Olszynka (Lubrza)

Olszynka (deutsch Ellsnig, auch Ellschnig) ist ein Ort in der Gmina Lubrza im Powiat Prudnicki der polnischen Woiwodschaft Opole.

Olszynka
Ellsnig
?
OlszynkaEllsnig (Polen)
Olszynka
Ellsnig (Polen)
Olszynka
Ellsnig
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Prudnik
Gmina: Lubrza
Fläche: 8,12 km²
Geographische Lage: 50° 20′ N, 17° 41′ O
Höhe: 230–260 m n.p.m.
Einwohner: 267 (31. Dez. 2013[1])
Postleitzahl: 48-231
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Olszynka liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa sechs Kilometer östlich des Gemeindesitzes Lubrza, etwa zehn Kilometer östlich der Kreisstadt Prudnik und etwa 46 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Olszynka liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland).

Nachbarorte

Nachbarorte von Olszynka sind im Nordwesten Josefsgrund (poln. Józefów), im Norden Słoków (Schlogwitz) sowie im Süden Laskowice (Laßwitz).

Geschichte

Kirche Unserer Lieben Frau von den Engeln
Dorfansicht mit Wegekreuz

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1379 als Olszna. 1418 erfolgte eine Erwähnung als Olschinka sowie 1442 als Ellsnig.[2]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Ellsnig mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1756 wurde im Ort eine evangelische Schule gestiftet.[3]

1811 erhielt der Ort neues Schulgebäude.[3] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Ellsnig ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine evangelische Schule, eine Brennerei, eine Brauerei, ein Schankhaus sowie weitere 41 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Ellsnig 279 Menschen, davon 53 katholisch. Die katholischen Bewohner waren nach Groß Pramsen eingepfarrt, die evangelischen nach Neustadt.[3] 1855 lebten 286 Menschen in Ellsnig. 1865 bestanden im Ort 6 Bauer-, 16 Gärtner- und 13 Häuslerstellen sowie ein Vorwerk. Die evangelische Schule wurde im gleichen Jahr von 130 Schülern besucht.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Ellsnig gegründet, welcher aus den Landgemeinden Ellsnig und Josephsgrund und dem Gutsbezirk Ellsnig bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer August Tripke.[5] 1885 zählte Ellsnig 293 Einwohner.[6]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Ellsnig 318 Personen für den Verbleib bei Deutschland und 0 für die Angliederung an Polen. Ellsnig verblieb wie der gesamte Stimmkreis Neustadt beim Deutschen Reich.[7] 1933 lebten in Ellsnig 297 Menschen.[8] Zum 1. April 1938 wurde der Amtsbezirk Ellsnig aufgelöst. Der Ort wurde in den Amtsbezirk Schlangenhof eingegliedert.[5] 1939 zählte Ellsnig 260 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[8]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Olszynka umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Prudnicki.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Ellsnig (poln. Pałac Olszynka) entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das verputzte Backsteingebäude mit zwei Geschossen steht auf einem rechteckigen Grundriss. Am Haupteingang befindet sich eine siebenachsige Fassade und eine Steinveranda.[9] Seit 1984 steht der Bau unter Denkmalschutz.[10]
  • Die römisch-katholische Kirche Unserer Lieben Frau von den Engeln (poln. Kościół Matki Bożej Anielskiej) wurde 1899 erbaut und 1900 als protestantisches Gotteshaus geweiht. Seit 1945 wird die Kirche durch die katholische Gemeinde genutzt.[11]
  • Steinernes Wegekreuz
Commons: Olszynka (Lubrza) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen Gmina Lubrza 2013 (polnisch), abgerufen 29. Juni 2020
  2. Geschichte von Olszynka (polnisch)
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 121.
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1095
  5. Territorial Amtsbezirk Ellsnig/Schlangenhof
  6. AGOFF Kreis Neustadt O.S.
  7. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Neustadt_os. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Geschichte Schloss Elsnig (polnisch)
  10. Verzeichnis der Denkmäler in der Woiwodschaft Oppeln
  11. Geschichte der Dorfkirche (polnisch)
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