Juli

Medaillen

Wie schon bei den I. Olympischen Spielen vier Jahre zuvor gab es jeweils eine Silbermedaille für den Sieger und Bronze für den zweitplatzierten Athleten. Der Sportler auf Rang drei erhielt keine Medaille.

Ergebnisse

Die besten fünf Sportler (farbig unterlegt) qualifizierten sich für das Finale, das am nächsten Tag stattfand. Allerdings wurden die in der Qualifikation erzielten Weiten mit in das Gesamtresultat übernommen.

Qualifikation

Sa. 14. Juli 1900

Platz Athlet Land Weite (m)
01 Richard Sheldon Vereinigte Staaten 45 USA 13,80 (OR)
02 Josiah McCracken Vereinigte Staaten 45 USA 12,85
03 Robert Garrett Vereinigte Staaten 45 USA 12,35
04 Rezső Crettier Ungarn 1867 Ungarn 11,58
05 Panagiotis Paraskevopoulos Königreich Griechenland Griechenland 11,29
06 Gustaf Söderström Schweden 1844 Schweden 11,18
07 Artúr Coray Ungarn 1867 Ungarn 11,13
08 Truxtun Hare Vereinigte Staaten 45 USA 10,92
09 August Nilsson Schweden 1844 Schweden 10,86
10 Charles Winckler Danemark Dänemark 10,76
Sotirios Versis Königreich Griechenland Griechenland k. A.

Ob der Sotirios Grieche Versis am Wettkampf teilnahm und ob er eine gültige Weite erzielte, ist unklar.

Resultat nach Qualifikation und Endkampf

Olympiasieger Richard Sheldon – auch Dritter im Diskuswurf

Finale: So. 15. Juli 1900

Platz Athlet Land Weite (m)
01 Richard Sheldon Vereinigte Staaten 45 USA 14,10 (OR)
02 Josiah McCracken Vereinigte Staaten 45 USA 12,85
03 Robert Garrett Vereinigte Staaten 45 USA 12,35
04 Rezső Crettier Ungarn 1867 Ungarn 12,07
05 Panagiotis Paraskevopoulos Königreich Griechenland Griechenland 11,52
06 Gustaf Söderström Schweden 1844 Schweden 11,18
07 Artúr Coray Ungarn 1867 Ungarn 11,13
08 Truxtun Hare Vereinigte Staaten 45 USA 10,92
09 August Nilsson Schweden 1844 Schweden 10,86
10 Charles Winckler Danemark Dänemark 10,76
Sotirios Versis Königreich Griechenland Griechenland k. A.

Josiah McCracken und Robert Garrett nahmen aus religiösen Gründen nicht am sonntags ausgetragenen Finale teil. Während Richard Sheldon seine Weite vom Vortag noch um 30 cm übertraf, blieben seine beiden Landsleute ohne weitere Versuche auf den Plätzen zwei und drei. Der Ungar Rezső Crettier und der Grieche Panagiotis Paraskevopoulos verbesserten sich gegenüber dem Vortag zwar in ihren Weiten, konnten aber keine Plätze gutmachen. Garrett hatte schon 1896 in Athen gewonnen und verpasste mit seiner Nichtteilnahme am Finale die Chance, als erster Athlet der Geschichte Olympiasieger bei zwei Olympischen Spielen zu werden.

Wie schon vier Jahre zuvor fehlte auch hier in Paris der Ire Denis Horgan. Er hatte den neuen Olympiasieger Richard Sheldon im Olympiajahr bereits geschlagen und verfügte über eine persönliche Bestleistung von 14,68 m aus dem Jahr 1897.

Die Angaben aus den eingesetzten Quellen weichen hier wieder einmal voneinander ab. Das scheint jedoch daran zu liegen, dass bei zur Megede die Leistungen aus dem Vorkampf nur für die Plätze zwei und drei Berücksichtigung fanden und für die weiteren Platzierungen alleine die Ergebnisse aus dem Finaltag herangezogen wurden.

Literatur

  • Volker Kluge, Olympische Sommerspiele – Die Chronik I, Berlin 1997 (ISBN 3-328-00715-6)
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970
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