Oleftalsperre

Die Stauanlage Oleftalsperre befindet sich in der Nähe des Nationalparks Eifel bei Hellenthal im Naturpark Hohes Venn-Eifel im Kreis Euskirchen (Nordrhein-Westfalen). Das Staubecken fasst rund 20 Millionen Kubikmeter und wird von dem Fluss Olef gespeist.

Oleftalsperre
Blick von Norden, links im Hintergrund die Staumauer
Blick von Norden, links im Hintergrund die Staumauer
Blick von Norden, links im Hintergrund die Staumauer
Lage Kreis Euskirchen
Zuflüsse Olef
Abfluss Olef
Größere Orte in der Nähe Hellenthal
Oleftalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Oleftalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 50° 29′ 42″ N,  25′ 18″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1954–1959
Höhe über Talsohle 54,6 m
Höhe über Gründungssohle 59 m
Höhe der Bauwerkskrone 466,9 m
Bauwerksvolumen 123 000 
Kronenlänge 282 m
Kronenbreite 5,7 m
Betreiber Wasserverband Eifel-Rur
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 465,5 m
Wasseroberfläche 1,1 km²
Speicherraum 19,3 Mio. m³
Gesamtstauraum 20,3 Mio. m³
Einzugsgebiet 47,92 km²

Beschreibung

Die Oleftalsperre wurde zwischen 1954 und 1959 von der Rurtalsperren – Gesellschaft GmbH Aachen gebaut. Sie dient dem Schutz der umliegenden Gemeinden vor Hochwasser und zur Trinkwassergewinnung durch das Wasserwerk Oleftal in Hellental. 1962–1965 wurde die 1. Verstärkung gebaut. 1965 wurde das Tal erstmals vollständig mit Wasser gefüllt und damit die Stauanlage offiziell eröffnet. Es folgte 1982–1986 eine weitere Verstärkung unter dem damaligen Bauherr Talsperrenverband Eifel – Rur – Sitz Düren. Die zweimaligen Verstärkungen waren erforderlich, weil durch Zwängungen, Temperaturen und Schwinden des Betons größere Eigenspannungen als vorhergesehen und demzufolge Risse auftraten. Die zunächst offene Luftseite wurde verschlossen, um die Temperaturunterschiede zu begrenzen. Die Staumauer ist in Pfeilerzellenbauweise aus Beton geführt und gilt bis heute als einmalig in der Bundesrepublik.[1]

Weitere Zwecke der Stauanlage sind Niedrigwasseraufhöhung der Olef, Brauchwasserbereitstellung und die Energieerzeugung. Die Kraftwerks-Ausbauleistung beträgt 3 MW, das jährliche Arbeitsvermögen 2,6 GWh. Das Speicherkraftwerk wird betrieben von der RWE Innogy.

Die Talsperre gehört zum Wasserverband Eifel-Rur. Durch ihre Nähe zur belgischen Grenze liegt ihre Westhälfte bereits im Sicherheitsbereich des Truppenübungsplatzes Elsenborn in der belgischen Gemeinde Bütgenbach.

Der kürzeste Rundweg um den Stausee ist 13 km lang. Er führt direkt am See entlang, ist auch für Fahrräder befahrbar. Seine Nordseite ist weitgehend asphaltiert.

Anfang April 2007 wurde die Luftseite der Talsperre vom Künstler Klaus Dauven mit Hochdruckreinigern im Rahmen des Projektes Wildwechsel gestaltet. Es zeigt Wald- und Wassertiere der Umgebung.[2]

Im Juni 2018 begann der Bau des „Regionalen Verbundsystem Westeifel“. Dieses beinhaltet unter anderem eine 83 km lange Leitung zur Riveristalsperre in Rheinland-Pfalz. Die Umsetzung der zahlreichen Einzelabschnitte ist bis 2023 geplant. Auf dem Weg werden einige Grundwasserbrunnen angeschlossen. Damit soll die Trinkwasserversorgung sichergestellt und das natürliche Gefälle zur Stromerzeugung genutzt werden.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Felix Gerhardus: Der Bau der Oleftalsperre. In: Heimatkalender des Landkreises Schleiden. 9, 1959, ISSN 0441-6538, S. 56–68.

Quellen

  1. Es gibt nur eine weitere Pfeilerstaumauer in Deutschland, die jedoch zur Untergruppe der Gewölbereihenstaumauern gehört, nämlich die Linachtalsperre.
  2. Künstler „bemalt” völlig verdreckte Staumauer Aachener Zeitung vom 4. April 2007, abgerufen am 26. August 2020.
  3. Der regionale Energieabgleich ist machbar. Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein, Januar 2018, abgerufen am 23. Juni 2021.
Commons: Oleftalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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