Oleni (Karasee)

Oleni (russisch Остров Олений, Ostrov Oleni, dt. „Rentier-Insel“) ist eine 1.197,4 km²[1] große russische Insel der zum Nordpolarmeer gehörenden, südlichen Karasee. Administrativ gehört die unbewohnte Insel zum Rajon Tasowski im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen im Norden der nordsibirischen Oblast Tjumen. Die Insel war vermutlich am Anfang des 17. Jahrhunderts von der Expedition Luka Moskwitins entdeckt worden.[2]

Oleni
Gewässer Karasee
Geographische Lage 72° 24′ N, 77° 45′ O
Oleni (Karasee) (Russland)
Oleni (Karasee) (Russland)
Länge 53 km
Breite 27 km
Fläche 1 197,4 km²
Höchste Erhebung 16 m
Einwohner unbewohnt
Lage von Oleni
Lage von Oleni

Geographische Lage

Oleni liegt rund 2 km nordwestlich der Küste der zum asiatischen Festland gehörenden Gydan-Halbinsel, von der sie durch die Oleni-Meerenge getrennt ist, und etwa 30 km südwestlich der Sibirjakow-Insel (zur Region Krasnojarsk gehörend), von der sie durch die ostwärts in den Jenisseigolf überleitende Owzyna-Meerenge getrennt ist, sowie östlich der Jawai-Halbinsel, von der sie durch den Nordteil der dort minimal zirka 38,5 km breiten Gydanbucht getrennt ist. Südlich vorgelagert sind der Oleniinsel die Prokljatye-Inseln und nordnordwestlich liegt in der Karasee die weit entfernte Neupokojewa-Insel.

Die Insel ist maximal 53 km lang, bis zu 27 km breit und ihre Küstenlinie ist 146,3 km[1] lang.

Oleni ist Bestandteil des 1996 eingerichteten Gydan-Sapowednik, eines der größeren Naturschutzgebiete Russlands.[3]

Landschaftsbild, Fauna und Klima

Die Küste von Oleni ist zum größten Teil flach und kaum zerklüftet, aber besonders im Südosten und Süden von kleinen Buchten durchzogen. Im Norden ist ihr eine kleine Sandbank vorgelagert. Die Insel ist durchweg flach, erreicht maximal 13 m Höhe und ist von kleinen Fließgewässern durchzogen, die in die umliegenden Meerengen, Buchten oder direkt in die Karasee münden[4]. Außerdem gibt es zahlreiche Seen, die zumeist an den Quellen der Fließgewässer liegen, und ausgedehnte sumpfige Gebiete.

Da die Insel in der Vegetationszone Tundra liegt, beschränkt sich die Vegetation auf Moose, Flechten und Gräser. Die Winter sind lang und extrem kalt, die Sommer kurz und kalt. Es herrscht Permafrostboden vor, der in den Sommern zunehmend mehr antaut.

Bewohner und Fischerei

Auf der Insel gibt es keine ständigen Bewohner, aber im Sommer, wenn das Meer um die Insel weniger oder nicht mehr mit Packeis bedeckt ist, leben in einigen einfachen Hütten Fischer.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Oleniy (Memento des Originals vom 4. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/islands.unep.ch (Oleni-Insel) auf islands.unep.ch (englisch)
  2. Москвитин Лука. In: Арктическая энциклопедия: в 2 тт. Т. II. Паулсен, Moskau 2017, ISBN 978-5-98797-165-9, S. 123.
  3. Gydan-Sapowednik im Informations- und Auskunftssystem Besonders geschützte Naturgebiete Russlands des Zentrums für Naturschutz (russisch)
  4. Topographische Karte (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/maps43.narod.ru (1:200.000, Bl. S-43-XXXV,XXXVI, Ausg. 1986), Oleni-West- und Südwestteil u. a. mit umgebenden Meeresstraßen und Gydanbucht (links), Prokljatye-Inseln (unten) und Gydan-Halbinsel (rechts und unten) auf maps43.narod.ru (mit Höhen über Meer)
    siehe hierzu auch Anschlusskarte:
    Topographische Karte (1:200.000, S-44-XXXI,XXXII, Ausg. 1988), Oleniinsel u. a. mit Gydan-Halbinsel (unten), dortiger Mongotschejacha-Mündung (Sosnowaja; diagonal fließend), Gydanbucht (unten links) und Jenisseigolf (oben rechts) auf maps44.narod.ru (mit Höhen über Meer)
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