Olav Münzberg

Olav Münzberg (* 25. Oktober 1938 in Gleiwitz; † 21. April 2020[1]) war ein deutscher Kunst- und Kulturwissenschaftler, Literat, Schriftsteller, Lyriker, Erzähler, Essayist und Kritiker. Zusammen mit Janina Szarek war er Mitgründer der Transform Schauspielschule in Berlin sowie der deutsch-polnischen Bühne Teatr Studio am Salzufer in Berlin-Charlottenburg.[2]

Olav Münzberg (2006)
Das Grab von Olav Münzberg auf dem evangelischen Luisenfriedhof I in Berlin-Charlottenburg.

Leben

Geboren im heute polnischen Gleiwitz in Oberschlesien, flüchtete Olav Münzbergs Familie noch während des Zweiten Weltkriegs im Januar 1945 ins unterfränkische Sulzfeld, wo er Kindheit und Jugend verbrachte. Ab 1962[1] nahm er in West-Berlin ein Studium der Rechte, der Philosophie, Religionswissenschaft, Kunstwissenschaft und Germanistik auf. Ab 1967 war Assessor am Berliner Kammergericht. 1972 wurde er über Ästhetik an der Freien Universität Berlin bei Klaus Heinrich zum Doktor der Philosophie promoviert. Ab 1991 war Olav Münzberg ehrenamtlich Honorarprofessor für Kunst und Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin (HdK) Berlin.

Ab 1984 war er als freiberuflicher Schriftsteller, Lyriker, Erzähler, Essayist, Kritiker, Herausgeber und Kunst- und Kulturwissenschaftler sowie Sachbuchautor tätig.

Olav Münzberg nahm an verschiedenen Literaturjuries sowie internationalen Literatursymposien in Europa teil und hatte als Autor und Theaterschaffender zahlreiche Funktionen in Berlin inne:

Ab 1962 lebte er bis zu seinem Tod in West-Berlin bzw. in Berlin und war verheiratet mit Janina Szarek.[1]

Auszeichnungen

Bibliografie

Belletristik

  • Eingänge – Ausgänge. 1962.
  • Eingänge und Ausgänge. Lyrik und Essay. Druckerei Jürgen Kleindienst, Berlin 1975.
  • Ich schließe die Tür und fange zu leben an – 8 Reisen in verschiedene Länder. Mit Montagen von Jula Dech. Ästhetik & Kommunikation, Berlin 1983. ISBN 3-88245-100-9.
  • Step human into this world – travel poems. Übersetzung vom Deutschen ins Englische: Mitch Cohen u. Ingrid Stoll. Forest Books, London u. Boston 1991. ISBN 0-948259-53-1.
  • Berlinski Pesni. Gedichte. Übersetzung vom Deutschen ins Makedonische: Dimitar Boškov. Goce Delčev, Skopje 1994. ISBN 9989-35-000-0.
  • Morene – Partenza da Berlino Ovest. Gedichte. Übersetzung vom Deutschen ins Italienische: Giuseppe Corso. La Meridiana, Palermo 1997. ISBN 88-85218-09-1.
  • BücherStädte – und verbleiben wollen und nicht dürfen. Gedichte. Bonsai-typ Art Verlag, Berlin 1997.
  • Moreny/Moränen – Pozegnanie z Berlinem Zachodnim / Abschied von West-Berlin. Gedichte, doppelsprachig, deutsch-polnisch. Wydawnictwo Baran i Suszczyński, Kraków/Krakau 2001, ISBN 83-88575-11-2.
  • Im Jahre 2 des Heisei – Gefühle über eine lang zurückliegende Reise in Japan. Gedichte – EpigrammeHaikus. TEIA Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-944658-00-1.

Sachbücher

  • Die Schwierigkeit Kunst zu machen. 1973.
  • Rezeptivität und Spontaneität – die Frage nach d. ästhet. Subjekt oder soziolog. u. polit. Implikationen d. Verhältnisses Kunstwerk, Rezipient in d. ästhet. Theorien Kants, Schillers, Hegels, Benjamins, Brechts, Heideggers, Sartres u. Adornos. Akademische Verlagsgesellschaft, Frankfurt am Main 1974. ISBN 3-7997-0245-8. Zugleich Dissertation, Freie Univ. Berlin, Fachbereich 11 – Philosophie u. Sozialwiss., 1972.
  • Gedanken und Kommentierungen. 1975.

(Mit-)Herausgeberschaften

  • Aufmerksamkeit – Klaus Heinrich zum 50. Geburtstag. Zus. m. Lorenz Wilkens. Verlag Roter Stern, Frankfurt am Main 1979. ISBN 3-87877-118-5.
  • Vom alten Westen zum Kulturforum – das Tiergartenviertel in Berlin – Wandlungen einer Stadtlandschaft. Aufsatzsammlung. Das arabische Buch, Berlin 1988. ISBN 3-923446-37-3.
  • Literatur vor Ort – eine literarisch-dokumentarische Anthologie über die Neue Gesellschaft für Literatur Berlin. Neue Gesellschaft für Literatur, Berlin 1995. ISBN 3-87024-328-7.
  • Brüche und Übergänge – Gedichte und Prosa aus 23 Ländern. Neue Gesellschaft für Literatur u. Werkstatt der Kulturen, Berlin 1997. ISBN 3-931321-01-0.

Literatur

  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 875.
  • Takis Antonion: Zeitenwechsel-Notate zur zeitgenössischen Dichtung in Deutschland. Athen 1981.

Fußnoten

  1. Manuela Frey: Verlust für Kulturlandschaft - Olav Münzberg ist verstorben in der Berliner Woche vom 28. April 2020, online unter berliner-woche.de
  2. Olav Münzberg. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 654.
  3. Prof. Dr. Olav Münzberg – Stellvertretender Leiter, Theorie 1 (Memento des Originals vom 15. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.transform-schauspielschule.de, Kurzvita von Olav Münzberg auf der Website der Transform Schauspielschule, online unter transform-schauspielschule.de
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